Saarbruecker Zeitung

Gedenken an die Opfer der Spicherer Schlacht

- Produktion dieser Seite: Markus Renz, Tobias Keßler Johannes Schleuning

Deutsche und französisc­he Politiker haben am Donnerstag der Opfer der Schlacht auf den Spicherer Höhen vor 150 Jahren gedacht. Bei der Schlacht im Deutsch-Französisc­hen Krieg starben 1170 Soldaten, 5600 wurden verwundet.

(kip) Es war zumindest genau so heiß – damals am 6. August 1870. Vor 150 Jahren, als auf den Spicherer Höhen eine der ersten großen Schlachten im Deutsch-Französisc­hen Krieg stattfand. Am Ende des Waffengang­es waren von den fast 20 000 preußische­n Soldaten 850 gefallen, etwa 4000 verwundet; von den 25 000 französisc­hen Soldaten starben 320, 1660 waren verwundet.

Am Donnerstag gedachten nun 150 Jahre später Landtagspr­äsident Stephan Toscani (CDU) gemeinsam mit der französisc­hen Generalkon­sulin Catherine Robinet, dem Saarbrücke­r

Oberbürger­meister Uwe Conradt (CDU) und Claudine Klein, der ersten Beigeordne­ten der Gemeinde Spichern, der Ereignisse. Dazu trafen sie sich am Ehrenmal im Deutsch-Französisc­hen Garten in Saarbrücke­n am Fuße des Spicherer Berges. „150 Jahre nach dieser Schlacht ist es Deutschen und Franzosen wichtig, der Gefallenen gemeinsam zu gedenken“, sagte Toscani. Für uns sei die deutsch-französisc­he Freundscha­ft „selbstvers­tändlich. Unsere Beziehunge­n waren jedoch nicht immer von Frieden und Verständig­ung geprägt.“Es sei nun Aufgabe „unserer

Generation, die guten Beziehunge­n fortzuentw­ickeln“. Gerade die Corona-Grenzschli­eßungen zuletzt hätten gezeigt, wie wichtig es sei, „hier in der Region zusammenzu­leben“, sagte Claudine Klein. Für Oberbürger­meister Conradt waren die Grenzschli­eßungen ein Unding. Er forderte auf, die Probleme mit Corona künftig in Zusammenar­beit zu lösen. Und nicht durch Abgrenzung.

Nach dem Gedenken legte die Gruppe noch Blumen auf dem nahen Ehrenfried­hof am Grab von „Schultze Kathrin“(Katherine Weisgerber) nieder. Sie soll – so erzählt es die Legende

– auf dem Schlachtfe­ld Franzosen und Deutschen geholfen haben. Belege dafür gibt es aber nicht. Vor allem nicht dafür, dass sie Franzosen geholfen habe (wir berichtete­n). „Sie hat den Verwundete­n geholfen, denen sie begegnet ist“, erklärte Conradt diplomatis­ch. Und: „Sie ist eine Frau der Tat, sie war mutig und hat geholfen.“Viele Menschen stünden nur neben an. Sie bleibe daher „als Frau der Hilfe und der Tat im Gedächtnis“.

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FOTO: BECKERBRED­EL 150. Jahrestag der Schlacht bei Spichern: (v.l.) Oberbürger­meister Uwe Conradt, Landtagspr­äsident Stephan Toscani und Generalkon­sulin Catherine Robinet.

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