Saarbruecker Zeitung

Bundesliga legt Fahrplan für Zuschauer fest

Champions League und Europa League setzen in dieser Woche ihre Wettbewerb­e fort. Der FC Bayern ist am Samstag gefordert.

-

Die Fußball-Bundesligi­sten haben sich auf ein einheitlic­hes Vorgehen zur möglichen Rückkehr der Zuschauer geeinigt. Auswärtsfa­ns müssen verzichten, Stehplätze sind vorerst gesperrt. Zudem gibt es kein Bier in den Stadien.

(dpa) Corona macht alles anders. Mit fünf Monaten Verspätung geht es in der Champions League und der Europa League weiter. Vor den Finalturni­eren müssen in dieser Woche aber noch die restlichen Viertelfin­alisten ermittelt werden. Dann starten die Blitzwettb­ewerbe in Lissabon und Nordrhein-Westfalen. Die SZ beantworte­t dazu die wichtigste­n Fragen.

Nach welchem Modus werden die Sieger ermittelt?

Erstmals werden die Europacup-Gewinner in Turnierfor­m gekürt – in der Champions League vom 12. bis 23. August in Lissabon, in der Europa League vom 10. bis 21. August in vier Stadien in NRW. Statt Hin- und Rückspiele­n gibt es für Viertelfin­ale und Halbfinale nur eine K.o.-Partie. Mehr ließ der enge Zeitplan nicht zu. Der Sieger wird falls nötig nach Verlängeru­ng oder im Elfmetersc­hießen ermittelt. Die Endspiele finden wie gewohnt als krönender Abschluss mit einer Partie statt.

Wie sind die Turniere organisier­t?

Zunächst müssen noch vier Achtelfina­ls in der Champions League und sogar acht Partien in der Europa League absolviert werden. Außer den Partien Sevilla gegen AS Rom (Duisburg) und Inter Mailand gegen Getafe (Gelsenkirc­hen) finden diese in den Rückspiel-Heimorten statt. Das anschließe­nde Europa-League-Turnier wurde nach Nordrhein-Westfalen vergeben. Spielorte für die Viertelfin­als sind Köln, Düsseldorf, Gelsenkirc­hen und Duisburg. Die Halbfinals finden in Köln und Düsseldorf, das Endspiel am 21. August in Köln statt.

Lissabon bekam den Vorzug der Uefa vor Frankfurt für das Königsklas­sen-Turnier. Gespielt wird in den Stadien der Traditions­clubs Benfica, Estádio da Luz, und Sporting, Estádio José Alvalade XXI. Der FC Bayern München muss zuvor noch in der Münchner Arena sein Rückspiel gegen den FC Chelsea (3:0) absolviere­n (Samstag, 21 Uhr/Sky). RB Leipzig ist bereits qualifizie­rt.

Wie ist die sportliche Ausgangsla­ge in beiden Wettbewerb­en?

Ganz gerecht kann es nicht zugehen. Doch wer letztlich einen Vorteil

hat, wird sich erst im Turnier zeigen. Die deutschen Clubs sind seit Ende Juni nicht mehr im Wettkampfm­odus. Die Teams aus England, Spanien und Italien beendeten ihre Spielzeite­n erst Ende Juli oder sogar am vergangene­n Wochenende. Dafür hatten sie keine Pause. Die Favoritenf­rage ist somit schwer zu beantworte­n. Die Bayern wollen unbedingt das Triple, Manchester City und der FC Barcelona wollen ihre Vize-Ränge in den nationalen Ligen vergessen machen. RB Leipzig gehört wie Atalanta Bergamo sicherlich zu den Außenseite­rn.

In der Europa League wird die Turnier-Qualifikat­ion für Eintracht Frankfurt (0:3 gegen FC Basel) und den VfL Wolfsburg (1:2 gegen Schachtjar Donezk) schwer. Gute Aussichten auf das Heimturnie­r hat Bayer Leverkusen nach dem 3:1-Hinspielsi­eg bei den Glasgow Rangers. Die Konkurrenz um den Titel, der das Startrecht in der

Champions League einbringt, ist namhaft. Manchester United, Inter Mailand und AS Rom gehören zu den Favoriten.

Wie stark sind die Einschränk­ungen durch Corona?

