Tipps für den Sparfuchs im Autofahrer
Autofahren kann richtig teuer sein. Es gibt aber Tipps, die beim Sparen helfen können.
(dpa) Autofahren ist teuer. Das ist nicht nur Sprit, Versicherung, Steuern und Werkstattkosten kommen schnell ein paar hundert Euro pro Jahr zusammen. Sind neue Reifen fällig, wird es noch happiger. Doch es gibt auch viele Möglichkeiten, zu sparen.
Smart Repair: Kleine Schramme aber eine große Rechnung? Das passiert schnell, wenn gleich der ganze Kotflügel neu lackiert wird. „Bevor das passiert, sollten Autofahrer sich vorher erkundigen, ob eine kleine Beschädigung nicht auch mithilfe von Smart Repair instandgesetzt werden kann“, rät Gerrit Reichel vom Automobil-Club Verkehr (ACV). Bei dieser Reparaturtechnik wird nur der wirklich betroffene Bereich bearbeitet. Die Anwendungsgebiete von Smart Repair reichen vom Beulendoktor bis zu Polsterreparaturen. Autofahrer könnten auf diesem Wege bei den Reparaturkosten 50 Prozent und mehr einsparen, schätzt Reichel.
Die Reifen: Wenn es beim Reifenkauf nicht immer das aktuelle Top-Modell sein muss, sind satte Rabatte drin. „Vorjahresmodelle haben auch ein gutes Profil, werden aber deutlich günstiger angeboten, wenn die neueste Reifengeneration auf den Markt kommt“, weiß Dietmar Clysters vom Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK). Kunden sollten bei älteren Modellen aber immer auf die letzten vier Ziffern der DOT-Nummer auf der Reifenflanke achten. Darüber ist das Alter ablesbar (Kalenderwoche/Jahr). Noch günstiger für Fahrer, die wenig Kilometer zurücklegen, sind runderneuerte Reifen. „Im Vergleich zu Neureifen
sind die Anschaffungskosten hier bis zu 50 Prozent niedriger“, so Reichel. Besonders bei Winterreifen lohne sich das. Bei der Produktion würden zudem 80 Prozent weniger Erdöl und 70 Prozent weniger Energie verbraucht.
Werkstattchecks: Wer sein Auto regelmäßig in der Werkstatt prüfen lässt, sorgt dafür, dass der Wagen optimal eingestellt und damit sparsam unterwegs ist. Wer aber zusätzlich schlau plant, kann auch hier noch etwas sparen. „In den Fachwerkstätten gibt es feste Winterund Frühjahrschecks, bei denen für rund 20 Euro die wichtigsten Dinge überprüft werden“, so Clysters. Der Schreck über hohe Werkstattrechnungen lässt sich durch klare Absprachen vermeiden.
„Das ist die beste Art der Kostenkontrolle: Umfang und die einzelnen Posten vorher mit der Werkstatt durchsprechen“, sagt Clysters. Auch lohne es sich bei Ersatzteilen
Sören Heinze,
nachzufragen, ob es mehrere Anbieter gebe. Bei Scheinwerfern etwa seien hier für identische Teile Preisunterschiede von bis zu 20 Prozent möglich. Jedoch sollten Kunden Ersatzteile nicht auf eigene Faust kaufen, sondern dies der Werkstatt überlassen.
Clever tanken: Die Spritpreise variieren zumeist im Laufe eines Tages an den Tankstellen. „In der Regel sind die Preise zwischen 18 und 20 Uhr am günstigsten“, sagt ACEMann Heinze. Am teuersten hingegen sei der Sprit morgens zwischen 6 und 9 Uhr, wenn die Nachfrage durch Pendler und Berufstätige besonders hoch sei. Erst ab circa 14 Uhr sinke der Preis dann wieder deutlicher. Spätabends und nachts hingegen kann es auch wieder teurer werden, weil manche Tankstellen Nachtzuschläge erheben.
Kfz-Versicherung vergleichen: Rückt der Herbst näher, kann die Kfz-Versicherung auf den Prüfstand kommen. „Man sollte aber darauf achten, dass der Beitrag zur Versicherung nur ein Aspekt ist.
Auch Service-Leistungen beispielsweise gehören auf den Prüfstand“, empfiehlt Heinze. Wer wechseln will, müsse darauf achten, dass die Kündigung bis zum 30. November bei der Versicherung eingegangen ist. Dann sei ein Anbieterwechsel zum 1. Januar möglich.
Fahrgemeinschaften: Wer wenig fährt, spart am meisten. Möglich ist das, wenn beispielsweise Arbeitskollegen Fahrgemeinschaften bilden. „Die lohnen sich auch schon, wenn man nur einen Teil der Strecke gemeinsam fährt oder sich nur bestimmte Wochentage dafür eignen“, sagt Sören Heinze vom Auto Club Europa (ACE). Die Kosten für den Sprit würden dann geteilt, womit es insgesamt für jeden preiswerter werde.
Fahrweise anpassen: Autofahrer sollten zügig beschleunigen ohne den Motor hochzudrehen. Bei rund 2000 Touren hochschalten, rät der Tüv Süd. In der Stadt könne man auch im fünften Gang rollen. Der Verbrauch sinke etwa um die Hälfte, wenn man Tempo 50 im vierten Gang statt im zweiten fährt, teilt die Prüforganisation mit. Auch Automatikfahrer verzichten beim Beschleunigen auf Vollgas, sagt Vincenzo Lucà vom Tüv Süd. An der Ampel oder im Stau lohnt es sich, wenn man nach mehr als 20 Sekunden Stillstand den Motor abschaltet. Eine Start-Stopp-Automatik regelt so etwas in Eigenregie. ZDK-Mann Clysters verweist darauf, unnötigen Ballast im oder auf dem Auto zu entfernen und immer auf den korrekten Luftdruck zu achten. Das sieht auch der Tüv Süd so und nennt bei 0,2 bar zu wenig einen Mehrverbrauch um bis zu zehn Prozent und warnt zugleich bei zu wenig Druck vor Reifenplatzern.
„In der Regel sind die Preise an der Tankstelle zwischen 18 und 20 Uhr
am günstigsten.“
Auto Club Europa