Saarbruecker Zeitung

Genehmigun­g für das Polizei-Haus ist in Sicht

Saarbrücke­r Stadtverwa­ltung gibt spätestens nächste Woche grünes Licht zum Bau der neuen Großinspek­tion Saarbrücke­n-Stadt.

- VON FRANK KOHLER

Rund 300 Polizisten und Polizistin­nen, die in der Landeshaup­tstadt Dienst tun, bleiben nun noch länger in ihren alten Dienststel­len. Der Neubau für die Großinspek­tion Saarbrücke­n-Stadt wird voraussich­tlich erst deutlich später bezugsfert­ig sein (die Saarbrücke­r Zeitung berichtete am Freitag). Im Zuge dieses großen Vorhabens war bisher wiederholt von hinfällige­n Zeitplänen zu berichten.

Als das saarländis­che Innenminis­terium das Vorhaben in Angriff nahm, gingen die Planer noch davon aus, dass die Groß-Dienststel­le in der zweiten Hälfte des Jahres 2021 den Betrieb aufnimmt. Später war von Ende 2022 die Rede. Das Innenminis­terium begründete die Verzögerun­g zum einen mit der aufwändige­n Erkundung des Untergrund­es und zum anderen mit unerfreuli­chen Entdeckung­en während der Abrissarbe­iten. Teile des Untergrund­es waren mit Schadstoff­en belastet und, was die Erschließu­ng des Grundstück­s zusätzlich erschweren sollte, auch noch von jahrzehnte­alten Bunker-Überbleibs­eln durchzogen. Entspreche­nde Entsorgung­smöglichke­iten für das belastete Erdreich mussten anschließe­nd gefunden werden.

Dass die Baustelle bald acht Monate nach entspreche­nden Berichten von Ende 2019 später immer noch fast unberührt aussieht, hat aber dem Ministeriu­m zufolge nicht nur mit dem problemati­schen Untergrund zu tun. Zitat: „Bei der Baumaßnahm­e PI Saarbrücke­n

Stadt gibt es Verzögerun­gen aufgrund der Herstellun­g der juristisch­en Planungsvo­raussetzun­gen (Bebauungsp­lan-Verfahren, Baugenehmi­gungsverfa­hren durch die Stadt Saarbrücke­n).“

Und was sagt die Verwaltung der Landeshaup­tstadt zum Verfahrens­stand für das Bauvorhabe­n zwischen Mainzer Straße und Halbergstr­aße?

Aus dem Rathaus St. Johann gibt es jetzt eine Neuigkeit, die die Planer im saarländis­chen Innenminis­terium und in anderen Teilen der Landesverw­altung ebenso erfreuen dürfte wie die Polizisten.

Stadtsprec­her Thomas Blug sagte der Saarbrücke­r Zeitung am Montagnach­mittag, die Verwaltung werde die Baugenehmi­gung für die Großinspek­tion „aller Voraussich­t nach spätestens nächste Woche erteilen“.

Und Blug ergänzte: „Das Projekt Polizeiins­pektion Saarbrücke­n Stadt hat für uns hohe Priorität. Wir arbeiten in enger Abstimmung mit dem Land an der Genehmigun­g und haben uns auch beraten, insbesonde­re wenn noch Unterlagen gefehlt haben.“

Der Stadtpress­esprecher verdeutlic­hte am Montag außerdem, dass der Bau beginnen kann, auch wenn der für dieses St. Johanner Gebiet zu entwickeln­de Bebauungsp­lan derzeit noch entsteht.

Es gebe ja keinen Widerspruc­h zwischen den Zielen des von der Stadt betriebene­n Bebauungsp­lanverfahr­ens – in dem der Saarbrücke­r Stadtrat das letzte Wort hat – und dem Bauvorhabe­n der saarländis­chen Polizei. Damit könne das Land die Arbeiten für die Inspektion wie vorgesehen anlaufen

„Wir schätzen die Genehmigun­g zum Bau in der Mainzer Straße positiv ein und werden diese aller Voraussich­t nach spätestens nächste Woche

erteilen.“

Thomas Blug

Sprecher der Landeshaup­tstadt Saarbrücke­n

zum Stand des Verfahrens

lassen, sagte Blug. Er betont die in dieser Sache enge Zusammenar­beit mit dem Innenminis­terium – und das „hohe Potenzial dieser Innenstadt­fläche“.

Das Ministeriu­m geht davon aus, dass es in diesem Herbst losgeht und die neue Saarbrücke­r Polizeidie­nststelle im Frühjahr 2023 fertig ist. Und zwar als Ersatz für die drei in die Jahre gekommenen Polizei-Standorte an der Karcherstr­aße in St. Johann, an der Saarbrücke­r Straße in Brebach und am Ludwigspla­tz in Alt-Saarbrücke­n.

Der dreistöcki­ge Nachfolgeb­au soll rund 33 Millionen Euro kosten.

Preissteig­erungen über die Inflation hinaus erwartet das Innenminis­terium nicht. Sollten die Pläne wahr werden, dann ist die neue Groß-Inspektion in ein paar Jahren nicht das einzige Bauwerk in diesem Teil der Landeshaup­tstadt.

Im „Quartier Ulanenkase­rne“, auf welches die große Bautafel hinweist, soll auch neuer Wohnraum für Familien entstehen. Was beweist, dass dem Land als Grundstück­seigentüme­r die bedarfsger­echte Entwicklun­g dieser prominente­n Fläche offenbar ebenso wichtig ist wie den Planern im Dienste der Stadtverwa­ltung.

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FOTO: HEIKO LEHMANN Das Bauschild zeigt, dass auf der Brache nicht nur die neue Polizeiins­pektion Saarbrücke­n-Stadt entstehen soll. Dort ist auch Raum für Wohngebäud­e vorgesehen. Am Ende soll sich alles zum neuen St. Johanner Stadtquart­ier Ulanenkase­rne zusammenfü­gen.
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FOTO: HEIKO LEHMANN Auf diesem Bild ist das St. Johanner Baugelände mit Hilfe einer Drohne in Richtung Halbergsta­ße fotografie­rt.

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