Bunter Schmuck für die Hausfassade
Rosen machen in jedem Garten eine gute Figur. Die Pflege ist leichter, als so mancher Hobbygärtner denkt.
(dpa) Eine Rosenhecke macht sich eigentlich in jedem Garten gut. Auch als natürlicher und dekorativer Sichtschutz zur Straße oder zu den Nachbarn, als Begrenzung fürs Beet oder als Schmuck für die Hausfassade. Sie muss ja nicht gleich so dicht und dornig ausfallen wie das undurchdringliche Gestrüpp vor dem Dornröschenschloss.
Auch vor der Pflege muss man eigentlich gar keinen so großen Respekt haben, es ist leichter, als gedacht. Anders als viele Hobbygärtner glauben, sind Rosen nicht besonders empfindlich und brauchen nur wenig Pflege. Man kann sie getrost für eine Hecke verwenden, die über mehrere Jahrzehnte halten soll. „Es gibt so viele verschiedene Sorten, da ist für alle Bodenverhältnisse etwas dabei“, betont Manuela Dräger vom Rosenpark Dräger in Bad Nauheim. Sie ist zudem Mitglied im Verband Deutscher Gartenbaumschulen.
Als Heckenrose besonders gut geeignet sei die Sorte Pierette mit Blüten in Altrosa-Pink, so der Tipp von Dräger. Die Pflanze sei sehr robust, wachse breitbuschig und sei winterhart. Ebenfalls gut als Heckenrose eigne sich Pretty Sunrise, die in den Farben Pfirsichgelb bis Rot blüht. Sie sei ein idealer Pollenlieferant und passe gut in naturnahe Gärten, so Dräger. Die Strauchrose Ghislaine de Feligonde habe aprikosenfarbene Blüten mit einem Farbspiel zwischen Gelb, Orange, Rosa und Weiß. Sie sei besonders blickdicht. „Und schließlich noch die Rote Korsar“, rät die Rosenexpertin. Diese Rose hat laut Dräger dunkelrot leuchtende Blüten, ist robust und frosthart.
Der richtige Standort sei ausschlaggebend dafür, wie die Pflanzen sich entwickeln. „Es gibt Sorten, die sich in der Sonne wohlfühlen, andere brauchen den Halbschatten“, erklärt Dräger. Für alle Rosen aber gilt: Setzt man robuste und gesunde Sorten in einen passenden, tiefgründigen Boden, werden sie zu dankbaren Selbstversorgern. Dann genügt es sogar, wenn sie in jedem Frühjahr um die Hälfte zurückgeschnitten werden. „Geschieht das nicht, verholzen und verkahlen sie allerdings bald“, warnt Dräger.
Um eine Rosenhecke zu planen, muss man wissen, welche Heckenhöhe und -breite erreicht werden soll. Auch die gewünschte Blickdichte ist ein wichtiges Kriterium. „Soll die Hecke als Sichtschutz dienen, müssen die Rosen mindestens 1,80 Meter hoch wachsen“, sagt Thomas Wagner vom Bundesverband Deutscher Gartenfreunde in Berlin. Dafür kommen Wildrosen oder starkwachsende Strauch- und Parkrosen in Betracht. Bei der Zahl der benötigten Pflanzen sollte man pro Meter zwei Stück einplanen, damit der Pflanzabstand bei 40 bis 50 Zentimetern liegt. „Die Faustregel dazu lautet: Halbe Wuchshöhe ist gleich Pflanzenabstand“, ergänzt Dräger.
Wildrosen sind besonders umweltfreundlich, denn sie bilden mit ihren ungefüllten Blüten eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen und andere Insekten. „Im Gegensatz zu sogenannten remontierenden Sorten blühen sie nur einmal, tragen
Manuela Dräger aber bis in den Winter hinein Hagebutten, die wiederum eine wichtige Futterquelle für Vögel und Kleinsäuger sind“, erklärt Wagner. Für naturnahe Gärten sind Wildrosen die erste Wahl.
„Für strukturierte Gärten werden hingegen eher Strauch- und Parkrosen
gewählt, die möglichst gleichmäßig wachsen“, weiß Dräger. Beliebt sind Strauchrosen, Englische Rosen, Historische Rosen oder auch Kleinstrauchrosen. Gut eignen sich Rosensorten, die bereits im Mai blühen und erst spät im Jahr damit aufhören. Rosen für Hecken sollten im Gehölz gut verzweigt sein und eine große Anzahl von Blütendolden zu bieten haben. „Dann kommen die Rosen auch gut mit Hitze klar“, sagt Dräger.
Allerdings brauchen Strauchrosen auch viel Platz. „Sie wirken erst dann richtig gut, wenn man sie auch in die Breite wachsen lässt“, meint Wagner. Er empfiehlt möglichst nur eine Sorte zu pflanzen, weil das am edelsten aussieht. Viele verschiedene Sorten mit unterschiedlichen Blühfarben und Wuchsformen können nämlich schnell unruhig wirken – besonders in kurzen Hecken.
Und kürzere Hecken eignen sich insbesondere für die Weg- oder Beetbegrenzung. Hier sind Kleinstrauchrosen die richtige Wahl. Sie wachsen meist buschig und leicht überhängend und bieten eine große Vielfalt an farblichen Gestaltungsmöglichkeiten.
Aber nicht nur als Busch im Garten oder Wegbegrenzung sehen Rosen prächtig aus, sie machen auch an Hauswänden eine gute Figur und sorgen für ein frisches Mikroklima. Als Fassadenbegrünung kommen Kletter- oder Rambler-Rosen zum Einsatz. „Rosen sind Spreizklimmer und benötigen eine Rankhilfe, an der die Triebe Halt finden können“, sagt Wagner. Ranken sie an Wänden oder Regenrohren entlang, kann sich im Laufe der Jahre dann tatsächlich ein Hausschmuck bilden, der ein wenig an die Hecke vor Dornröschens Schloss erinnert.
„Es gibt Sorten, die sich in der Sonne wohlfühlen, andere brauchen den Halbschatten.“
Rosenpark Dräger in Bad Nauheim