Nordkorea laut UN-Bericht wohl im Besitz kleiner Atomwaffen
(dpa) Trotz internationaler Sanktionen macht Nordkorea bei der Entwicklung von Atomwaffen einem Bericht der Vereinten Nationen zufolge Fortschritte. Mehrere Länder gehen inzwischen davon aus, dass der autokratische Staat „wahrscheinlich kleine nukleare Vorrichtungen entwickelt“hat, die in die Sprengköpfe ballistischer Raketen passen. Dies geht aus einem vertraulichen UN-Bericht hervor, dessen Inhalt der Deutschen Presse-Agentur am Montag (Ortszeit) aus Diplomatenkreisen bestätigt wurde.
Seit vielen Jahren gilt als unsicher, ob das isolierte Land bereits über die Technologie verfügt, einen Sprengkopf so zu verkleinern, dass er auf ballistische Raketen verschiedenster Reichweiten passt. Ballistische Raketen
sind in aller Regel Boden-Boden-Raketen, die Sprengköpfe befördern können, auch atomarer Art.
Das UN-Expertengremium zur Einhaltung der Sanktionen gegen Nordkorea betont in dem Bericht, dass die jüngsten Einschätzungen auf Informationen eines Mitgliedslands zurückgingen. Weiter heißt es: „Die Demokratische Volksrepublik Korea setzt ihr Atomprogramm fort, einschließlich der Produktion von hochangereichertem Uran und dem Bau eines experimentellen Leichtwasserreaktors.“
Angesprochen auf den Bericht sagte ein Sprecher des südkoreanischen Verteidigungsministeriums am Dienstag in Seoul, man nehme an, dass Nordkoreas Technologie, einen Nuklearsprengkopf zu verkleinern, bereits ein „bedeutsames Niveau“erreicht habe. Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hatte erst vor wenigen Tagen deutlich gemacht, dass er in dem Atomwaffenarsenal eine Sicherheitsgarantie sieht.