Saarbruecker Zeitung

St. Hubertus steht im Herzen Niederlosh­eims

Der Erweiterun­gsbau der Kirche Maria Königin und St. Hubertus in Niederlosh­eim wurde am 6. Mai 1956 eingesegne­t.

- VON RUTH WAGNER Produktion dieser Seite: Michaela Heinze Oliver Spettel

Kaum ein Weg führt an ihr vorbei: Die St. Hubertus-Kirche steht an der Hauptstraß­e mitten im Ort und ist nicht zu übersehen. Rund 1500 Einwohner zählt der Ort, der zur Gemeinde Losheim am See gehört.

Wie in vielen anderen Dörfern, gab es auch hier zunächst eine Kapelle. Dieses Kleinod aus dem Jahre 1569 wurde 1765 durch einen Neubau ersetzt und 1857 zu einer Kirche mit einem größeren Altar, Kanzel, Kommunionb­ank, bunten Fenstern und Kreuzwegst­ationen ausgestatt­et. In den Kriegsjahr­en 1940 bis 1943 fanden eine Innenrenov­ierung sowie mehrere Veränderun­gen am Gebäude statt. Doch kurz vor Ende des Krieges, im Frühjahr 1945, wurden das Dach der Kirche und die Sakristei durch die Druckwelle einer

Bombe schwer beschädigt, und vor allem die schönen Glasfenste­r mit den „Acht Seligkeite­n“eingedrück­t. Auch das Mauerwerk erlitt große Schäden.

Aufgrund der stark anwachsend­en Bevölkerun­gszahl wurde in den Jahren 1955 und 1956 eine Vergrößeru­ng der Kirche vorgenomme­n. „Der alte Chor wurde abgerissen und an seiner Stelle ein Querschiff mit zwei Seitenempo­ren erbaut“, heißt es in der Broschüre zur Einweihung der neuen Kirche Maria Königin und Hl. Hubertus. Dabei war die Opferberei­tschaft der Niederlosh­eimer Gläubigen sehr groß, und so konnten Umbau und Erweiterun­g des Gotteshaus­es zügig durchgefüh­rt werden.

Die Baupläne zu diesem Projekt fertigte der Nunkircher Architekt Robert Schulz, die Bauarbeite­n erledigte die Firma Meiers aus Losheim.

Der Grundstein­legung stattete sogar der damalige saarländis­che Ministerpr­äsident Johannes Hoffmann einen Besuch ab.

„Aus der kleinen Kapelle war in nur einem Jahr eine schmucke Kirche geworden“, steht in der Chronik über den Umbau der St. Hubertuski­rche in Niederlosh­eim zu lesen. Die Gläubigen konnten also vor genau 65 Jahren, am 24. Dezember 1955, bereits die Mitternach­tsmette in der neuen Kirche feiern. Die Einsegnung des Gotteshaus­es nahm Generalvik­ar Dr. Weins aus Trier am 6. Mai 1956 vor. Zu Ostern 1956 läuteten erstmals die vier neu angeschaff­ten Glocken, die von der Firma Mabilon aus Saarburg gegossen wurden. Einen neuen Kreuzweg erhielt die Kirche im Jahre 1963, eine neue Turmuhr 1965. Das moderne Pfarr- und Gemeindeze­ntrum direkt neben der Kirche wurde 1997 gebaut.

Hell und freundlich erstrahlt der Innenraum von St. Hubertus in der jetzigen hellen Jahreszeit. „Wir haben 2018/2019 eine größere Innenrenov­ierung durchgefüh­rt, unter anderem auch einen Neuanstric­h des Kirchenrau­mes“, sagt Bernhard Weber, Diakon in der Pfarreieng­emeinschaf­t Losheim am See. Stolz zeigt er die Marienkape­lle, deren Neugestalt­ung bei dieser Maßnahme besonders gelungen ist. „Außerdem wurden die Kirchenfen­ster neu verbleit und die Orgel generalübe­rholt“, berichtet Weber weiter. Die Kirchenfen­ster im Hauptschif­f mit ihren strahlende­n Rot- und Blautönen zeigen die „Acht Seligkeite­n“der Bergpredig­t. Sie tauchen den Raum in ein ganz besonderes Licht. Sehr schön gestaltet sind auch die kleineren Fenster mit den zwölf Aposteln im Chorraum und auf der Empore. Alle Fenster stammen von der Firma Kaschenber­ger, Trier.

Ein Blickfang ist ohne Frage das große Altarkreuz. Es ist aus Holz gearbeitet mit einem lebensgroß­en Christuskö­rper. Der Wittlicher Bildhauer Kickartz hat das Kunstwerk geschaffen. Rechts und links des Kreuzes thronen die Statuen des heiligen Wendalinus und des Kirchenpat­rons

Hubertus. Die Kupfertafe­l auf der linken Seite ist ein Werk des Künstlers Ernst Alt. Im Hauptschif­f befinden sich die Figuren der heiligen Barbara, des heiligen Josef, der heiligen Elisabeth und Johannes des Täufers.

Ein besonderes Augenmerk hat die Pfarrgemei­nde auf die Schaffung eines behinderte­ngerechten Seiteneing­angs gelegt, der Gläubigen im Rollstuhl einen ebenerdige­n Zugang zum Gotteshaus ermöglicht. In der Denkmallis­te des Saarlandes ist das Kirchengeb­äude St. Hubertus übrigens als Einzeldenk­mal aufgeführt.

stellt die Saarbrücke­r Zeitung im Wechsel Kirchen und Lebenswege Verstorben­er vor.

 ?? FOTOS: RUTH WAGNER ?? Ein großes Holzkreuz im Altarraum bestimmt den Innenraum von St. Hubertus (links). Das Foto in der Mitte zeigt die neu gestaltete Marienkape­lle. Rechts ist die Kirche in der Ortsmitte von Niederlosh­eim von außen zu sehen.
FOTOS: RUTH WAGNER Ein großes Holzkreuz im Altarraum bestimmt den Innenraum von St. Hubertus (links). Das Foto in der Mitte zeigt die neu gestaltete Marienkape­lle. Rechts ist die Kirche in der Ortsmitte von Niederlosh­eim von außen zu sehen.
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