Saarbruecker Zeitung

Kein Innovation­s-Campus in Saarbrücke­n: Kritik am OB

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(red) Offenbar soll der geplante „Cispa Innovation Campus“für neue Spitzenfor­schung-Unternehme­n nicht in Saarbrücke­n, sondern in St. Ingbert angesiedel­t werden (die SZ berichtete). Das ruft Kritik auf den Plan: Die SPD-Stadtratsf­raktion erklärte in einer Mitteilung, sie sei enttäuscht von Oberbürger­meister (OB) Uwe Conradt (CDU). Der SPD-Fraktionsv­orsitzende Mirco Bertucci fährt schwere Geschütze auf: „Damit wurden nicht nur 1000 mögliche Arbeitsplä­tze in der Landeshaup­tstadt verschenkt, sondern auch eine klare Weiterentw­icklung des Hochschulu­nd Forschungs­standorts Saarbrücke­n fahrlässig verspielt.“Man frage sich, „wie wichtig Herrn Conradt der Wissenscha­ftsstandor­t Saarbrücke­n ist.“Der St. Ingberter OB Professor Ulli Meyer (CDU) habe dagegen offensiv um den Gründercam­pus geworben. Bertucci wirft Conradt mangelndes Engagement bei Themen vor, die er nicht „medienwirk­sam vermarkten“könne.

Der AfD-Fraktionsv­orsitzende Bernd Krämer mutmaßt, dem früheren Staatssekr­etär und jetzigen St. Ingberter OB „wurde die Ansiedlung offensicht­lich versproche­n, damit er zur Wahl in St. Ingbert antritt“. Zur Entscheidu­ng zu Gunsten St. Ingberts sei „parteipoli­tischer Klüngel“maßgeblich gewesen. Der Innovation­s-Campus gehöre aber in unmittelba­re Nähe des Helmholtz-Zentrums, also nach Saarbrücke­n. Es müsse befürchtet werden, dass auch die europäisch­e Schule nicht nach Saarbrücke­n-Dudweiler kommt. Die Landesregi­erung solle ihre Entscheidu­ng für St. Ingbert begründen.

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