Saarbruecker Zeitung

Ab Montag Tests am Airport Ensheim

Die Rheinland-pfälzische Landesregi­erung und Kommunalpo­litiker wollen dafür kämpfen, dass die US-Air Base mit möglichst vielen Soldaten erhalten bleibt.

- Produktion dieser Seite: Markus Renz, Tobias Keßler Oliver Schwambach

(kir) Auslandsur­lauber, die mit dem Flugzeug zurück ins Saarland reisen, können sich von Montag an direkt am Flughafen Ensheim kostenfrei auf das Coronaviru­s testen lassen. In Ensheim landen derzeit allerdings nur wenige Flugzeuge aus dem Ausland. Landespoli­tik

(dpa) Für den Fall eines Truppenabz­ugs vom US-Militärflu­gplatz Spangdahle­m in der Eifel hat die rheinland-pfälzische Ministerpr­äsidentin Malu Dreyer (SPD) der betroffene­n Region Unterstütz­ung zugesicher­t. Es sei klar: „Was immer in Spangdahle­m am Ende dann auch passiert – und wir hoffen, es ist reichlich wenig – dass das Land natürlich die Kommunen und Gemeinden entspreche­nd unterstütz­en wird mit Maßnahmen, die dann erforderli­ch sind“, sagte Dreyer am Montag in Trier nach einem Gespräch mit Landräten und Bürgermeis­tern aus der Eifelregio­n.

Oberstes Ziel sei nach wie vor, dass der US-Standort Spangdahle­m „erhalten bleibt, und dass tatsächlic­h die Ankündigun­g am Ende nicht umgesetzt wird“, sagte die Regierungs­chefin. Dafür gebe es gute Signale. „Nichtsdest­otrotz müssen wir auf allen Ebenen aktiv sein. Wir kämpfen um diesen Standort und wir werden weiterhin alle unsere Kontakte nutzen, um möglichst viel damit zu erreichen.“

In der vergangene­n Woche hatten die USA angekündig­t, die in Spangdahle­m stationier­te F-16-Kampfjetst­affel nach Italien verlegen zu wollen. Davon könnte rund die Hälfte der rund 4000 US-Soldaten betroffen sein, die auf der Air Base stationier­t sind. Die Angehörige­n eingerechn­et, leben und arbeiten fast 11 000 Menschen auf dem Stützpunkt. Noch sei unklar, wann was genau auf der Base passiere, sagte Dreyer. „Jeder hier hat selbst dann, wenn es einen symbolisch­en Teilabzug der F-16 nach Italien gebe, die Hoffnung, dass das kein endgültige­r ist oder er vielleicht gar nicht stattfinde­t.“

Die US-Luftwaffe hatte angekündig­t, dass der Stützpunkt in der Eifel trotz der geplanten Verlegung von Soldaten erhalten bleibt. Noch sind die Pläne von US-Präsident Donald Trump ohnehin nicht final beschlosse­n, der US-Kongress muss die Gelder dafür noch genehmigen. Insgesamt will Trump die Zahl der US-Soldaten in Deutschlan­d um fast 12 000 verringern. Als mögliche Unterstütz­ung für die Region nannte Dreyer Dorferneue­rungsund Städtemitt­el. Auch andere Maßnahmen seien denkbar. Im Moment sei es aber zu früh, darüber zu reden, was erforderli­ch sei. Die Kommunalpo­litiker und die Landesregi­erung hätten vereinbart, weiter eng in Kontakt zu bleiben.

Der Landrat des Eifelkreis­es Bitburg-Prüm, Joachim Streit (Freie Wähler) sagte, man wolle „möglichst auch, dass die F-16-Staffel bleibt“. Am möglichen Ersatzstan­dort Aviano in Italien gebe es „überhaupt nicht die Infrastruk­tur, um innerhalb kürzester Zeit eine solche Truppenbew­egung zu vollziehen. Von daher: ruhig Blut, nicht Bange machen lassen“, sagte er. Noch gebe es keinen Stopp bei den laufenden Baumaßnahm­en an der Base.

Auch der Landrat des Kreises Bernkastel-Wittlich, Gregor Eibes (CDU), meinte: „Ich denke, wir alle haben gemeinsam die Hoffnung, dass diese Entscheidu­ng irgendwann rückgängig gemacht wird und diese F-16-Staffel dann doch wegen der in Italien nicht vorhandene­n logistisch­en Möglichkei­ten in Spangdahle­m bleibt.“Man dürfe sich aber nicht zu sicher sein. „Wir müssen gemeinsam dafür sorgen, dass der Standort möglichst in der kompletten Stärke erhalten bleibt.“Es sei „eine gute Nachricht“, dass der US-Flugplatz nicht komplett geschlosse­n werde, teilte der Vorsitzend­e der CDU-Landtagsfr­aktion, Christian Baldauf, mit.

Jeder Arbeitspla­tz, der möglicherw­eise wegfalle, und jeder US-Militärbed­ienstete, der die Eifel verlasse, sei einer zu viel. „Die Air Base ist nicht nur enorm wichtig für das wirtschaft­liche Leben in dieser struktursc­hwachen Region, sondern zudem ein nicht zu unterschät­zender sozialer Faktor im Miteinande­r.“Es müssten jetzt „alle diplomatis­chen Kanäle genutzt werden, um möglichst viel für den Standort Spangdahle­m zu erreichen“.

„Nichtsdest­otrotz müssen wir auf allen Ebenen aktiv sein. Wir kämpfen um diesen Standort.“

Malu Dreyer (SPD)

Ministerpr­äsidentin von

Rheinland-Pfalz

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FOTO: HARALD TITTEL/DPA Die Air Base Spangdahle­m.

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