Saarbruecker Zeitung

Frankfurt braucht in Basel ein Wunder

Der Fußball-Bundesligi­st kämpft beim FC Basel um den Einzug ins Viertelfin­ale der Europa League.

- VON NICOLAS REIMER

Fußball-Bundesligi­st Eintracht Frankfurt kämpft heute Abend beim FC Basel um den Einzug ins Viertelfin­ale der Europa League. Nach dem 0:3 im Hinspiel stehen die Frankfurte­r Chancen aber schlecht. Es müsste schon ein Wunder her.

(sid) Die Ausgangsla­ge ist nahezu aussichtsl­os, der Einzug in die nächste Runde in weiter Ferne – aber Eintracht Frankfurt ist nun mal Eintracht Frankfurt, und das bedeutet: Die Hoffnung stirbt zuletzt. „Wir haben immer eine Chance“, findet Angreifer Gonçalo Paciência, und Mittelfeld­spieler Sebastian Rode versichert: „Es wird spannend.“

Wirklich viel spricht allerdings nicht dafür. Mit der Hypothek der 0:3-Niederlage aus dem Hinspiel machten sich die Hessen auf den

„Wir wollen unsere letzte Chance auf das internatio­nale Geschäft nutzen.“

Adi Hütter Trainer von Eintracht Frankfurt

Weg zum FC Basel, wo an diesem Donnerstag (21.00 Uhr/RTL und DAZN) im Achtelfina­l-Rückspiel der Europa League ein Wunder geschehen muss. Schließlic­h hat noch nie eine deutsche Mannschaft bei solchen Vorzeichen ein Happy End gefeiert. „Wenn aber alles nach Plan läuft“, sagt auch Trainer Adi Hütter: „Dann können wir in der Lage sein, das noch zu drehen.“

Vier Tore muss der Halbfinali­st der vergangene­n Europa-League-Saison dafür mindestens erzielen – gegen einen Gegner, der voll im Saft steht. Während Basel am Montag noch sein letztes Spiel der Schweizer Meistersch­aft absolviert­e, befindet sich die Eintracht nach der kurzen Sommerpaus­e erst seit einer Woche wieder im Training.

Vorteil? Nachteil? Die Meinungen gehen auseinande­r. Nur im Lager der Frankfurte­r, bei denen der Saarländer Kevin Trapp im Tor stehen wird und möglichst die Null halten soll, sind sie der festen Überzeugun­g, dass dies die Chancen nicht dramatisch minimiert. „Wir wissen selbst, wie kräftezehr­end das sein kann“, sagt Hütter mit Blick auf die vielen englischen Wochen nach der Corona-Pause in der Bundesliga. Sportvorst­and Fredi Bobic pflichtet dem Österreich­er bei. „Im Europapoka­l habe ich in meiner Karriere schon alles miterlebt“, sagt Bobic: „Wirklich alles.“Auch mit seiner Eintracht, die in den vergangene­n Spielen auf internatio­naler Ebene teilweise herausrage­nde Leistungen auf den Platz gebracht und sich damit auch bundesweit viele Sympathien erspielt hatte.

Die Partie in Basel ist unter der Regie von Hütter bereits die 30. in der Europa League – innerhalb von knapp zwei Jahren. Das hat nicht nur körperlich Spuren hinterlass­en, sondern auch die Vorbereitu­ng auf den Alltag in der Bundesliga erschwert. Eine Welt würde zumindest für den 50-Jährigen nicht zusammenbr­echen, wenn es ab Freitag erst mal ohne Europapoka­l weitergehe­n sollte. „Es war nicht immer einfach, die Mannschaft in der Bundesliga auf den nächsten Gegner einzustell­en, wenn man drei Tage davor noch in der Europa League ran musste“, sagt Hütter. Und dennoch: „Wir wollen unsere letzte Chance auf das internatio­nale Geschäft nutzen.“

Die vergangene Bundesliga-Saison beendete die Eintracht auf Platz neun – und damit ohne Qualifikat­ion fürs europäisch­e Geschäft. Eine letzte Möglichkei­t ist noch da: Der Gewinner des Finalturni­ers der Europa League in Nordrhein-Westfalen (10. bis 21. August) erhält einen Startplatz in der Champions League. Noch ist diese für die Eintracht meilenweit entfernt. Die Favoriten in der Europa League heißen Manchester United, AS Rom, FC Sevilla und Inter Mailand. Es wäre ein Wunder, würden sich die Frankfurte­r da durchsetze­n. Aber um überhaupt gegen diese Topclubs antreten zu dürfen, bedarf es ja bereits eines Wunders. An diesem Donnerstag­abend in Basel.

 ?? FOTO: DEDERT/DPA ?? Der Frankfurte­r Trainer Adi Hütter weiß um die Schwere der Aufgabe. Beim FC Basel muss sein Team einen 0:3-Rückstand aufholen.
FOTO: DEDERT/DPA Der Frankfurte­r Trainer Adi Hütter weiß um die Schwere der Aufgabe. Beim FC Basel muss sein Team einen 0:3-Rückstand aufholen.

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