Saarlandpokal-Halbfinale sind ausgelost
Der luxemburgische Nationalspieler Maurice Deville nimmt bei Drittliga-Aufsteiger 1. FC Saarbrücken einen zweiten Anlauf.
Der Saarländische Fußball-Verband hat die Halbfinale im Saarlandpokal ausgelost, obwohl die Viertelfinale noch ausstehen. Wenn dabei die Favoriten gewinnen, muss in einem Halbfinale der 1. FC Saarbrücken beim FC Homburg ran.
Während die neuen Mannschaftskameraden das erste Trainingsspiel der jungen Vorbereitung bestritten, drehte Neuzugang Maurice Deville am vergangenen Montag seine Runden im FC-Sportfeld. Eine Erfahrung, die der Neuzugang beim Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken 2013/14 schon einmal machen musste. Der damals 20-jährige Luxemburger konnte sich unter der sportlichen Leitung von Milan Sasic und Fuat Kilic nicht weiterentwickeln.
„Die Zeit damals war nicht schön“, räumt Deville offen ein, „aber ich habe hier noch etwas gutzumachen. Ich will den Leuten zeigen, dass ich ein Mann geworden bin, eine andere Person, ein anderer Spieler.“Beim FCS hatte man ihn damals als reinen Stoßstürmer gesehen und in die zweite Mannschaft abgeschoben. Über den 1. FC Kaiserslautern, für den er in 17 Zweitliga-Spielen vier Tore erzielen konnte, und den FSV Frankfurt kam er 2017 zum SV Waldhof Mannheim. Dort erkannte Bernhard Trares das Potenzial des Luxemburgers. Der Fußball-Lehrer brachte Deville bei, wie man auf der Außenbahn stürmt. Unvergessen bei den Fans beider Clubs bleibt die Flanke vor dem 2:1 von Raffael Korte beim 3:2-Erfolg der Mannheimer gegen den FCS 2019. Der Waldhof stieg am Ende der Saison auf.
„Mich kann man überall einsetzen, ich bin da sehr flexibel“, beschreibt sich Deville selbst, „in der Nationalmannschaft spiele ich vorne drin, was auch sehr gut geklappt hat zuletzt. Ich glaube, durch meine Laufstärke bin ich rechts für die Mannschaft am effektivsten. Ich kann ganz gute Bälle in die Mitte spielen und bin nicht egoistisch. Ich suche immer den besser postierten Mitspieler. Rechts ist mittlerweile meine Lieblingsposition, links geht aber auch.“
Der Luxemburger kennt seinen künftigen Sturmpartner Sebastian Jacob aus der gemeinsamen Zeit beim 1. FC Kaiserslautern. „Mit ihm verstehe ich mich super“, sagt Deville, „mit ihm als Partner kann ich auch vorne drin spielen.“
Vier Tore und fünf Vorlagen in 29 von 38 möglichen Liga-Spielen – das ist Devilles Bilanz in der abgelaufenen Saison beim SV Waldhof. Am Ende ohne Zuschauer, bei denen der 1,94 Meter große Angreifer sehr beliebt war. „An Geisterspiele musste man sich gewöhnen“, erzählt Deville von der „Corona-Spielzeit“, „das erste war ganz komisch, nach dem zweiten war es fast wieder okay. Da wusste man, was auf einen zukommt. Im Trainingslager spielt man auch mal ohne Zuschauer, aber das war etwas anderes.“
Generell merkt er zu seinen Erfahrungen in der Liga, in der der FCS Neuland betreten wird, an: „In manchen
„Ich will den Leuten zeigen, dass ich ein Mann geworden bin, eine andere Person, ein anderer Spieler.“
Maurice Deville
Neuzugang beim 1. FC Saarbrücken
Stadien, gerade im Osten, waren die Leute vom Präsidium schon heftig, die schreien rum wie die Verrückten. Das musst du dann annehmen und entgegensteuern. Dann durftest du auch nicht ruhig sein, gerade als Co-Trainer oder Ersatzspieler musste man mitwirken“, sagt Deville, dessen Vater Franck in der Saison 1996/1997 in der damaligen
Regionalliga West für den FCS gespielt hat.
„Insgesamt sind alle froh, dass wieder Leute da sind. Wir sind froh, dass wir zeigen können, was wir drauf haben und was wir uns vorgenommen haben für die neue Saison.“Was das ist? „Wir haben mit dem Waldhof als Aufsteiger in die 3. Liga für Furore gesorgt. Das geht mit dieser Mannschaft
des FCS bestimmt auch.“
Deville hatte bislang nur eine Woche Urlaub. Darum und wegen der Nachwirkungen eines kleinen Muskelfaserrisses wird er die ersten Tage noch sehr dosiert trainieren. „Wir haben in Mannheim am Ende alle zwei Tage gespielt, das war schon schwer. Ich bin erst in der Nacht zum Montag zurückgekommen, meine ganzen Sachen sind noch in Mannheim“, sagt der nicht ganz so neue Neuzugang, „ich werde diese Woche noch Lauftraining machen, damit ich nicht ganz unvorbereitet in die Spielformen gehe. Wir haben ja noch viel Zeit.“Der erste kleine Höhepunkt wird das Saarlandpokal-Viertelfinale beim Oberligisten FV Diefflen am 15. August.