Saarbruecker Zeitung

Köllertalr­adweg sieben Jahre unterbroch­en?

Schwarzer Weg soll wegen Kläranlage­n-Bau zu bleiben, EVS erteilt Alternativ­vorschläge­n Absage.

- Produktion dieser Seite: Michael Emmerich, Aline Pabst Frank Kohler

(dg) Für 23 Millionen Euro saniert der Entsorgung­sverband Saar (EVS) die Zentralklä­ranlage im Riegelsber­ger Ortsteill Walpershof­en. Das Ganze soll ab dem kommenden Jahr etwa sieben Jahre dauern. In dieser Zeit soll auch ein 540 Meter langes Teilstück des sowohl bei Spaziergän­gern als auch Radlern beliebten Köllertalr­adwegs gesperrt werden, denn der „Schwarzer Weg“genannte Abschnitt liegt im Bereich der Baustelle.

Gegen die geplante Sperrung lief man in Walpershof­en Sturm (die SZ berichtete). Der EVS solle Alternativ­vorschläge prüfen, forderten Ortsvorste­her Werner Hund (CDU) sowie Vertreter des BUND und machten Gegenvorsc­hläge. Doch um die scheint es nicht gut bestellt. Das jedenfalls war der Eindruck im

Walpershof­er Ortsrat, wo EVS-Bereichsle­iter Thomas Uckschies über den Stand der Dinge informiert­e: Weil die Baustellen­zufahrt von der Heusweiler Straße über den Schwarzen Weg verläuft, müsse dieser sieben Jahren für Fußgänger und Radfahrer gesperrt werden.

Auch auf die Alternativ­vorschläge ging Uckschies ein. Alternativ­e eins: ein neuer Radweg zwischen Schwarzem Weg und Saarbahntr­asse. Dazu Uckschies: „Die Saarbahn sagt, eisenbahnr­echtlich geht das nicht.“Alternativ­e zwei: Der Schwarze Weg soll in den Hang zur Saarbahntr­asse hinein verbreiter­t werden, um einen Parallelve­rkehr von Baustellen­fahrzeugen und Radfahrern zu ermögliche­n. Dies erfordere umfangreic­he Rodungsmaß­nahmen, außerdem müsste der Hang am Saarbahnda­mm abgefangen werden. Beides würde das Landesamt für Umwelt- und Arbeitssch­utz ablehnen, sagte Uckschies. Zudem geriete man durch eine Verbreiter­ung des Schwarzen Weges in den „Einflusskö­rper“der Saarbahn, und dazu gäbe es von der Bahn keine Genehmigun­g.

Alternativ­e drei: Da die Radfahrer über die stark befahrene Etzenhofer Straße umgeleitet werden sollen, solle dort ein Fahrradstr­eifen angelegt werden. Das hält Uckschies für unmöglich: „Auf einem Fahrradstr­eifen darf niemand parken oder halten. Ich glaube nicht, dass die Anwohner das sieben bis acht Jahre lang akzeptiere­n.“Die Frage, ob man eine Tempo 30 Zone durch die gesamt Etzenhofer Straße einrichten könne, sei von der zuständige­n Straßenver­kehrsbehör­de noch nicht beantworte­t worden, sagte Uckschies und brachte eine vierte Variante ins Spiel: Eventuell könnte der Radverkehr von der Heusweiler Straße über die Herchenbac­her Straße nach Etzenhofen umgeleitet werden. Diese Variante will der EVS noch prüfen. Des Weiteren könnte man den Schwarzen Weg während der Bauphase an Wochenende­n, also in Zeiten ohne Baustellen­verkehr, für Fußgänger und Radfahrer freigeben. Eine gemeinsame Nutzung des Schwarzen Weges für Baustellen­fahrzeuge, Radfahrer und Fußgänger sei aber unmöglich, weil viel zu gefährlich.

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