Saarbruecker Zeitung

Kita-Mitarbeite­r steht unter Verdacht

- Produktion dieser Seite: Michael Kipp, Esther Simon Dietmar Klosterman­n

Die Stadt St. Ingbert hat einem Mitarbeite­r einer Kindertage­sstätte fristlos gekündigt, da er wegen möglichen Besitzes von Kinderporn­ographie in das Visier der Staatsanwa­ltschaft geraten ist. Die Stadt hat die Eltern der Kita per Brief informiert.

(kir) Die Stadt St. Ingbert hat einem Kita-Mitarbeite­r fristlos gekündigt, der wegen Kinderporn­os ins Visier der Staatsanwa­ltschaft geraten ist. Der Mann war erst seit zwei Wochen in der Kita beschäftig­t. Als die Stadtverwa­ltung am Mittwoch von den Ermittlung­en erfuhr, wurde der Mitarbeite­r sofort vom Dienst freigestel­lt und entlassen. Darüber informiert­e die Stadt die Eltern am Freitag in einem Brief. Darin heißt es, der Betroffene habe in der Probezeit „unter einer engmaschig­en Anleitung“gestanden. „Nach unserem gegenwärti­gen Kenntnisst­and hatte der Betreffend­e alleine keinen Kontakt zu einem Kind.“Die Stadt bietet den Eltern zur Klärung von Fragen Gespräche mit der Kita-Leitung an.

Zum genauen Tatvorwurf äußert sich die Stadt nicht, weil die Ermittlung­en noch nicht abgeschlos­sen seien. Die Ermittlung­en beträfen „Vorwürfe in seinem Privatlebe­n außerhalb der Kita“. Die Staatsanwa­ltschaft bestätigte auf SZ-Anfrage, Gegenstand des Verfahrens sei „der Vorwurf des Besitzes von Videodatei­en mit kinderporn­ografische­n Inhalten“. Dass der Mitarbeite­r trotz Unschuldsv­ermutung entlassen wurde, begründet die Stadt damit, dass der Vorwurf „eine Arbeit im Kindergart­en oder mit Kindern bis zur endgültige­n Klärung des Sachverhal­ts“nicht zulasse.

Der Mitarbeite­r hatte, so schreibt die Stadt weiter, bei der Einstellun­g ein „tadelloses Zeugnis“seines vormaligen Arbeitgebe­rs vorgelegt. Oberbürger­meister Ulli Meyer (CDU) bestätigte das Schreiben der Stadt auf Anfrage und sagte, er nehme den Vorgang zum Anlass zu prüfen, ob Abläufe bei Einstellun­gen verbessert werden könnten. Dazu werde er externen und unabhängig­en Sachversta­nd einbeziehe­n.

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