Klare Rollenverteilung in Relegation
Werder Bremen trifft im Hinspiel an diesem Donnerstag auf den 1. FC Heidenheim.
(sid) Florian Kohfeldt möchte sie einfach nur „positiv zu Ende bringen“, für seinen Trainerkollegen Frank Schmidt sind die beiden Bundesliga-Relegationsspiele „eine Lebenschance und der absolute Wahnsinn“. Werder Bremen gegen den 1. FC Heidenheim – klarer waren die Rollen in den beiden Partien zwischen dem Tabellen-16. der Bundesliga und dem Zweitliga-Dritten im Kampf gegen den Abstieg wohl noch nie verteilt.
Sechs Tore binnen 46 Minuten im Saisonfinale gegen den 1. FC Köln (6:1) haben Fast-Absteiger Bremen zum Favoriten werden lassen. Auch wegen des Momentums, denn die Schwaben schlossen die beste Zweitliga-Saison ihrer Vereinsgeschichte mit einer 0:3-Niederlage bei Arminia Bielefeld ab.
Für Dauerbrenner Schmidt, seit 13 Jahren in Heidenheim auf dem Trainerstuhl, kein Grund, an diesem Donnerstag (20.30 Uhr/DAZN) ängstlich ins Hinspiel im Weserstadion zu gehen: „Manchmal muss man das Unmögliche probieren, um das Mögliche zu erreichen.“
Dass der 46-Jährige im ersten Anlauf an gleicher Stelle gescheitert ist, ficht Schmidt nicht an. Im Herbst des vergangenen Jahres waren seine Schützlinge im DFB-Pokal am Osterdeich chancenlos, die Hanseaten siegten mit 4:1. „Wir wissen jetzt, wie wir es nicht machen dürfen“, sagte er nur trocken dazu.
Aber auch Kohfeldt analysierte die seinerzeit einseitige Begegnung sehr genau und mahnte zu „absoluter Vorsicht“. „Die Heidenheimer können Dinge, die uns gefährlich werden können. Aber ich habe überhaupt nicht das Gefühl, dass es bei uns jemand zu leicht nimmt“, betonte der 37-Jährige, der nach eigenem Bekunden „gerne Favorit ist“.
Eine wichtige Waffe im Team der
Gäste sind zweifellos die Standards von Marc Schnatterer (34). Der offensive Mittelfeldspieler ist seit 2008 das Gesicht des Vereins von der Schwäbischen Alb. Und damit nur ein Jahr kürzer in Heidenheim unter Vertrag als sein Coach. „Für Marc wäre der Aufstieg die Krönung einer unglaublichen Karriere“, sagte Schmidt.
Genau das wollen die Hanseaten verhindern, und im Gegensatz zum letzten Ligaspieltag sind sie nun nicht mehr von Ergebnissen auf anderen Plätzen abhängig. Für Frank Baumann ein nicht zu unterschätzender Vorteil. „Es ist grundsätzlich immer ein besseres Gefühl, alles selbst in der Hand zu haben“, sagte Werders Sport-Geschäftsführer.
Übrigens Favoritenrolle: Wer bei bwin auf den Klassenverbleib der Norddeutschen setzt, bekommt bei zehn Euro Einsatz nur zwölf Euro zurück. Ein Heidenheimer Aufstieg indes bringt 40 für zehn Euro.