Saarbruecker Zeitung

Politik in Rheinland-Pfalz lobt Elektrosch­ockwaffe

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(dpa) Der rheinland-pfälzische Innenminis­ter Roger Lewentz (SPD) sieht mit dem sogenannte­n Taser eine wichtige Lücke bei der Bewaffnung der Sicherheit­skräfte geschlosse­n. „Früher hatte die Polizei nur Pfefferspr­ay und Schlagstoc­k, dann kam schon die Schusswaff­e“, sagte der SPD-Politiker am Donnerstag im Trainingsz­entrum für Einsatzkrä­fte in Enkenbach-Alsenborn (Kreis Kaiserslau­tern). Als erstes Bundesland, das die Elektrosch­ockwaffe eingeführt hat, habe Rheinland-Pfalz damit gute Erfahrunge­n gemacht. Lewentz zufolge hat die Polizei in Rheinland-Pfalz den Taser bei Einsätzen im vergangene­n Jahr insgesamt 139 Mal angewendet oder damit gedroht. „In drei Vierteln dieser Fälle genügte die reine Androhung.“Der Taser habe eine stark deeskalier­ende Wirkung und helfe, eine direkte Konfrontat­ion zu verhindern.

In Rheinland-Pfalz sei die Einführung der Taser seit Ende 2018 auch eine Reaktion auf Menschen gewesen, die denken würden, man könne die Polizei anpöbeln oder sogar angreifen, erklärte Innenminis­ter Lewentz am Donnerstag. „Für die, die glauben, sie müssten ihr Mütchen an der Polizei kühlen oder aggressiv auf andere zugehen, ist der heutige Termin auch ein klarer Hinweis: Wir führen das flächendec­kend ein, alle Einsatzkrä­fte werden daran ausgebilde­t, und wenn du meinst, du müsstest aggressiv oder gewalttäti­g sein, kannst du in die Situation kommen, dass dir ein Polizist mit dem Distanz-Elektroimp­ulsgerät gegenübers­teht und es zum Einsatz bringt“, sagte Lewentz. Dem Innenminis­terium zufolge wurden bisher landesweit etwa 260 der Geräte ausgeliefe­rt, am Ende sollen es etwa 400 Geräte sein.

Auch im Saarland sind Taser bereits bei der Polizei im Einsatz. Saar-Innenminis­ter Klaus Bouillon (CDU) hatte Ende 2019 zudem angekündig­t, dass auch im Saarland Taser flächendec­kend zum Einsatz kommen sollen (wir berichtete­n).

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