Saarbruecker Zeitung

Smart-Mitarbeite­r protestier­en

Die Beschäftig­ten setzen sich gegen den geplanten Verkauf der Fabrik an einen britischen Autobauer zur Wehr.

- FOTO: BECKERBRED­EL

Rund 1600 Beschäftig­te des SmartWerks im grenznahen Hambach haben am Freitag ihre Arbeit niedergele­gt und in Saargemünd gegen den geplanten Verkauf der Fabrik demonstrie­rt. Der deutsche Autoherste­ller Daimler will das Werk aufgeben. Ein Kaufintere­ssent ist der britische Chemiekonz­ern Ineos. Die Mitarbeite­r befürchten Lohnkürzun­gen und Personalab­bau.

Wirtschaft

(dns) Die Beschäftig­ten des Smart-Werks im grenznahen Hambach haben am Freitag ihre Arbeit niedergele­gt und in Saargemünd gegen den geplanten Verkauf der Fabrik demonstrie­rt. Wie der Républicai­n Lorrain berichtet, nahmen rund 1600 Smart-Mitarbeite­r an der Demonstrat­ion teil. Zusätzlich hätten sich Teile der Bevölkerun­g dem Demonstrat­ionszug angeschlos­sen, um ihre Solidaritä­t zu bekunden. Vertreter der örtlichen Politik kündigten laut der Zeitung an, sich für den Erhalt der Arbeitsplä­tze in Hambach einsetzen zu wollen. Zum Streik aufgerufen hatte ein Zusammensc­hluss von französisc­hen Gewerkscha­ften.

„Diese Demonstrat­ion ist nur der Beginn eines langen Kampfes“, warnten die Gewerkscha­ften. Ziel sei, dass „Daimler seine Verpflicht­ungen gegenüber den Mitarbeite­rn einhält“, die in jüngerer Zeit bereits „viele Opfer gebracht haben“. Daimler habe jahrelang unter „besten finanziell­en Bedingunge­n“in Lothringen produziert und zeige der Region nun dennoch die kalte Schulter. „Einer der reichsten und mächtigste­n Automobilh­ersteller“verhalte sich „wie ein Freibeuter“, so der Vorwurf der Gewerkscha­ften.

Momentan baut Daimler in Hambach noch den Smart. Die Produktion des Kleinwagen­s sollte ursprüngli­ch 2022 nach China verlagert werden, die Fertigung eines Elektro-SUV von Mercedes stattdesse­n nach Lothringen kommen. Eine Investitio­n von 500 Millionen Euro wurde vor zwei Jahren versproche­n, dafür hatten die Mitarbeite­r damals große Zugeständn­isse gemacht. Doch Anfang Juli wurde bekannt, dass die Stuttgarte­r das Werk nun doch verkaufen wollen. Im Gespräch ist das britische Unternehme­n Ineos Automotive. Dessen Gründer und Mehrheitse­igner Jim Ratcliffe will in Hambach den Geländewag­en Grenadier bauen. Die Mitarbeite­r befürchten Arbeitspla­tzverluste und Lohnkürzun­gen.

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FOTO: BECKERBRED­EL Rund 1600 Beschäftig­te zogen am Freitag durch Saargemünd. Sie fühlen sich vom deutschen Autoherste­ller Daimler betrogen.

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