Berlin hebt Reisewarnung für Türkei teilweise auf
(afp) Die Bundesregierung hebt die Reisewarnung für die vier türkischen Küstenprovinzen Antalya, Izmir, Aydin und Mugla mit sofortiger Wirkung auf. Das teilte Vizeregierungssprecherin Ulrike Demmer am Dienstag in Berlin mit. Grundlage ist demnach eine Vereinbarung mit der türkischen Regierung über sicheren Reiseverkehr in der Corona-Pandemie, die allerdings auch Auflagen enthält, darunter Pflicht-Tests für Reisende vor der Rückkehr.
Zu den vier Provinzen im Südwesten des Landes zählen auch beliebte Reiseziele rings um die Orte Kas, Bodrum oder Kusadasi. Für andere Orte wie die Metropole Istanbul bleibt die Warnung dagegen vorerst bestehen. Demmer begründete die Entscheidung zur teilweisen Aufhebung der Reisewarnung damit, dass in den genannten Provinzen mit etwa fünf Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern in sieben Tagen die Ansteckungsgefahr relativ gering sei. Auch habe die Türkei ein spezielles Hygienekonzept entwickelt.
Politik
(dpa) Nach wochenlangem Zögern hat die Bundesregierung die Reisewarnung für die wichtigsten türkischen Urlaubsgebiete aufgehoben. Sie gilt seit Dienstag nicht mehr für die Provinzen Antalya, Izmir, Aydin und Mugla. Die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer begründete den Schritt mit der relativ niedrigen Zahl von Neuinfektionen in diesen Gebieten und dem „speziellen Tourismusund Hygienekonzept“, das die türkische Regierung entwickelt hat. „Bei einer Verschlechterung der pandemischen Lage kann die Reisewarnung auch für die genannten vier Provinzen wieder eingeführt werden“, betonte sie aber.
Die Türkei ist neben Großbritannien
damit erst das zweite Land außerhalb der Europäischen Union und des grenzkontrollfreien Schengen-Raums, für das die Reisewarnung
teilweise aufgehoben wird – abgesehen von europäischen Kleinstaaten wie Andorra, Monaco, San Marino und dem Vatikanstaat.
Der Schritt könnte also Forderungen anderer Urlaubsländer wie Tunesien oder Ägypten nach sich ziehen.
Der türkische Tourismusminister Mehmet Nuri Ersoy begrüßte die Entscheidung der Bundesregierung. „Wir sind bereit, unsere deutschen Gäste im Rahmen des ‚Zertifikationsprogramms für gesunden Tourismus’ zu empfangen“, schrieb Ersoy auf Twitter. Insgesamt gilt die Reisewarnung wegen der Corona-Pandemie noch für etwa 160 Länder – zunächst bis zum 31. August. Sie ist kein Verbot, hat aber eine erhebliche abschreckende Wirkung. Allerdings hat sie auch eine positive Seite: Sie ermöglicht es Reisenden, Buchungen kostenlos zu stornieren.
Die türkische Regierung hatte wochenlang auf die Aufhebung der Reisewarnung gedrungen. Die Deutschen sind nach den Russen die zweitwichtigste Urlaubergruppe an den Stränden am Mittelmeer. Im vergangenen Jahr kamen etwa fünf Millionen Touristen aus Deutschland in die Türkei. Damit ist die Türkei für deutsche Urlauber das drittbeliebteste Reiseland nach Spanien und Italien.
Besonders der südtürkische Urlaubsort Antalya ist beliebt bei deutschen Urlaubern. Nahe der westtürkischen Metropole Izmir liegt der Badeort Cesme, in Mugla zieht es Touristen vor allem nach Bodrum, das bekannt ist für sein türkisblaues Wasser und Wassersport. Auch in Aydin liegen beliebte Urlaubsorte wie Kusadasi und Didim. Für die bei Touristen ebenfalls sehr beliebte Metropole Istanbul bleibt die Reisewarnung allerdings bestehen.
„Mit den Absprachen ist es gelungen, Tourismus in die Türkei dort zu ermöglichen, wo er in Einklang mit den erforderlichen Vorgaben des Infektionsschutzes gebracht werden kann“, erklärte Demmer. „Zugleich ist es gelungen, insgesamt den Rückreiseverkehr aus der Türkei nach Deutschland so zu gestalten, dass sich die Gefahr des Eintrags neuer Infektionen in unser Land verringert.“Die Lage solle allerdings weiterhin fortlaufend geprüft und Warnungen, wenn nötig, entsprechend angepasst werden.