Frankfurt braucht in Basel ein Wunder
Der Fußball-Bundesligist kämpft beim FC Basel um den Einzug ins Viertelfinale der Europa League.
Fußball-Bundesligist Eintracht Frankfurt kämpft heute Abend beim FC Basel um den Einzug ins Viertelfinale der Europa League. Nach dem 0:3 im Hinspiel stehen die Frankfurter Chancen aber schlecht. Es müsste schon ein Wunder her.
(sid) Die Ausgangslage ist nahezu aussichtslos, der Einzug in die nächste Runde in weiter Ferne – aber Eintracht Frankfurt ist nun mal Eintracht Frankfurt, und das bedeutet: Die Hoffnung stirbt zuletzt. „Wir haben immer eine Chance“, findet Angreifer Gonçalo Paciência, und Mittelfeldspieler Sebastian Rode versichert: „Es wird spannend.“
Wirklich viel spricht allerdings nicht dafür. Mit der Hypothek der 0:3-Niederlage aus dem Hinspiel machten sich die Hessen auf den
„Wir wollen unsere letzte Chance auf das internationale Geschäft nutzen.“
Adi Hütter Trainer von Eintracht Frankfurt
Weg zum FC Basel, wo an diesem Donnerstag (21.00 Uhr/RTL und DAZN) im Achtelfinal-Rückspiel der Europa League ein Wunder geschehen muss. Schließlich hat noch nie eine deutsche Mannschaft bei solchen Vorzeichen ein Happy End gefeiert. „Wenn aber alles nach Plan läuft“, sagt auch Trainer Adi Hütter: „Dann können wir in der Lage sein, das noch zu drehen.“
Vier Tore muss der Halbfinalist der vergangenen Europa-League-Saison dafür mindestens erzielen – gegen einen Gegner, der voll im Saft steht. Während Basel am Montag noch sein letztes Spiel der Schweizer Meisterschaft absolvierte, befindet sich die Eintracht nach der kurzen Sommerpause erst seit einer Woche wieder im Training.
Vorteil? Nachteil? Die Meinungen gehen auseinander. Nur im Lager der Frankfurter, bei denen der Saarländer Kevin Trapp im Tor stehen wird und möglichst die Null halten soll, sind sie der festen Überzeugung, dass dies die Chancen nicht dramatisch minimiert. „Wir wissen selbst, wie kräftezehrend das sein kann“, sagt Hütter mit Blick auf die vielen englischen Wochen nach der Corona-Pause in der Bundesliga. Sportvorstand Fredi Bobic pflichtet dem Österreicher bei. „Im Europapokal habe ich in meiner Karriere schon alles miterlebt“, sagt Bobic: „Wirklich alles.“Auch mit seiner Eintracht, die in den vergangenen Spielen auf internationaler Ebene teilweise herausragende Leistungen auf den Platz gebracht und sich damit auch bundesweit viele Sympathien erspielt hatte.
Die Partie in Basel ist unter der Regie von Hütter bereits die 30. in der Europa League – innerhalb von knapp zwei Jahren. Das hat nicht nur körperlich Spuren hinterlassen, sondern auch die Vorbereitung auf den Alltag in der Bundesliga erschwert. Eine Welt würde zumindest für den 50-Jährigen nicht zusammenbrechen, wenn es ab Freitag erst mal ohne Europapokal weitergehen sollte. „Es war nicht immer einfach, die Mannschaft in der Bundesliga auf den nächsten Gegner einzustellen, wenn man drei Tage davor noch in der Europa League ran musste“, sagt Hütter. Und dennoch: „Wir wollen unsere letzte Chance auf das internationale Geschäft nutzen.“
Die vergangene Bundesliga-Saison beendete die Eintracht auf Platz neun – und damit ohne Qualifikation fürs europäische Geschäft. Eine letzte Möglichkeit ist noch da: Der Gewinner des Finalturniers der Europa League in Nordrhein-Westfalen (10. bis 21. August) erhält einen Startplatz in der Champions League. Noch ist diese für die Eintracht meilenweit entfernt. Die Favoriten in der Europa League heißen Manchester United, AS Rom, FC Sevilla und Inter Mailand. Es wäre ein Wunder, würden sich die Frankfurter da durchsetzen. Aber um überhaupt gegen diese Topclubs antreten zu dürfen, bedarf es ja bereits eines Wunders. An diesem Donnerstagabend in Basel.