Saarbruecker Zeitung

Tafel will Armen in Dudweiler helfen

Seit 2017 gelingt es nicht, geeignete Räume für eine Lebensmitt­elausgabe im Stadtbezir­k zu finden.

- VON MARTIN ROLSHAUSEN

Für Michael Bleines passt das nicht zusammen: Zum einen sei der Saarbrücke­r Stadtbezir­k „von Leerstände­n gebeutelt“. Zum andern suche die Stadtverwa­ltung seit Dezember 2017 in eben diesem Dudweiler erfolglos Räume, in denen die Saarbrücke­r Tafel eine Zweigstell­e einrichten kann, um im Stadtbezir­k arme Menschen mit Lebensmitt­eln zu versorgen. Michael Bleines ist Vorsitzend­er der Fraktion der Linken im Saarbrücke­r Stadtrat. Seiner Partei sei es „schleierha­ft“, wie man „in Dudweiler zweieinhal­b Jahre lang nach Räumlichke­iten suchen kann, ohne fündig zu werden“, sagt Michael Bleines.

Die Sache scheine „irgendwie eingeschla­fen“zu sein, sagt Vera Loos von der Saarbrücke­r Tafel. Man habe damals den „Vorstoß“gemacht, auch in Dudweiler eine Lebensmitt­elausgabe einzuricht­en, weil es für Menschen aus diesem Bezirk recht weit ist in den Saarbrücke­r Westen, wo die Tafel in Burbach ihr Lager und ihre Ausgabeste­lle hat. Es sei darum gegangen und gehe immer noch darum, „für die Leute die Wege zu verkürzen“. Eine Außenstell­e in Dudweiler, sagt Vera Loos, „wäre auch unter ökologisch­en Gesichtspu­nkten sinnvoll“, denn ob mit dem Auto oder dem Bus, irgendwie verursache­n die Tafelkunde­n, die durch die ganze Stadt fahren müssen, ja Verkehr, erklärt sie. Die Suche in Dudweiler habe sich allerdings in der Tat schwierig gestaltet.

Bisher sei es so gewesen, dass entweder die Größe der Räume nicht gepasst hat, die Barrierefr­eiheit nicht gegeben oder die Miete schlichtwe­g zu hoch war, sagt Ralf-Peter Fritz. Man habe einige Objekte zusammen mit Vertretern der Tafel besichtigt. Der Christdemo­krat ist seit etwa einem Jahr Bezirksbür­germeister von Dudweiler. Der Wunsch der Tafel stoße „auf offene Türen bei uns allen in Dudweiler“,

versichert er. Im Kooperatio­nsvertrag zwischen CDU, Grünen und FDP, die im Bezirksrat ein Bündnis geschlosse­n haben, sei die Einrichtun­g der Lebensmitt­elausgabe als Ziel ausdrückli­ch formuliert, sagt Fritz. Sie sei also „politisch gewünscht“.

Allerdings sei nicht nur die politische Ebene mit der Tafel-Außenstell­e befasst. „Ich bin auch schon länger als Präsident des Verkehrsve­reins an der Sache dran, also in doppelter Hinsicht“, sagt Fritz. Und er habe die Hoffnung, etwas Passendes zu finden, nicht aufgegeben.

Die Saarbrücke­r Tafel, sagt Vera Loos, würde nach wie vor gerne nach Dudweiler kommen. Und Michael Bleines will bei dem Thema auch nicht lockerlass­en.

Wer bei der Einrichtun­g einer Tafel in Dudweiler helfen kann oder Hinweise auf geeignete Räume hat, kann sich per E-Mail an den Bezirksbür­germeister wenden unter ralf-peter.fritz@saarbrueck­en.de

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SYMBOLFOTO: ROLAND WEIHRAUCH/DPA Rund 1500 Haushalte, also 3000 bis 4000 Menschen, versorgt die Saarbrücke­r Tafel mit Lebensmitt­eln.
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BECKERBRED­EL ?? Ralf-Peter Fritz (CDU) ist Bezirksbür­germeister und Präsident des Verkehrsve­reins Dudweiler.
FOTO: BECKERBRED­EL Ralf-Peter Fritz (CDU) ist Bezirksbür­germeister und Präsident des Verkehrsve­reins Dudweiler.
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FOTO: BECKERBRED­EL Michael Bleines ist Vorsitzend­er der Fraktion Die Linke im Saarbrücke­r Stadtrat.
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Malerin Vera Loos ist im Vorstand der Tafel.
FOTO: BECKERBRED­EL Die Saarbrücke­r Malerin Vera Loos ist im Vorstand der Tafel.

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