Kita-Mitarbeiter steht unter Verdacht
Die Stadt St. Ingbert hat einem Mitarbeiter einer Kindertagesstätte fristlos gekündigt, da er wegen möglichen Besitzes von Kinderpornographie in das Visier der Staatsanwaltschaft geraten ist. Die Stadt hat die Eltern der Kita per Brief informiert.
(kir) Die Stadt St. Ingbert hat einem Kita-Mitarbeiter fristlos gekündigt, der wegen Kinderpornos ins Visier der Staatsanwaltschaft geraten ist. Der Mann war erst seit zwei Wochen in der Kita beschäftigt. Als die Stadtverwaltung am Mittwoch von den Ermittlungen erfuhr, wurde der Mitarbeiter sofort vom Dienst freigestellt und entlassen. Darüber informierte die Stadt die Eltern am Freitag in einem Brief. Darin heißt es, der Betroffene habe in der Probezeit „unter einer engmaschigen Anleitung“gestanden. „Nach unserem gegenwärtigen Kenntnisstand hatte der Betreffende alleine keinen Kontakt zu einem Kind.“Die Stadt bietet den Eltern zur Klärung von Fragen Gespräche mit der Kita-Leitung an.
Zum genauen Tatvorwurf äußert sich die Stadt nicht, weil die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen seien. Die Ermittlungen beträfen „Vorwürfe in seinem Privatleben außerhalb der Kita“. Die Staatsanwaltschaft bestätigte auf SZ-Anfrage, Gegenstand des Verfahrens sei „der Vorwurf des Besitzes von Videodateien mit kinderpornografischen Inhalten“. Dass der Mitarbeiter trotz Unschuldsvermutung entlassen wurde, begründet die Stadt damit, dass der Vorwurf „eine Arbeit im Kindergarten oder mit Kindern bis zur endgültigen Klärung des Sachverhalts“nicht zulasse.
Der Mitarbeiter hatte, so schreibt die Stadt weiter, bei der Einstellung ein „tadelloses Zeugnis“seines vormaligen Arbeitgebers vorgelegt. Oberbürgermeister Ulli Meyer (CDU) bestätigte das Schreiben der Stadt auf Anfrage und sagte, er nehme den Vorgang zum Anlass zu prüfen, ob Abläufe bei Einstellungen verbessert werden könnten. Dazu werde er externen und unabhängigen Sachverstand einbeziehen.