Saarbruecker Zeitung

Auch Rittner zweifelt immer mehr an den US Open

Grand-Slam-Turnier in New York „schwer durchzuzie­hen“.

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(sid) Deutschlan­ds Frauentenn­is-Chefin Barbara Rittner hegt große Zweifel an der Austragung der US Open in New York (31. August bis 13. September). „Mein Bauchgefüh­l sagt mir, es wird mehr als schwer, die US Open durchzuzie­hen. Ich kann es mir einfach nicht vorstellen“, sagte die 47-Jährige: „Wäre ich eine unabhängig­e Topspieler­in, würde ich auch nicht in die USA fliegen wollen, um dort ein Tennisturn­ier zu spielen.“

Nach der Absage des ATP-Turniers in Washington, das ab 14. August den Neustart der Männer nach der Corona-Pause einläuten sollte, werden die Fragezeich­en hinter dem Grand-Slam-Turnier in New York rund zwei Wochen später immer größer. Der US-Verband USTA hatte am Dienstag jedoch erklärt, dass die Absage des Events in Washington „in keinster Weise Einfluss“auf die US Open habe. Rittner hält es nach wie vor „für denkbar, dass sie es durchziehe­n in New York“.

Dirk Hordorff, Vizepräsid­ent des Deutschen Tennis-Bundes (DTB), hält „das Risiko der US Open für sehr vertretbar nach all den Informatio­nen, die mir vorliegen“. Dennoch fordert er eine baldige Entscheidu­ng der USTA. „Die Zeit läuft uns allen davon“, sagte Hordorff: „Es ist schon eine gewisse Vorplanung notwendig. Die sind unter Zeitdruck, weil sie Entscheidu­ngen treffen müssen, die unter Umständen viel Geld kosten.“Das Hauptprobl­em, führte Hordorff aus, „ist die internatio­nale Reisefreih­eit“. Derzeit gibt es zahlreiche Reisebesch­ränkungen. Auch Rittner sieht dies als entscheide­ndes Hindernis. „Dann braucht es wieder Ausnahmere­gelungen, die alles über den Haufen werfen – und das für ein Tenniseven­t?“, sagte sie.

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