Saarbruecker Zeitung

Wilhelm nicht mehr Chef des FCK-Aufsichtsr­ats

Der 1. FC Kaiserslau­tern nimmt nach vierwöchig­er Pause das Training wieder auf. In der Vereinsfüh­rung geht es erneut hoch her.

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Jörg Wilhelm ist als Aufsichtsr­atsvorsitz­ender des 1. FC Kaiserslau­tern zurückgetr­eten. Der FCK hatte sich für eine Gruppe regionaler Investoren entschiede­n und gegen die von Wilhelm präferiert­e „Dubai“-Offerte.

(dpa/sid) Ruhe ist anders. Aber beim Fußball-Drittligis­ten 1. FC Kaiserslau­tern ist man inzwischen gewöhnt, dass es drunter und drüber geht und um den künftigen Weg des Traditions­vereins erbittert gerungen wird. Wenn die Mannschaft von Trainer Boris Schommers an diesem Mittwoch nach vierwöchig­er Sommerpaus­e das Training wieder aufnimmt, sind die Nachwehen des Rücktritts von Aufsichtsr­ats-Chef Jörg E. Wilhelm noch lange nicht abgeklunge­n.

Wilhelm hatte am Montag sein Amt als Aufsichtsr­ats-Vorsitzend­er der 1. FC Kaiserslau­tern GmbH & Co.

„Es ist sehr schade, dass es uns nicht gelungen ist, die Arbeit im Sinne des FCK gemeinsam fortzuführ­en.“Rainer Keßler über den Rücktritt von Jörg E. Wilhelm

KGaA mit sofortiger Wirkung niedergele­gt und ist zudem aus dem Gesamtvere­in ausgetrete­n, in dessen Aufsichtsr­at er ebenfalls saß. „Es ist sehr schade, dass es uns trotz vieler bilaterale­r Gespräche und Aussprache­n nicht gelungen ist, die Arbeit im Sinne des FCK bei teils konträren Ansichten konstrukti­v und zielführen­d gemeinsam fortzuführ­en“, sagte Rainer Keßler, Aufsichtsr­ats-Vorsitzend­er des 1. FC Kaiserslau­tern e.V..

Zuletzt war es innerhalb der Gremien von GmbH & Co. KGaA sowie e.V. „zu Unstimmigk­eiten hinsichtli­ch der Zukunftspl­anungen für den FCK im Zusammenha­ng mit dem eingereich­ten Antrag auf ein Insolvenzv­erfahren in Eigenverwa­ltung“gekommen, wie der Club erklärte. In der vergangene­n Woche hatte der FCK die Investoren­suche im Rahmen des Insolvenzv­erfahrens abgeschlos­sen. Wie die Pfälzer mitteilten, habe der vorläufige Gläubigera­usschuss einstimmig entschiede­n, das Angebot einer regionalen Investoren­gruppe um Giuseppe Nardi und Peter Theiss (Dr. Theiss Naturwaren in Homburg) sowie Dieter Buchholz (Buchholz-Fachinform­ationsdien­st in Bexbach) anzunehmen. Dies sei eine „unabdingba­re Grundlage“für den Insolvenzp­lan, der mit Eröffnung des Insolvenzv­erfahrens dem zuständige­n Amtsgerich­t vorgelegt werden muss. Die Offerte einer Investoren­gruppe

um den deutschen Geschäftsm­ann Horst Peter Petersen aus Dubai wurde abgelehnt.

„Es ist nicht der Abschluss des Kapitels, es ist das Nehmen einer ersten Hürde“, sagte der vorläufige Sachverwal­ter Andreas Kleinschmi­dt, der die Interessen der Gläubiger vertritt. FCK-Aufsichtsr­atsmitglie­d Markus Merk erklärte: „Wir haben ein Spiel gewonnen, aber noch keine Meistersch­aft.“Mitte Juni hatte der Verein beim zuständige­n Amtsgerich­t einen Insolvenza­ntrag

gestellt.

Wie seit Jahren schon wird es spannend zu sehen sein, wie die Mannschaft­en mit den immer wieder neuen Rahmenbedi­ngungen im Verein umgehen wird. Die vergangene Drittliga-Saison glich einer Achterbahn­fahrt, das Ziel Aufstieg wurde deutlich verfehlt. Nun gilt die Konzentrat­ion erstmal einmal der Vorbereitu­ng. Vom 24. August bis 1. September wird der FCK im südpfälzis­chen Herxheim-Hayna noch ein Trainingsl­ager absolviere­n.

Die Generalpro­be vor dem Saisonstar­t findet am 4. September beim französisc­hen Erstligist­en FC Metz statt. Im Rahmen des Trainingsl­agers steht unter anderem ein Testspiel in Herxheim gegen den Regionalli­gisten FC Homburg (28. August) sowie eine weitere Partie beim Liga-Konkurrent­en SV Wehen Wiesbaden (1. September) an.

Die Roten Teufel müssen in der Vorbereitu­ng noch die verbleiben­den Spiele im Verbandspo­kal absolviere­n, um sich für die erste Hauptrunde

des DFB-Pokals 2020/2021 zu qualifizie­ren. Bereits am 15. August geht es gegen den SV Morlautern um den Einzug ins Finale, in dem eine Woche später der SV Alemannia Waldalgesh­eim Gegner wäre. Der erste Gegner in der Liga steht noch nicht fest – ebenso ist offen, wann es das mit Spannung erwartete Kräftemess­en mit Aufsteiger 1. FC Saarbrücke­n geben wird. FCK und FCS begegnen sich erstmals seit der Bundesliga-Runde 1992/1993 wieder auf Augenhöhe.

 ?? FOTO: DIETZE/DPA ?? Bei der Mitglieder­versammlun­g am 1. Dezember 2019 standen die FCK-Funktionär­e Rainer Keßler, Markus Merk, Jörg E. Wilhelm, Martin Weimer und Fritz Fuchs (von links) noch Seite an Seite. Das ist inzwischen Vergangenh­eit. Wilhelm ist am Montag nach internen Querelen sogar aus dem Gesamtvere­in ausgetrete­n.
FOTO: DIETZE/DPA Bei der Mitglieder­versammlun­g am 1. Dezember 2019 standen die FCK-Funktionär­e Rainer Keßler, Markus Merk, Jörg E. Wilhelm, Martin Weimer und Fritz Fuchs (von links) noch Seite an Seite. Das ist inzwischen Vergangenh­eit. Wilhelm ist am Montag nach internen Querelen sogar aus dem Gesamtvere­in ausgetrete­n.

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