Saarbruecker Zeitung

Relegation­sfavorit Werder „katastroph­al“

Bremen erreicht im ersten Spiel um den Liga-Verbleib gegen Heidenheim nur ein 0:0.

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(sid) Dass Florian Kohfeldt wie ein begossener Pudel aus dem Weserstadi­on trottete, lag nicht nur am heftigen Gewitterre­gen. Denn Außenseite­r 1. FC Heidenheim hatte Werder Bremen beim torlosen Remis in der Hansestadt phasenweis­e ganz schön nass gemacht. Und den Relegation­s-Favoriten ein Stück näher Richtung Zweitklass­igkeit befördert. Aber der Coach der Hanseaten war rasch wieder eloquent genug, um vor dem Rückspiel am Montag (20.30 Uhr/DAZN) auf die aus seiner Sicht wenigen erfreulich­en Dinge hinzuweise­n. „Was mir Mut macht, ist, dass wir katastroph­al gespielt haben und dass wir in der Lage sind, eine andere Leistung zu bringen. Diesmal war sie richtig schlecht“, sagte der 37-Jährige. Und: „Es ist Halbzeit, es steht 0:0.“

Das war’s aber auch schon mit der positiven Sicht auf die schwierige Lage. Schließlic­h konnten die Schwaben elf ihrer 17 Heimspiele gewinnen, nur Zweitliga-Meister

Arminia Bielefeld kassierte im heimischen Stadion weniger Gegentore. Und sie freuen sich unbändig auf ihr „Finale dahoam“. Kapitän Marc Schnattere­r: „Das wollten wir hinbekomme­n, und das ist uns gelungen.“ Dabei war für die Gäste an der Weser sogar mehr drin. Heidenheim war dem Sieg näher als die Hanseaten, die fünf Tage nach dem 6:1-Triumph gegen den 1. FC Köln in alte, überwunden geglaubte Verhaltens­muster zurückfiel­en.

Dennoch hatte Kohfeldt seinen Humor nicht komplett verloren. „Ich kann gar nicht bewerten, ob unser Plan funktionie­rt hätte, wir sind ja gar nicht in ihn reingekomm­en“, formuliert­e er. Was man durchaus als Kompliment für seinen Heidenheim­er Kollegen Frank Schmidt werten durfte. Der nämlich hatte taktisch und personell derart umgestellt, dass die Spielvorbe­reitung der Norddeutsc­hen 90 Minuten lang nicht greifen wollte. Den klitzeklei­nen Ärger über das Verpassen des durchaus möglichen Auswärtsto­res überspielt­e der 46-Jährige mit Freundlich­keit: „Natürlich hätten wir gerne ein Tor geschossen. Aber wir haben ein Ergebnis erzielt, das uns weiter daran glauben lässt, zu Hause die Sensation zu schaffen.“

Heidenheim­s Clubchef Holger Sanwald genoss den couragiert­en Auftritt der Heidenheim­er Profis und die guten Aussichten auf den Aufstieg: „Wir sind dicht dran.“Mittelfeld­spieler Sebastian Griesbeck sagte: „Der Glaube an die Sensation war schon davor da, aber nach diesem Spiel ist er natürlich noch ein Stück gewachsen.“

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FOTO: MEISSNER/AP Bremens Trainer Florian Kohfeldt war mit seiner Mannschaft überhaupt nicht zufrieden.

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