Gedenken an die Opfer der Spicherer Schlacht
Deutsche und französische Politiker haben am Donnerstag der Opfer der Schlacht auf den Spicherer Höhen vor 150 Jahren gedacht. Bei der Schlacht im Deutsch-Französischen Krieg starben 1170 Soldaten, 5600 wurden verwundet.
(kip) Es war zumindest genau so heiß – damals am 6. August 1870. Vor 150 Jahren, als auf den Spicherer Höhen eine der ersten großen Schlachten im Deutsch-Französischen Krieg stattfand. Am Ende des Waffenganges waren von den fast 20 000 preußischen Soldaten 850 gefallen, etwa 4000 verwundet; von den 25 000 französischen Soldaten starben 320, 1660 waren verwundet.
Am Donnerstag gedachten nun 150 Jahre später Landtagspräsident Stephan Toscani (CDU) gemeinsam mit der französischen Generalkonsulin Catherine Robinet, dem Saarbrücker
Oberbürgermeister Uwe Conradt (CDU) und Claudine Klein, der ersten Beigeordneten der Gemeinde Spichern, der Ereignisse. Dazu trafen sie sich am Ehrenmal im Deutsch-Französischen Garten in Saarbrücken am Fuße des Spicherer Berges. „150 Jahre nach dieser Schlacht ist es Deutschen und Franzosen wichtig, der Gefallenen gemeinsam zu gedenken“, sagte Toscani. Für uns sei die deutsch-französische Freundschaft „selbstverständlich. Unsere Beziehungen waren jedoch nicht immer von Frieden und Verständigung geprägt.“Es sei nun Aufgabe „unserer
Generation, die guten Beziehungen fortzuentwickeln“. Gerade die Corona-Grenzschließungen zuletzt hätten gezeigt, wie wichtig es sei, „hier in der Region zusammenzuleben“, sagte Claudine Klein. Für Oberbürgermeister Conradt waren die Grenzschließungen ein Unding. Er forderte auf, die Probleme mit Corona künftig in Zusammenarbeit zu lösen. Und nicht durch Abgrenzung.
Nach dem Gedenken legte die Gruppe noch Blumen auf dem nahen Ehrenfriedhof am Grab von „Schultze Kathrin“(Katherine Weisgerber) nieder. Sie soll – so erzählt es die Legende
– auf dem Schlachtfeld Franzosen und Deutschen geholfen haben. Belege dafür gibt es aber nicht. Vor allem nicht dafür, dass sie Franzosen geholfen habe (wir berichteten). „Sie hat den Verwundeten geholfen, denen sie begegnet ist“, erklärte Conradt diplomatisch. Und: „Sie ist eine Frau der Tat, sie war mutig und hat geholfen.“Viele Menschen stünden nur neben an. Sie bleibe daher „als Frau der Hilfe und der Tat im Gedächtnis“.