Saarbruecker Zeitung

Hingerl soll Theisen beim FCH ersetzen

Der 24-Jährige ist von der SG Sonnenhof Großaspach nach Homburg gekommen. Einer seiner besten Kumpels spielt beim FCS.

- VON RALPH TINÉ

Wenn es jemanden in die Fremde verschlägt, ist es schön, ein bekanntes Gesicht in der Nähe zu haben. So sieht das auch Marco Hingerl, der Ende Juli beim FC Homburg angeheuert hat. „Sebastian Bösel, der gerade zum 1. FC Saarbrücke­n gewechselt ist, ist einer meiner besten Freunde. Es ist schon gut, wenn man jemand kennt, der nicht allzu weit weg lebt, wenn man in eine neue Stadt kommt“, erzählt Hingerl.

Mit seinem Kumpel aus der Landeshaup­tstadt hat der Neu-Homburger auf seiner letzten Station beim Drittliga-Absteiger und künftigen Regionalli­ga-Konkurrent­en des FCH, der SG Sonnenhof Großaspach, zusammen gespielt. In 42 Spielen in der 3. Liga erzielte Hingerl fünf Tore für Großaspach. Zuvor spielte der gebürtige Münchner, der seine ersten fußballeri­schen Schritte bei der Spvgg Unterhachi­ng gemacht und seine Jugend beim FC Bayern verbracht hatte, ein Jahr in der U23 des SC Freiburg.

„Marco ist ein offensiver Mittelfeld­spieler, der aber auch gut nach hinten mitarbeite­t. Er strahlt Torgefahr aus und passt charakterl­ich gut in unsere Mannschaft“, sagt Sportmanag­er Michael Berndt über den Neuzugang, der im offensiven Mittelfeld den zum Nord-Regionalli­gisten Viktoria Berlin abgewander­ten Christophe­r Theisen ersetzen soll. Hingerl selbst sieht seine optimale Position im offensiven Mittelfeld: „Ich denke, dass ich meine Qualitäten im Abschluss habe.“Kann er diese umsetzen, könnte er genau die Lücke ausfüllen, die Theisen als Top-Torschütze hinterlass­en hat.

Dass die Verhandlun­gen zwischen Spieler und Verein gerade in die Zeit fielen, als der FCH nach dem überrasche­nden Abschied von Jürgen Luginger ohne Cheftraine­r dastand, ließ den 24-Jährigen in seinem Entschluss, sich für zwei Jahre an den

Marco Hingerl

FCH zu binden, nicht wanken: „Ich habe erst einen Tag vor der Vertragsun­terschrift erfahren, wer neuer Trainer wird. Aber ich hatte gute Gespräche mit Michael Berndt geführt und war von Anfang an überzeugt von der Sache. Ich wusste, dass Homburg in den letzten Jahren immer oben mitgespiel­t hat, was für mich auch wichtig war.“

„Oben mitspielen“lautet denn auch die Zielsetzun­g für die nächste Saison. Das Wort Aufstieg mag er zwar nicht in den Mund nehmen. Dass er nach zwei Jahren in der 3. Liga möglichst schnell dorthin zurückkehr­en möchte, dürfte allerdings keine Frage sein. Wollen die Saarpfälze­r bereits in der kommenden Spielzeit bei der Vergabe der Meistersch­aft mitmischen, dürften nach den Abgängen der Leistungst­räger Kevin Maek (Innenverte­idigung) und Außenverte­idiger Maurice Neubauer noch weitere Leistungst­räger auf der Wunschlist­e von Luginger-Nachfolger Matthias Mink stehen. Noch ist der Kader knapp, das erste Pflichtspi­el im Saarlandpo­kal aber nicht mehr weit weg (15. August beim TuS Herrensohr).

Für Marco Hingerl, dessen Brüder Sascha (21, 1860 München II) und Kevin (26, Wacker Burghausen) ebenfalls Fußball spielen, geht es zunächst einmal darum, sich im am Montag bezogenen Trainingsl­ager in Bitburg sportlich und persönlich optimal in die Mannschaft zu integriere­n. Sein privates Umfeld in der neuen Umgebung nimmt ebenfalls schon Gestalt an. Nachdem er bis jetzt im Hotel gewohnt hat, bezieht er in der nächsten Woche seine neue Wohnung in Kirkel, wo er mit Freundin Anna leben wird. Homburg sei eine „kleine, aber feine Stadt“, sagt Hingerl. Klar sei die Saarpfalz nicht mit seiner Heimatstad­t München vergleichb­ar, aber „mehr los als in Großaspach ist dort allemal“, fügt er grinsend hinzu.

Den letzten Test vor dem Saarlandpo­kal-Viertelfin­ale bestreitet der FC Homburg am Samstag um 14 Uhr beim Saarlandli­gisten SV Hasborn. Das Spiel findet wegen der Corona-Pandemie unter Ausschluss der Öffentlich­keit statt.

„Ich war von Anfang an überzeugt

von der Sache.“

über seinen Wechsel zum FC Homburg

 ?? FOTO: SCHLICHTER ?? Marco Hingerl soll in der Offensive des Fußball-Regionalli­gisten FC Homburg ein wichtiger Faktor werden. Die Erwartunge­n an ihn sind groß.
FOTO: SCHLICHTER Marco Hingerl soll in der Offensive des Fußball-Regionalli­gisten FC Homburg ein wichtiger Faktor werden. Die Erwartunge­n an ihn sind groß.

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