St. Hubertus steht im Herzen Niederlosheims
Der Erweiterungsbau der Kirche Maria Königin und St. Hubertus in Niederlosheim wurde am 6. Mai 1956 eingesegnet.
Kaum ein Weg führt an ihr vorbei: Die St. Hubertus-Kirche steht an der Hauptstraße mitten im Ort und ist nicht zu übersehen. Rund 1500 Einwohner zählt der Ort, der zur Gemeinde Losheim am See gehört.
Wie in vielen anderen Dörfern, gab es auch hier zunächst eine Kapelle. Dieses Kleinod aus dem Jahre 1569 wurde 1765 durch einen Neubau ersetzt und 1857 zu einer Kirche mit einem größeren Altar, Kanzel, Kommunionbank, bunten Fenstern und Kreuzwegstationen ausgestattet. In den Kriegsjahren 1940 bis 1943 fanden eine Innenrenovierung sowie mehrere Veränderungen am Gebäude statt. Doch kurz vor Ende des Krieges, im Frühjahr 1945, wurden das Dach der Kirche und die Sakristei durch die Druckwelle einer
Bombe schwer beschädigt, und vor allem die schönen Glasfenster mit den „Acht Seligkeiten“eingedrückt. Auch das Mauerwerk erlitt große Schäden.
Aufgrund der stark anwachsenden Bevölkerungszahl wurde in den Jahren 1955 und 1956 eine Vergrößerung der Kirche vorgenommen. „Der alte Chor wurde abgerissen und an seiner Stelle ein Querschiff mit zwei Seitenemporen erbaut“, heißt es in der Broschüre zur Einweihung der neuen Kirche Maria Königin und Hl. Hubertus. Dabei war die Opferbereitschaft der Niederlosheimer Gläubigen sehr groß, und so konnten Umbau und Erweiterung des Gotteshauses zügig durchgeführt werden.
Die Baupläne zu diesem Projekt fertigte der Nunkircher Architekt Robert Schulz, die Bauarbeiten erledigte die Firma Meiers aus Losheim.
Der Grundsteinlegung stattete sogar der damalige saarländische Ministerpräsident Johannes Hoffmann einen Besuch ab.
„Aus der kleinen Kapelle war in nur einem Jahr eine schmucke Kirche geworden“, steht in der Chronik über den Umbau der St. Hubertuskirche in Niederlosheim zu lesen. Die Gläubigen konnten also vor genau 65 Jahren, am 24. Dezember 1955, bereits die Mitternachtsmette in der neuen Kirche feiern. Die Einsegnung des Gotteshauses nahm Generalvikar Dr. Weins aus Trier am 6. Mai 1956 vor. Zu Ostern 1956 läuteten erstmals die vier neu angeschafften Glocken, die von der Firma Mabilon aus Saarburg gegossen wurden. Einen neuen Kreuzweg erhielt die Kirche im Jahre 1963, eine neue Turmuhr 1965. Das moderne Pfarr- und Gemeindezentrum direkt neben der Kirche wurde 1997 gebaut.
Hell und freundlich erstrahlt der Innenraum von St. Hubertus in der jetzigen hellen Jahreszeit. „Wir haben 2018/2019 eine größere Innenrenovierung durchgeführt, unter anderem auch einen Neuanstrich des Kirchenraumes“, sagt Bernhard Weber, Diakon in der Pfarreiengemeinschaft Losheim am See. Stolz zeigt er die Marienkapelle, deren Neugestaltung bei dieser Maßnahme besonders gelungen ist. „Außerdem wurden die Kirchenfenster neu verbleit und die Orgel generalüberholt“, berichtet Weber weiter. Die Kirchenfenster im Hauptschiff mit ihren strahlenden Rot- und Blautönen zeigen die „Acht Seligkeiten“der Bergpredigt. Sie tauchen den Raum in ein ganz besonderes Licht. Sehr schön gestaltet sind auch die kleineren Fenster mit den zwölf Aposteln im Chorraum und auf der Empore. Alle Fenster stammen von der Firma Kaschenberger, Trier.
Ein Blickfang ist ohne Frage das große Altarkreuz. Es ist aus Holz gearbeitet mit einem lebensgroßen Christuskörper. Der Wittlicher Bildhauer Kickartz hat das Kunstwerk geschaffen. Rechts und links des Kreuzes thronen die Statuen des heiligen Wendalinus und des Kirchenpatrons
Hubertus. Die Kupfertafel auf der linken Seite ist ein Werk des Künstlers Ernst Alt. Im Hauptschiff befinden sich die Figuren der heiligen Barbara, des heiligen Josef, der heiligen Elisabeth und Johannes des Täufers.
Ein besonderes Augenmerk hat die Pfarrgemeinde auf die Schaffung eines behindertengerechten Seiteneingangs gelegt, der Gläubigen im Rollstuhl einen ebenerdigen Zugang zum Gotteshaus ermöglicht. In der Denkmalliste des Saarlandes ist das Kirchengebäude St. Hubertus übrigens als Einzeldenkmal aufgeführt.
stellt die Saarbrücker Zeitung im Wechsel Kirchen und Lebenswege Verstorbener vor.