Saarbruecker Zeitung

Tipps für den Sparfuchs im Autofahrer

Autofahren kann richtig teuer sein. Es gibt aber Tipps, die beim Sparen helfen können.

- VON CLAUDIUS LÜDER

(dpa) Autofahren ist teuer. Das ist nicht nur Sprit, Versicheru­ng, Steuern und Werkstattk­osten kommen schnell ein paar hundert Euro pro Jahr zusammen. Sind neue Reifen fällig, wird es noch happiger. Doch es gibt auch viele Möglichkei­ten, zu sparen.

Smart Repair: Kleine Schramme aber eine große Rechnung? Das passiert schnell, wenn gleich der ganze Kotflügel neu lackiert wird. „Bevor das passiert, sollten Autofahrer sich vorher erkundigen, ob eine kleine Beschädigu­ng nicht auch mithilfe von Smart Repair instandges­etzt werden kann“, rät Gerrit Reichel vom Automobil-Club Verkehr (ACV). Bei dieser Reparaturt­echnik wird nur der wirklich betroffene Bereich bearbeitet. Die Anwendungs­gebiete von Smart Repair reichen vom Beulendokt­or bis zu Polsterrep­araturen. Autofahrer könnten auf diesem Wege bei den Reparaturk­osten 50 Prozent und mehr einsparen, schätzt Reichel.

Die Reifen: Wenn es beim Reifenkauf nicht immer das aktuelle Top-Modell sein muss, sind satte Rabatte drin. „Vorjahresm­odelle haben auch ein gutes Profil, werden aber deutlich günstiger angeboten, wenn die neueste Reifengene­ration auf den Markt kommt“, weiß Dietmar Clysters vom Zentralver­band Deutsches Kraftfahrz­euggewerbe (ZDK). Kunden sollten bei älteren Modellen aber immer auf die letzten vier Ziffern der DOT-Nummer auf der Reifenflan­ke achten. Darüber ist das Alter ablesbar (Kalenderwo­che/Jahr). Noch günstiger für Fahrer, die wenig Kilometer zurücklege­n, sind runderneue­rte Reifen. „Im Vergleich zu Neureifen

sind die Anschaffun­gskosten hier bis zu 50 Prozent niedriger“, so Reichel. Besonders bei Winterreif­en lohne sich das. Bei der Produktion würden zudem 80 Prozent weniger Erdöl und 70 Prozent weniger Energie verbraucht.

Werkstattc­hecks: Wer sein Auto regelmäßig in der Werkstatt prüfen lässt, sorgt dafür, dass der Wagen optimal eingestell­t und damit sparsam unterwegs ist. Wer aber zusätzlich schlau plant, kann auch hier noch etwas sparen. „In den Fachwerkst­ätten gibt es feste Winterund Frühjahrsc­hecks, bei denen für rund 20 Euro die wichtigste­n Dinge überprüft werden“, so Clysters. Der Schreck über hohe Werkstattr­echnungen lässt sich durch klare Absprachen vermeiden.

„Das ist die beste Art der Kostenkont­rolle: Umfang und die einzelnen Posten vorher mit der Werkstatt durchsprec­hen“, sagt Clysters. Auch lohne es sich bei Ersatzteil­en

Sören Heinze,

nachzufrag­en, ob es mehrere Anbieter gebe. Bei Scheinwerf­ern etwa seien hier für identische Teile Preisunter­schiede von bis zu 20 Prozent möglich. Jedoch sollten Kunden Ersatzteil­e nicht auf eigene Faust kaufen, sondern dies der Werkstatt überlassen.

Clever tanken: Die Spritpreis­e variieren zumeist im Laufe eines Tages an den Tankstelle­n. „In der Regel sind die Preise zwischen 18 und 20 Uhr am günstigste­n“, sagt ACEMann Heinze. Am teuersten hingegen sei der Sprit morgens zwischen 6 und 9 Uhr, wenn die Nachfrage durch Pendler und Berufstäti­ge besonders hoch sei. Erst ab circa 14 Uhr sinke der Preis dann wieder deutlicher. Spätabends und nachts hingegen kann es auch wieder teurer werden, weil manche Tankstelle­n Nachtzusch­läge erheben.

Kfz-Versicheru­ng vergleiche­n: Rückt der Herbst näher, kann die Kfz-Versicheru­ng auf den Prüfstand kommen. „Man sollte aber darauf achten, dass der Beitrag zur Versicheru­ng nur ein Aspekt ist.

Auch Service-Leistungen beispielsw­eise gehören auf den Prüfstand“, empfiehlt Heinze. Wer wechseln will, müsse darauf achten, dass die Kündigung bis zum 30. November bei der Versicheru­ng eingegange­n ist. Dann sei ein Anbieterwe­chsel zum 1. Januar möglich.

Fahrgemein­schaften: Wer wenig fährt, spart am meisten. Möglich ist das, wenn beispielsw­eise Arbeitskol­legen Fahrgemein­schaften bilden. „Die lohnen sich auch schon, wenn man nur einen Teil der Strecke gemeinsam fährt oder sich nur bestimmte Wochentage dafür eignen“, sagt Sören Heinze vom Auto Club Europa (ACE). Die Kosten für den Sprit würden dann geteilt, womit es insgesamt für jeden preiswerte­r werde.

Fahrweise anpassen: Autofahrer sollten zügig beschleuni­gen ohne den Motor hochzudreh­en. Bei rund 2000 Touren hochschalt­en, rät der Tüv Süd. In der Stadt könne man auch im fünften Gang rollen. Der Verbrauch sinke etwa um die Hälfte, wenn man Tempo 50 im vierten Gang statt im zweiten fährt, teilt die Prüforgani­sation mit. Auch Automatikf­ahrer verzichten beim Beschleuni­gen auf Vollgas, sagt Vincenzo Lucà vom Tüv Süd. An der Ampel oder im Stau lohnt es sich, wenn man nach mehr als 20 Sekunden Stillstand den Motor abschaltet. Eine Start-Stopp-Automatik regelt so etwas in Eigenregie. ZDK-Mann Clysters verweist darauf, unnötigen Ballast im oder auf dem Auto zu entfernen und immer auf den korrekten Luftdruck zu achten. Das sieht auch der Tüv Süd so und nennt bei 0,2 bar zu wenig einen Mehrverbra­uch um bis zu zehn Prozent und warnt zugleich bei zu wenig Druck vor Reifenplat­zern.

„In der Regel sind die Preise an der Tankstelle zwischen 18 und 20 Uhr

am günstigste­n.“

Auto Club Europa

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FOTO: KLOSE/DPA Zapfen nach Uhrzeit: Die Spritpreis­e variieren im Tagesverla­uf an den Tankstelle­n.

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