ASB will Bürgerideen in Baupläne einarbeiten
Erst wenn der neue Plan für die Seniorenresidenz vorliegt, sollen die politischen Gremien von Quierschied darüber diskutieren.
(fitz) Freudig überrascht war die Bürgerinitiative Merchtalblick (BIM), als am Dienstag, 21. Juli, in der Göttelborner Ortsratssitzung bekannt wurde, dass der Arbeiter Samariter Bund (ASB) sein 12-Millionen-Projekt „Seniorenresidenz Merchtalblick“(die SZ berichtete) nicht wie ursprünglich geplant in dieser Sitzung zur Diskussion stellte.
Denn der ASB will das Projekt von seinen Architekten überarbeiten lassen – und dabei möglichst viele Anregungen berücksichtigen, die bei der Bürgerversammlung am Montag, 29. Juni, im Quierschieder Kulturzentrum Q.lisse zur Sprache kamen. Das versicherte der ASB-Landesvorsitzende Guido Jost am Mittwoch auf SZ-Anfrage.
Auch in Merchweiler plane der ASB noch eine Bürgerversammlung, um weitere Vorschläge zu sammeln. Ein Termin stehe allerdings noch nicht fest.
Vor diesem Hintergrund, so erläuterte Jost, habe es der ASB für unsinnig gehalten, wenn in den Quierschieder Gremien jetzt über den Stand des Projektes vor den Bürgerversammlungen diskutiert wird.
Also habe der ASB die Bürgermeister von Quierschied und Merchweiler, Lutz Maurer und Patrick Weydmann, angeschrieben und sie über das weitere Vorgehen des ASB informiert.
In diesem Schreiben heißt es unter anderem: „Wir wissen…, dass wir aus den Diskussionen und Anregungen lernen müssen. Wir werden deshalb die kommenden Wochen nutzen, um die bisherigen Pläne zu optimieren, um den Bedürfnissen
„Unsere Bürgerversammlungen sind keine PlaceboVeranstaltungen.“
Guido Jost,
ASB-Landesvorsitzender
der unmittelbar betroffenen Anwohner entgegenzukommen. Und… wir werden uns weiterhin um den Dialog mit den Nachbarn bemühen. …. Wir hoffen, mit modifizierten Vorschlägen…. eine große Mehrheit in den Gremien überzeugen zu können.“Jost geht davon aus, dass der ASB seine überarbeiteten Pläne fürs „Servicewohnen“im
Herbst vorlegen wird.
Die BIM wertete die Verschiebung der Diskussion im Ortsrat in einer Pressemitteilung als „Erfolg der Bürgerbeteiligung in Quierschied“. Die BIM erklärte, sie hoffe „künftig auf ein Miteinander von ASB und Bürgern“und warne davor, „durch kosmetische Planänderungen die Bürger erneut übergehen zu wollen“.
BIM-Sprecher Jochen Wagner resümierte: „Der ASB scheint verstanden zu haben, dass an diesem Standort eine solche Großinvestition in 140-Meter-Kasernenoptik für vermögende Senioren weder von den Bürgern noch von vielen politisch Verantwortlichen gewünscht ist. Die potentiellen Schäden für Umwelt, wirtschaftliche Infrastruktur und Lebensumfeld mit kleinen Einfamilienhäusern waren dann wohl doch zu offensichtlich.“Die Bürgerinitiative wolle „konstruktiver Partner sein“und stehe den politisch Verantwortlichen und dem ASB gerne für Gespräche zur Verfügung.
Der ASB-Landesvorsitzende Guido Jost betonte am Mittwoch: „Unsere Bürgerversammlungen sind keine Placebo-Veranstaltungen.“