Corona-Testpf licht für Rückkehrer aus Risikogebieten
(dpa) Urlauber aus Corona-Risikogebieten müssen sich ab diesem Samstag bei der Rückkehr nach Deutschland auf das Virus testen lassen – außer, sie haben schon ein frisches negatives Ergebnis dabei. Mit den kostenlosen Pflichttests gehe man bei Heimkehrern aus Gebieten mit vielen Infizierten „auf Nummer sicher“, sagte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Donnerstag. Test-Verweigerern sollen Bußgelder drohen. Freiwillig können sich bereits seit vergangenem Samstag alle Einreisenden kostenlos testen lassen.
Spahn sagte zur Testpflicht: „Mir ist sehr bewusst, dass das ein Eingriff in die Freiheit des Einzelnen ist.“Es sei aber ein zumutbarer Eingriff. „Freiheit heißt nicht immer nur Freiheit für mich alleine.“Wer aus Risikogebieten kommt, muss sich bisher für 14 Tage in häusliche Quarantäne begeben und beim Gesundheitsamt melden. Das soll sich mit der Testpflicht für Rückkehrer aus etwa 130 Ländern nun ändern.
Für Rückkehrer aus Risikogebieten gibt es künftig zwei Möglichkeiten: Entweder sie lassen sich schon im Urlaubsland in den 48 Stunden vor der Abreise testen. Dann müssen sie den Test aber selbst bezahlen. Oder sie lassen sich bis zu drei Tage nach der Rückkehr kostenlos in Deutschland testen. In häuslicher Quarantäne muss man ab Samstag nur noch bleiben, bis das Testergebnis da ist. In der Regel dauert das laut Gesundheitsministerium 24 bis 48 Stunden. Möglich sein sollen Tests etwa an Flughäfen, Bahnhöfen, in Gesundheitsämtern oder Arztpraxen. Teststellen soll man zudem unter der ärztlichen Servicetelefonnummer 116 117 erfragen können. Die Testpflicht gilt nicht, wenn man ohne Zwischenaufenthalt durch ein Risikogebiet reist. Alle Urlauber-Tests in Deutschland bezahlen zunächst die gesetzlichen Krankenversicherungen, der Bund übernimmt die Kosten dann aber über einen schon besiegelten höheren Milliardenzuschuss. Einreisenden, die sich trotz Aufforderung nicht testen lassen, drohen Bußgelder von bis zu 25 000 Euro.
Welche Länder als Risikogebiete gelten, geht aus einer Liste des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervor – aktuell stehen darauf etwa 130 der weltweit knapp 200 Staaten von Ägypten über Russland bis zu den USA. Aus der EU sind derzeit Luxemburg, die belgische Provinz Antwerpen und die spanischen Regionen Aragón, Katalonien und Navarra auf der Liste. Zentrales Kriterium ist, in welchen Staaten es in den vergangenen sieben Tagen mehr als 50 Neuinfizierte pro 100 000 Einwohner gegeben hat.