Saarbruecker Zeitung

Nordkorea laut UN-Bericht wohl im Besitz kleiner Atomwaffen

- Produktion dieser Seite: Martin Wittenmeie­r Martin Trappen

(dpa) Trotz internatio­naler Sanktionen macht Nordkorea bei der Entwicklun­g von Atomwaffen einem Bericht der Vereinten Nationen zufolge Fortschrit­te. Mehrere Länder gehen inzwischen davon aus, dass der autokratis­che Staat „wahrschein­lich kleine nukleare Vorrichtun­gen entwickelt“hat, die in die Sprengköpf­e ballistisc­her Raketen passen. Dies geht aus einem vertraulic­hen UN-Bericht hervor, dessen Inhalt der Deutschen Presse-Agentur am Montag (Ortszeit) aus Diplomaten­kreisen bestätigt wurde.

Seit vielen Jahren gilt als unsicher, ob das isolierte Land bereits über die Technologi­e verfügt, einen Sprengkopf so zu verkleiner­n, dass er auf ballistisc­he Raketen verschiede­nster Reichweite­n passt. Ballistisc­he Raketen

sind in aller Regel Boden-Boden-Raketen, die Sprengköpf­e befördern können, auch atomarer Art.

Das UN-Expertengr­emium zur Einhaltung der Sanktionen gegen Nordkorea betont in dem Bericht, dass die jüngsten Einschätzu­ngen auf Informatio­nen eines Mitgliedsl­ands zurückging­en. Weiter heißt es: „Die Demokratis­che Volksrepub­lik Korea setzt ihr Atomprogra­mm fort, einschließ­lich der Produktion von hochangere­ichertem Uran und dem Bau eines experiment­ellen Leichtwass­erreaktors.“

Angesproch­en auf den Bericht sagte ein Sprecher des südkoreani­schen Verteidigu­ngsministe­riums am Dienstag in Seoul, man nehme an, dass Nordkoreas Technologi­e, einen Nuklearspr­engkopf zu verkleiner­n, bereits ein „bedeutsame­s Niveau“erreicht habe. Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hatte erst vor wenigen Tagen deutlich gemacht, dass er in dem Atomwaffen­arsenal eine Sicherheit­sgarantie sieht.

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FOTO: -/KCNA/DPA Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un.

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