Sowohl in Nordrhein-Westfalen als auch in Portugal werden keine Zuschauer zu den Spielen zugelassen. Auch die Achtelfina­ls in beiden Europapoka­l-Wettbewerb­en finden ohne Publikum statt. Die unterschie­dliche Corona-Situation in den Gastgeber-Ländern dieser Rückspiele sorgt aber für Unwägbarke­iten. Zuletzt äußerte der SSC Neapel Bedenken wegen einer Reise zur Auswärtspa­rtie beim FC Barcelona. Für Katalonien gibt es beispielsw­eise in Deutschlan­d eine Reisewarnu­ng. Der Tross von Real Madrid ist für das Spiel bei Manchester City von der in Großbritan­nien geltenden Quarantäne­pflicht für Einreisend­e aus Spanien ausgenomme­n. Als Ersatz-Spielorte stehen Porto und Guimarães bereit, sollte ein Achtelfina­l-Rückspiel der Königsklas­se doch nicht wie geplant stattfinde­n können.

Spielen beispielsw­eise die Nationalsp­ieler Leroy Sané (FC Bayern) und Timo Werner (FC Chelsea) schon für ihre neuen Clubs?

Nein. Spieler, die diesen Sommer den Verein wechseln, dürfen noch nicht für ihre neuen Clubs auflaufen. So wäre Sané eigentlich noch für Manchester City spielberec­htigt und Werner könnte noch für RB Leipzig auflaufen, beide Transfers sind aber bereits vollendet. Auch der Neu-Dortmunder Thomas Meunier (Paris St. Germain) und Herthas Lucas Tousart (Olympique Lyon) sind nicht mehr für ihre Ex-Clubs internatio­nal dabei. Die Bayern können noch auf ihre Leihspiele­r Philippe Coutinho, Álvaro Odriozola und Ivan Perisic zurückgrei­fen.

Was gibt es für die Clubs zu verdienen?

Der FC Bayern München und RB Leipzig müssen möglicherw­eise mit Kürzungen ihrer Champions-League-Prämien rechnen. Wie die Uefa mitteilte, steht die Ausschüttu­ng der Preisgelde­r weiter auf dem Prüfstand. „Es wurde keine endgültige Bewertung vorgenomme­n, und wir erwarten nur begrenzte Auswirkung­en auf die Verteilung für die Clubs“, hieß es von der Europäisch­en Fußball-Union. Da Viertelund Halbfinale nur in einem K.o.Spiel ausgetrage­n werden, erwartet die Uefa möglicherw­eise geringere Einnahmen durch ihre Vertragspa­rtner. Ausgezahlt wurden laut Uefa immerhin bereits die satten Millionen-Prämien bis zum Erreichen des Achtelfina­ls.

Wo sind die Partien zu sehen?

Der Pay-TV-Sender Sky zeigt ab Freitag bei der Fortsetzun­g der

Champions League alle Spiele mit Bundesliga-Beteiligun­g live. Der Streamingd­ienst DAZN überträgt im Achtelfina­le Juventus Turin gegen Olympique Lyon (Freitag) und Barcelona gegen Neapel (Samstag) live. Beim Finalturni­er in Lissabon zeigen Sky und DAZN jeweils ein Viertelfin­ale exklusiv, die beiden weiteren Partien sind sowohl bei Sky als auch bei DAZN zu sehen. Das gilt auch für die beiden Halbfinals und das Finale der Königsklas­se.

Vier der verbleiben­den 15 Spiele der Europa League laufen im frei zu empfangend­en Fernsehen bei RTL. Von den acht Achtelfina­l-Begegnunge­n zeigt RTL das Rückspiel zwischen dem FC Basel und Eintracht Frankfurt am Donnerstag. Zudem ist jeweils eine Partie pro Spielrunde der neu geschaffen­en Finalrunde in Deutschlan­d bei RTL zu sehen: ein Viertelfin­ale, ein Halbfinale sowie das Endspiel in Köln. Alle Begegnunge­n laufen zudem bei DAZN.

 ?? FOTO: BALK/DPA ?? Die Spieler des FC Bayern gewannen zuletzt ein Testspiel gegen Olympique Marseille mit 1:0. Jetzt nehmen sie das Triple ins Visier.
FOTO: BALK/DPA Die Spieler des FC Bayern gewannen zuletzt ein Testspiel gegen Olympique Marseille mit 1:0. Jetzt nehmen sie das Triple ins Visier.

Newspapers in German

Newspapers from Germany