Nach Redskins erwägen auch Indians einen neuen Namen
Profisport-Teams in den USA prüfen Änderung.
(sid) Nach den Washington Redskins aus der US-Football-Profiliga NFL stellen auch die Cleveland Indians aus der Major League Baseball (MLB) ihren Namen auf den Prüfstand. „Die jüngsten Unruhen in unserer Gemeinde und unserem Land haben die Notwendigkeit unterstrichen, dass wir uns als Organisation in Fragen der sozialen Gerechtigkeit weiter verbessern müssen“, teilte das Baseball-Team am Samstag mit. In den anstehenden Beratungen solle der „beste Weg in Bezug auf unseren Teamnamen“gefunden werden.
Am Freitag hatte auch das NFLTeam aus Washington als Reaktion auf eine neuerliche Welle der Kritik und Druck eine „eingehende Untersuchung“angekündigt – angestoßen vom Hauptsponsor FedEx, der von dem Club eine Namensänderung verlangt. Zuvor sollen laut einem Bericht der Fachzeitschrift „Adweek“87 Investmentfirmen und Teilhaber in einem Brief die Sponsoren FedEx, Nike und Pepsi dazu aufgefordert haben, im Falle einer Weigerung ihre Zusammenarbeit mit dem NFL-Team zu beenden. „Redskins bleibt ein entmenschlichendes Wort, das Menschen durch ihre Hautfarbe kennzeichnet, und eine rassistische Beleidigung“, zitierte „Adweek“aus dem Schreiben.
Im Zuge der Rassismus-Debatte in den USA nach dem gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd waren die Diskussionen neu entfacht worden. Kritiker sehen die Teamnamen als rassistisch und als Verunglimpfung der amerikanischen Ureinwohner an.
Die Baseballer aus Cleveland werden seit 1915 „die Indianer“genannt. Zuvor waren sie als die Blues, Broncos und Naps bekannt. Vor zwei Jahren entfernte das Team bereits sein umstrittenes Chief-Wahoo-Logo, das einen breit lächelnden Indianer mit roter Haut im Cartoon-Stil gezeigt hatte. Bislang waren die Versuche, die Franchise zu einer Namensänderung zu bewegen, gescheitert.