Genehmigung für das Polizei-Haus ist in Sicht
Saarbrücker Stadtverwaltung gibt spätestens nächste Woche grünes Licht zum Bau der neuen Großinspektion Saarbrücken-Stadt.
Rund 300 Polizisten und Polizistinnen, die in der Landeshauptstadt Dienst tun, bleiben nun noch länger in ihren alten Dienststellen. Der Neubau für die Großinspektion Saarbrücken-Stadt wird voraussichtlich erst deutlich später bezugsfertig sein (die Saarbrücker Zeitung berichtete am Freitag). Im Zuge dieses großen Vorhabens war bisher wiederholt von hinfälligen Zeitplänen zu berichten.
Als das saarländische Innenministerium das Vorhaben in Angriff nahm, gingen die Planer noch davon aus, dass die Groß-Dienststelle in der zweiten Hälfte des Jahres 2021 den Betrieb aufnimmt. Später war von Ende 2022 die Rede. Das Innenministerium begründete die Verzögerung zum einen mit der aufwändigen Erkundung des Untergrundes und zum anderen mit unerfreulichen Entdeckungen während der Abrissarbeiten. Teile des Untergrundes waren mit Schadstoffen belastet und, was die Erschließung des Grundstücks zusätzlich erschweren sollte, auch noch von jahrzehntealten Bunker-Überbleibseln durchzogen. Entsprechende Entsorgungsmöglichkeiten für das belastete Erdreich mussten anschließend gefunden werden.
Dass die Baustelle bald acht Monate nach entsprechenden Berichten von Ende 2019 später immer noch fast unberührt aussieht, hat aber dem Ministerium zufolge nicht nur mit dem problematischen Untergrund zu tun. Zitat: „Bei der Baumaßnahme PI Saarbrücken
Stadt gibt es Verzögerungen aufgrund der Herstellung der juristischen Planungsvoraussetzungen (Bebauungsplan-Verfahren, Baugenehmigungsverfahren durch die Stadt Saarbrücken).“
Und was sagt die Verwaltung der Landeshauptstadt zum Verfahrensstand für das Bauvorhaben zwischen Mainzer Straße und Halbergstraße?
Aus dem Rathaus St. Johann gibt es jetzt eine Neuigkeit, die die Planer im saarländischen Innenministerium und in anderen Teilen der Landesverwaltung ebenso erfreuen dürfte wie die Polizisten.
Stadtsprecher Thomas Blug sagte der Saarbrücker Zeitung am Montagnachmittag, die Verwaltung werde die Baugenehmigung für die Großinspektion „aller Voraussicht nach spätestens nächste Woche erteilen“.
Und Blug ergänzte: „Das Projekt Polizeiinspektion Saarbrücken Stadt hat für uns hohe Priorität. Wir arbeiten in enger Abstimmung mit dem Land an der Genehmigung und haben uns auch beraten, insbesondere wenn noch Unterlagen gefehlt haben.“
Der Stadtpressesprecher verdeutlichte am Montag außerdem, dass der Bau beginnen kann, auch wenn der für dieses St. Johanner Gebiet zu entwickelnde Bebauungsplan derzeit noch entsteht.
Es gebe ja keinen Widerspruch zwischen den Zielen des von der Stadt betriebenen Bebauungsplanverfahrens – in dem der Saarbrücker Stadtrat das letzte Wort hat – und dem Bauvorhaben der saarländischen Polizei. Damit könne das Land die Arbeiten für die Inspektion wie vorgesehen anlaufen
„Wir schätzen die Genehmigung zum Bau in der Mainzer Straße positiv ein und werden diese aller Voraussicht nach spätestens nächste Woche
erteilen.“
Thomas Blug
Sprecher der Landeshauptstadt Saarbrücken
zum Stand des Verfahrens
lassen, sagte Blug. Er betont die in dieser Sache enge Zusammenarbeit mit dem Innenministerium – und das „hohe Potenzial dieser Innenstadtfläche“.
Das Ministerium geht davon aus, dass es in diesem Herbst losgeht und die neue Saarbrücker Polizeidienststelle im Frühjahr 2023 fertig ist. Und zwar als Ersatz für die drei in die Jahre gekommenen Polizei-Standorte an der Karcherstraße in St. Johann, an der Saarbrücker Straße in Brebach und am Ludwigsplatz in Alt-Saarbrücken.
Der dreistöckige Nachfolgebau soll rund 33 Millionen Euro kosten.
Preissteigerungen über die Inflation hinaus erwartet das Innenministerium nicht. Sollten die Pläne wahr werden, dann ist die neue Groß-Inspektion in ein paar Jahren nicht das einzige Bauwerk in diesem Teil der Landeshauptstadt.
Im „Quartier Ulanenkaserne“, auf welches die große Bautafel hinweist, soll auch neuer Wohnraum für Familien entstehen. Was beweist, dass dem Land als Grundstückseigentümer die bedarfsgerechte Entwicklung dieser prominenten Fläche offenbar ebenso wichtig ist wie den Planern im Dienste der Stadtverwaltung.