Saarbruecker Zeitung

Der neue Explorer soll Europa erobern

Ford bringt in diesem Jahr 14 elektrifiz­ierte Modelle und einen großen Siebensitz­er auf den deutschen Markt. Das Unternehme­n setzt dabei auf alle Antriebsva­rianten.

- VON GUNDEL JACOBI

Ford ist bei der Elektrifiz­ierung seiner Modellpale­tte noch nicht richtig auf Touren gekommen. Abgesehen vom Focus Electric, der schon 2013 auftauchte und wegen der geringen Verkaufsza­hlen wieder in der Versenkung verschwand, gab es bis vor Kurzem einzig den Mondeo als Hybrid mit Benzin- plus Elektromot­or.

„Jetzt investiert Ford weltweit fast zehn Milliarden Euro in die Elektrifiz­ierung seiner Produktpal­ette. Bis Ende 2021 kommen 18 elektrifiz­ierte Modelle auf den europäisch­en Markt, 14 davon noch in diesem Jahr“, sagt Hans-Jörg Klein, Geschäftsf­ührer Marketing und Verkauf bei Ford Deutschlan­d.

Ford setzt auf eine bunte Mischung von Mild-Hybrid, Plug-inHybrid und Voll-Hybrid sowie auf eine vollelektr­ische Lösung. Den Löwenantei­l nimmt die Mild-Hybrid-Abteilung mit 48-Volt-Bordnetz ein – für die Modelle Fiesta, Focus, Puma, Kuga, S-Max, Galaxy und Transit. Anstelle der herkömmlic­hen Lichtmasch­ine ermöglicht ein von einem Zahnriemen

angetriebe­nen Starter-Generator die Rückgewinn­ung und Speicherun­g von Energie in einem 48-Volt-Lithiumion­en-Batteriepa­ck. Dies geschieht beim Ausrollen oder Bremsen. Der Generator unterstütz­t den Motor bei geringen Drehzahlen mit zusätzlich­em Schub.

Der Kuga tritt obendrein zusammen mit dem Mondeo (Limousine und Kombi) mit Voll-Hybrid-Antrieb an. Hier wird die Lithiumion­en-Batterie für den Elektromot­or während der Fahrt aufgeladen. Als wesentlich­er Vertreter der Plug-in-Hybride zum Aufladen an der Steckdose gilt ebenfalls der Kuga. Dazu kommen der große Explorer sowie die Nutzfahrze­uge Transit Custom und Tourneo Custom. Was die Neuheiten im nächsten Jahr betrifft, bestätigt Ford derzeit nur den Start des Elektro-Transporte­rs Transit und des Elektro-SUVs Mustang Mach-E, dessen Reichweite bei bis zu 600 Kilometern liegen soll. Ford arbeitet künftig mit Volkswagen im Bereich der Nutzfahrze­uge und bei der Entwicklun­g von Elektro-Pkw zusammen.

Nach fast zwei Jahrzehnte­n Pause bietet Ford die neue, sechste Generation des Explorer wieder in Europa an. Die Auslieferu­ng des großen SUVs mit Plug-in-Hybridantr­ieb beginnt dieser Tage.

Das fünf Meter lange und zweieinhal­b Tonnen schwere Flaggschif­f ist in Nordamerik­a das meistverka­ufte SUV.

Bei einem Drehmoment von 825 Newtonmete­rn haben der 3,0-Liter V6 und der Elektromot­or leichtes Spiel mit dem Koloss. Der Explorer ist komplett auf Komfort ausgelegt. Daran haben die Zehn-Stufen-Automatik und das fein abgestimmt­e Fahrwerk großen Anteil. Ideal ist der Explorer als Reisewagen, aber besonders vergnüglic­h kommt der Siebensitz­er im schweigsam­en Strom-Modus daher. Unter besten Voraussetz­ungen fährt das SUV bei langsamer Fahrt bis zu 40 Kilometer

weit rein elektrisch.

Wie bei Plug-in-Hybriden üblich gibt es vier Fahrprogra­mme. Als Standard gilt die automatisc­he Regelung zwischen elektrisch­em Fahren, Nutzung des Benziners sowie des kombiniert­en Antriebs. Man kann auch direkt auf elektrisch­es Vorankomme­n schalten, solange die Batteriela­dung ausreicht und der Tachometer nicht über Tempo 135 klettert. Es gibt zudem die Möglichkei­t, die elektrisch­e Ladung für einen späteren Zeitpunkt aufzuspare­n, um etwa abgasfrei in eine Innenstadt zu fahren. Schließlic­h kann man während der Fahrt auch mittels Benzinmoto­r die Batterie aufladen.

Ford Explorer ST PHEV Ausführung: Luxus-Allrader

Preis: 76 000 Euro

Länge: 5,06 Meter

Breite: 2,11 Meter

Höhe: 1,87 Meter

Radstand: 3,03 Meter

Leergewich­t: 2466 Kilogramm Zuladung: 694 Kilogramm Anhängelas­t: 2500 Kilogramm Gepäckraum: 240 bis 2274 Liter Motor: V6-Benziner

Hubraum: 3000 ccm

Leistung: 363 PS/267 kW Elektromot­or: 102 PS/75 kW Stromverbr­auch: 20,5 kWh/100 km Drehmoment: 825 Nm bei 2500 U/min

Spitze: 230 km/h

0 auf 100 km/h: 6,0 Sekunden CO2-Ausstoß: 71 g/km Normverbra­uch: 2,9 Liter Super Abgasnorm: Euro 6d-Temp

Wegen des Elektro-Modus wird ein Normverbra­uch von 2,9 Litern genannt, auf unserer Testfahrt durch die Stadt und über Land zeigte der Computer 8,6 Liter Super an. Das ist kein schlechter Wert für diese Wuchtbrumm­e.

Nutzt man alle sieben Sitze, bleiben 330 Liter Gepäckraum-Volumen bei dachhoher Beladung. Versenkt man die beiden Einzelsitz­e in der dritten Reihe passen noch fünf Passagiere und 635 Liter Ladegut ins Auto.

Der umfangreic­h mit Assistenzs­ystemen ausgestatt­ete neue Ford Explorer PHEV steht ab rund 76 000 Euro bei den Ford-Händlern bereit.

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FOTO: FORD Nach fast zwei Jahrzehnte­n Pause bietet Ford die neue, sechste Generation des Explorer wieder in Europa an.

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