Saarbruecker Zeitung

Ein besonderes Turnier zu einem besonderen Zeitpunkt

Golf-Star Martin Kaymer tritt zehn Jahre nach seinem ersten großen Triumph bei der PGA Championsh­ip in San Francisco an. Siegchance­n hat er nicht.

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(dpa) Zehn Jahre nach seinem ersten großen Triumph ist für Martin Kaymer alles anders. Coronatest­s, strikte Hygienemaß­nahmen, Abstand halten und keine Zuschauer: Der 35-Jährige aus Mettmann hat sich mit der neuen Realität in der Welt des Golfsports schnell arrangiert. Seit gut einer Woche ist Deutschlan­ds bester Golfer nun mit der PGA-Tour in Kalifornie­n unterwegs. Anpassungs­probleme? Keine!

Ab diesem Donnerstag steht für den Rheinlände­r mit der PGA Championsh­ip in San Francisco das erste Major des Jahres an. Für den 128. der Weltrangli­ste ist es ein besonderes Turnier zu einem besonderen Zeitpunkt. 2010 gewann Kaymer in Whistling Straits in Wisconsin sein erstes Major-Turnier.

2020 fühlt er sich trotz der anhaltende­n Coronaviru­s-Krise in den USA in der PGA-Blase genauso sicher wie in Deutschlan­d. „Die Regeln sind ähnlich, und meinem Empfinden nach halten sich auch die meisten Menschen daran“, sagt der zweimalige Major-Sieger: „Ich habe dennoch mein Leben auf das Nötigste beschränkt, um der Gefahr einer Infektion bestmöglic­h aus dem Weg zu gehen.“Das häufige Testen auf das Virus ist für ihn alles andere als nervig: „Es ist einfach zurzeit notwendig und sinnvoll.“

Bei der Generalpro­be für die PGA Championsh­ip scheiterte er in Truckee (Kalifornie­n) noch am Cut und schied bei seinem ersten Turnier nach der fünfmonati­gen Corona-Pause vorzeitig aus. So ist die einstige Nummer eins der Welt bei der sportliche­n Zielsetzun­g für das erste Major des Jahres bescheiden. „Ziel ist, solides Golf zu spielen – unabhängig von der Platzierun­g“, sagt Kaymer im Vorfeld der mit elf Millionen Dollar dotierten Veranstalt­ung im TPC Harding Park.

Vor zehn Jahren bezwang er in einem spannenden Playoff über drei Löcher US-Star Bubba Watson. Eine Dekade später sind in San Francisco andere die Favoriten auf den Titel: der Weltrangli­sten-Erste Justin Thomas aus den USA, Landsmann Bryson DeChambeau, der Spanier Jon Rahm und der Nordire Rory McIlroy. Die lange Corona-Pause habe ihm die Zeit gegeben, „seine Prioritäte­n im Golfsport zu überdenken“, sagt McIlroy, der gerne sein fünftes Major gewinnen würde.

Auch mit US-Superstar Tiger Woods ist bei einem Major-Turnier immer zu rechnen. „Darauf habe ich mich vorbereite­t“, sagt der 44-Jährige: „Wir haben einige große Veranstalt­ungen von da an, also freue ich mich darauf.“Woods hatte 2019 beim Masters in Augusta seinen 15. Major-Titel perfekt gemacht und ist weiter auf der Jagd nach dem Rekord von Jack Nicklaus. Die US-Legende triumphier­te 18 Mal bei einem Major. In diesem Jahr werden nach der Absage der British Open nur drei der sonst üblichen vier Major-Turniere ausgespiel­t. Nach der PGA Championsh­ip stehen im Herbst noch die US Open in New York (17. bis 20. September) und das legendäre Masters in Augusta (12. bis 15. November) im Turnier-Kalender. Martin Kaymer will auch da am Start sein. Aber vorne mitmischen – das ist inzwischen unrealisti­sch geworden.

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FOTO: LAPRETE/AP/DPA Einst die Nummer 1, heute nur noch 128. der Weltrangli­ste: Golf-Profi Martin Kaymer ist von Siegen bei Major-Turnieren weit entfernt.

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