Saarbruecker Zeitung

Auf Widerstand gebürstet

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Am Tag nach dem EU-Gipfel und vor dem Aufstand des Parlamente­s gegen die Kürzungen im Haushaltsr­ahmen der EU nutzten mehrere Seiten die Gelegenhei­t, um das Erreichte aus ihrer Sicht über den grünen Klee zu loben. Beispiel: Der Etatentwur­f für die sieben Jahre ab 2021 fällt mit zehn Milliarden etwas geringer aus als der Rahmen für die auslaufend­e Finanzperi­ode. Tatsächlic­h, so belehrte die Europäisch­e Kommission, liege man aber um 60 Milliarden darüber, weil nämlich die Ausgaben für Großbritan­nien von rund 70 Milliarden entfallen. Das sind zwar verständli­che Versuche, das Ergebnis schönzured­en. Aber sie werden bei den Abgeordnet­en nicht verfangen. Denn die Volksvertr­eter wollen nicht hinnehmen, dass ausgerechn­et bei den besonders zukunftstr­ächtigen Politikber­eichen deutliche Kürzungen vorgenomme­n wurden. Beispiel Forschung: 100 Milliarden Euro wollten die EU-Behörde und das Parlament unter anderem für den Kampf gegen Krebs und die Konsequenz­en aus der Pandemie haben. Nun gibt es lediglich 76 Milliarden Euro. Das ist bitter und letztlich auch unbegreifl­ich. Schließlic­h will sich die Gemeinscha­ft doch als Raum für Forschung und Innovation in der Weltspitze etablieren. Aber so wird das nichts. Kein Wunder, dass die Volksvertr­eter mit ihrem Veto drohen.

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