Saarbruecker Zeitung

Saarlandpo­kal-Halbfinale sind ausgelost

Der luxemburgi­sche Nationalsp­ieler Maurice Deville nimmt bei Drittliga-Aufsteiger 1. FC Saarbrücke­n einen zweiten Anlauf.

- VON PATRIC CORDIER

Der Saarländis­che Fußball-Verband hat die Halbfinale im Saarlandpo­kal ausgelost, obwohl die Viertelfin­ale noch ausstehen. Wenn dabei die Favoriten gewinnen, muss in einem Halbfinale der 1. FC Saarbrücke­n beim FC Homburg ran.

Während die neuen Mannschaft­skameraden das erste Trainingss­piel der jungen Vorbereitu­ng bestritten, drehte Neuzugang Maurice Deville am vergangene­n Montag seine Runden im FC-Sportfeld. Eine Erfahrung, die der Neuzugang beim Fußball-Drittligis­ten 1. FC Saarbrücke­n 2013/14 schon einmal machen musste. Der damals 20-jährige Luxemburge­r konnte sich unter der sportliche­n Leitung von Milan Sasic und Fuat Kilic nicht weiterentw­ickeln.

„Die Zeit damals war nicht schön“, räumt Deville offen ein, „aber ich habe hier noch etwas gutzumache­n. Ich will den Leuten zeigen, dass ich ein Mann geworden bin, eine andere Person, ein anderer Spieler.“Beim FCS hatte man ihn damals als reinen Stoßstürme­r gesehen und in die zweite Mannschaft abgeschobe­n. Über den 1. FC Kaiserslau­tern, für den er in 17 Zweitliga-Spielen vier Tore erzielen konnte, und den FSV Frankfurt kam er 2017 zum SV Waldhof Mannheim. Dort erkannte Bernhard Trares das Potenzial des Luxemburge­rs. Der Fußball-Lehrer brachte Deville bei, wie man auf der Außenbahn stürmt. Unvergesse­n bei den Fans beider Clubs bleibt die Flanke vor dem 2:1 von Raffael Korte beim 3:2-Erfolg der Mannheimer gegen den FCS 2019. Der Waldhof stieg am Ende der Saison auf.

„Mich kann man überall einsetzen, ich bin da sehr flexibel“, beschreibt sich Deville selbst, „in der Nationalma­nnschaft spiele ich vorne drin, was auch sehr gut geklappt hat zuletzt. Ich glaube, durch meine Laufstärke bin ich rechts für die Mannschaft am effektivst­en. Ich kann ganz gute Bälle in die Mitte spielen und bin nicht egoistisch. Ich suche immer den besser postierten Mitspieler. Rechts ist mittlerwei­le meine Lieblingsp­osition, links geht aber auch.“

Der Luxemburge­r kennt seinen künftigen Sturmpartn­er Sebastian Jacob aus der gemeinsame­n Zeit beim 1. FC Kaiserslau­tern. „Mit ihm verstehe ich mich super“, sagt Deville, „mit ihm als Partner kann ich auch vorne drin spielen.“

Vier Tore und fünf Vorlagen in 29 von 38 möglichen Liga-Spielen – das ist Devilles Bilanz in der abgelaufen­en Saison beim SV Waldhof. Am Ende ohne Zuschauer, bei denen der 1,94 Meter große Angreifer sehr beliebt war. „An Geisterspi­ele musste man sich gewöhnen“, erzählt Deville von der „Corona-Spielzeit“, „das erste war ganz komisch, nach dem zweiten war es fast wieder okay. Da wusste man, was auf einen zukommt. Im Trainingsl­ager spielt man auch mal ohne Zuschauer, aber das war etwas anderes.“

Generell merkt er zu seinen Erfahrunge­n in der Liga, in der der FCS Neuland betreten wird, an: „In manchen

„Ich will den Leuten zeigen, dass ich ein Mann geworden bin, eine andere Person, ein anderer Spieler.“

Maurice Deville

Neuzugang beim 1. FC Saarbrücke­n

Stadien, gerade im Osten, waren die Leute vom Präsidium schon heftig, die schreien rum wie die Verrückten. Das musst du dann annehmen und entgegenst­euern. Dann durftest du auch nicht ruhig sein, gerade als Co-Trainer oder Ersatzspie­ler musste man mitwirken“, sagt Deville, dessen Vater Franck in der Saison 1996/1997 in der damaligen

Regionalli­ga West für den FCS gespielt hat.

„Insgesamt sind alle froh, dass wieder Leute da sind. Wir sind froh, dass wir zeigen können, was wir drauf haben und was wir uns vorgenomme­n haben für die neue Saison.“Was das ist? „Wir haben mit dem Waldhof als Aufsteiger in die 3. Liga für Furore gesorgt. Das geht mit dieser Mannschaft

des FCS bestimmt auch.“

Deville hatte bislang nur eine Woche Urlaub. Darum und wegen der Nachwirkun­gen eines kleinen Muskelfase­rrisses wird er die ersten Tage noch sehr dosiert trainieren. „Wir haben in Mannheim am Ende alle zwei Tage gespielt, das war schon schwer. Ich bin erst in der Nacht zum Montag zurückgeko­mmen, meine ganzen Sachen sind noch in Mannheim“, sagt der nicht ganz so neue Neuzugang, „ich werde diese Woche noch Lauftraini­ng machen, damit ich nicht ganz unvorberei­tet in die Spielforme­n gehe. Wir haben ja noch viel Zeit.“Der erste kleine Höhepunkt wird das Saarlandpo­kal-Viertelfin­ale beim Oberligist­en FV Diefflen am 15. August.

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FOTO: SCHLICHTER Daumen h oc h : Mauric e Deville dreh te beim Trainingsa­uftakt des 1. FC Saarbrüc ken einige Laufrunden im FCS-Sportfeld.

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