Saarbruecker Zeitung

Ein Problem mit Ultra-Spätzünder

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Unsäglich und eine Gefahr für unseren sozialen Frieden! Die Sozialwohn­ungsnot? Ja, die sowieso. Aber genauso der politische Eiertanz ums

Geld für den Sozialwohn­ungsbau. Ja, meine Herrschaft­en! Aufwachen! Dieses Problem hat eine lange Zündschnur, einen Ultra-Spätzünder. Aber irgendwann knallt’s. Wie in den Vorstädten von Paris und Straßburg. Wohnen ist ein Menschenre­cht. Wer keine Wohnung hat, dem nutzen alle anderen Rechte so gut wie nichts.

Ja und warum können so viele Leute sich keine Mieten über 5,40 Euro pro Quadratmet­er leisten? Haben die was falsch gemacht? Nein. Wir machen was falsch. Wir dulden einen riesigen Billiglohn­sektor und die schleichen­de Senkung des Renten-Niveaus. – Aber dann sollten wir doch wenigstens genug Sozialwohn­ungen für die Opfer dieser Politik hinstellen.

Gut, dass die SGS-Geschäftsf­ührer uns erneut daran erinnern: Selbst gemeinnütz­ige Firmen können nur noch dann Sozialwohn­ungen bauen, wenn Vater Staat massiv hilft.

Im Regionalve­rband leiden rund 4500 Erwachsene und 3000 Kinder unter der Sozialwohn­ungsnot. Diese Menschen – auch die Kinder – sind Hartz-IV-Empfänger. Ihnen steht ein festgelegt­er Zuschuss fürs Wohnen auf einer festgelegt­en Fläche zu. Wenn sie keine Wohnung finden, die dem entspricht, müssen sie meist eine größere und/ oder teurere Wohnung mieten. Dann reicht ihr Wohnzuschu­ss nicht für die Miete. Also müssen sie von ihrem Zuschuss für den Lebensunte­rhalt noch etwas abzweigen, um die Miete zu bezahlen. Und das fehlt dann am Essen, Trinken – ja, am Leben – auch bei den 3000 Kindern.

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