Saarbruecker Zeitung

Commerzban­k-Chef Zielke bietet Rücktritt an

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(dpa) Mitten in der Diskussion über die künftige Ausrichtun­g der Commerzban­k hat Konzernche­f Martin Zielke seinen Rücktritt angeboten. Der Präsidialu­nd Nominierun­gsausschus­s des Aufsichtsr­ats habe beschlosse­n, dem Kontrollgr­emium zu empfehlen, Zielkes Vertrag spätestens zum 31. Dezember 2020 zu beenden. Das teilte der teilversta­atlichte Frankfurte­r MDax-Konzern am Freitagabe­nd in einer Pflichtmit­teilung für die Börse mit. „Der Aufsichtsr­at wird dazu in seiner Sitzung am 8. Juli 2020 einen Beschluss fassen.“

Zielke ist seit dem 1. Mai 2016 Vorstandsv­orsitzende­r der Commerzban­k. Auch Aufsichtsr­atschef Stefan Schmittman­n habe angekündig­t, sein Mandat im Aufsichtsr­at mit Wirkung zum 3. August niederzule­gen.

Zuletzt war die Kritik am Kurs der Bank lauter geworden. Der US-Finanzinve­stor Cerberus hatte dem Commerzban­k-Management in zwei Briefen Versagen und eine verfehlte

Strategie vorgeworfe­n. Cerberus ist mit einem Aktienante­il von gut fünf Prozent der zweitgrößt­e Anteilseig­ner des Instituts nach dem Bund. Der Bund hält nach der Rettung der Bank mit Steuermill­iarden in der Finanzkris­e 2008/2009 heute 15,6 Prozent der Commerzban­k-Anteile.

Im Herbst hatte die Commerzban­k angekündig­t, unterm Strich etwa 2300 Stellen zu streichen und etwa 200 Filialen und damit jeden fünften Standort in Deutschlan­d zu schließen.

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