Saar-Wirtschaft legt Programm für Strukturwandel vor
(mzt) Eine Initiative von Wirtschaftsministerium, Wirtschaftskammern und -verbänden sowie Gewerkschaften will die Saar-Unternehmen und ihre Beschäftigten beim Strukturwandel unterstützen. Dafür stellte sie gestern ein Programm vor. Die Strukturwandelinitiative Saar betont in dem Papier, dass Hilfen aus Brüssel und Berlin unerlässlich seien.
Wirtschaft
(dpa) Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport will wegen des langfristigen Corona-Einbruchs zwischen 3000 und 4000 der zurzeit rund 22 000 Stellen streichen, kündigte Fraport am Dienstag erstmals schriftlich an. Neben der natürlichen Fluktuation wolle man verschiedene sozialverträgliche Maßnahmen nutzen, über die mit den Arbeitnehmern verhandelt werde. Ob darüber hinaus betriebsbedingte Kündigungen erforderlich werden, hänge von der Umsetzung ab.
Im zweiten Quartal waren 16 000 Beschäftigte des MDax-Konzerns in Frankfurt in Kurzarbeit. Die Arbeitszeit der Gesamtbelegschaft wurde so um 60 Prozent reduziert, der operative Aufwand wurde unter anderem durch Terminalsperrungen in Frankfurt um 30 Prozent gesenkt, konzernweit sogar um 40 Prozent.
Unter dem Strich stand im zweiten Quartal für die Fraport-Gesellschafter aber dennoch ein Verlust von rund 182 Millionen Euro nach 127 Millionen Euro Gewinn ein Jahr zuvor. Weil der Flugverkehr über mehrere Wochen fast komplett stillstand und auch dann nur langsam wieder anlief, brach der Umsatz um rund drei Viertel auf 250 Millionen Euro ein (Q2 2019: 979 Millionen Euro).
Fraport-Chef Stefan Schulte rechnet sowohl am Heimatstandort als auch an den Auslandsflughäfen des Konzerns für 2020 mit Verkehrsrückgängen im hohen zweistelligen Prozentbereich. Nachdem das Passagieraufkommen im zweiten Quartal in Frankfurt rund 94 Prozent niedriger lag als ein Jahr zuvor, stand für das erste Halbjahr ein Rückgang um 63,8 Prozent auf 12,2 Millionen Fluggäste zu Buche.
Schulte rechnet ab 2023 wieder mit einem „langfristigen, moderaten Wachstum“des Flugverkehrs. Aus dieser Überzeugung heraus hält die Fraport-Führung auch an dem Bau des dritten Passagier-Terminals im Süden des Flughafens fest, dessen Eröffnung sich allerdings bereits verzögert hat.