Saarbruecker Zeitung

Verbindend­e Kraft der Musik

Annette Frier ist Schirmherr­in eines ungewöhnli­chen Projekts für Demenzkran­ke.

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SAARBRÜCKE­N (ry) Im Januar startete ein ungewöhnli­ches Projekt: Die Schauspiel­erin Annette Frier gründete gemeinsam mit dem Chorleiter Eddi Hüneke einen Chor für Menschen mit Demenz.

Annette treibt hierbei nicht nur die Liebe zum Singen an. Sie interessie­rt sich für die Menschen und deren Geschichte­n. Und sie geht der Frage nach, ob es möglich ist, trotz aller Einschränk­ungen, beim Singen wieder wache Momente des Glücks empfinden zu können.

Die Teilnehmer des Chores sind Menschen, die an Demenz erkrankt und deren Leben und Alltag stark von der Krankheit beeinfluss­t sind. Mit Neugierde und vielleicht auch ein bisschen Herzklopfe­n wagen sie sich an die neue Herausford­erung. Begleitet wird das Chor-Projekt von einem wissenscha­ftlichen Team aus dem Bereich Altersmedi­zin der Goethe-Universitä­t Frankfurt. Im Fokus der Forscher stehen allerdings nicht nur die Chorteilne­hmer selbst, sondern auch deren Angehörige, deren Leben fast gleichsam durch die Krankheit Demenz geprägt sind. Die zentrale Frage der begleitend­en Studie lautet: Wie wirkt sich das Singen sowie die Teilhabe an einer Gemeinscha­ft auf die Lebenssitu­ation demenziell veränderte­r Menschen und ihrer Angehörige­n aus?

Drei Monate lang werden die Teilnehmer des Chores und ihre Angehörige­n

auf ihrer ungewöhnli­chen, emotionale­n und herausford­ernden Reise begleitet, von der ersten Begegnung bis zum Abschluss des Projekts und dem Ergebnis der wissenscha­ftlichen Studie. Annette Frier ist nicht nur selbst Teil des Gesangsgru­ppe, sie besucht die Sänger auch zu Hause und begleitet die wissenscha­ftlichen Tests und Untersuchu­ngen. Wie haben sich die Menschen durch den Chor verändert? Was bleibt nach der gemeinsam verbrachte­n Zeit? Können ein paar unbeschwer­te Stunden den Betroffene­n neuen Lebensmut bringen und vielleicht sogar Freundscha­ften entstehen? Und wie schafft man es, der unbarmherz­igen Krankheit etwas abzutrotze­n, vielleicht sogar mit einem Lied auf den Lippen?

Gesanglich­e Unterstütz­ung erhält der Chor durch Max Mutzke, der den Teilnehmer­n mit reichlich Tipps zur Seite steht und ein kleines Privatkonz­ert gibt. Gemeinsam mit ihrer Freundin Cordula Stratmann

erlebt Annette Frier mit den Sängern und deren Angehörige­n einen Kneipenabe­nd, der beweist, dass Krankheit und Lebensfreu­de sich nicht ausschließ­en müssen. Der Großteil der Dreharbeit­en fand bereits vor der Corona-Pandemie statt. In den kommenden drei Wochen ist die Fortsetzun­g der spannende und emotionale Reportage jeweils um 22.45 Uhr zu sehen.

Unvergessl­ich – Unser Chor für Menschen mit Demenz, 22.15 Uhr, ZDF

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FOTO: ZDF/JAN ROTHSTEIN Annette Frier (2. v. r.) besucht nicht nur die Teilnehmer zu Hause und begleitet die wissenscha­ftlichen Untersuchu­ngen zum Projekt, sie ist auch selbst aktiver Teil des Chores.

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