Köllertalradweg sieben Jahre unterbrochen?
Schwarzer Weg soll wegen Kläranlagen-Bau zu bleiben, EVS erteilt Alternativvorschlägen Absage.
(dg) Für 23 Millionen Euro saniert der Entsorgungsverband Saar (EVS) die Zentralkläranlage im Riegelsberger Ortsteill Walpershofen. Das Ganze soll ab dem kommenden Jahr etwa sieben Jahre dauern. In dieser Zeit soll auch ein 540 Meter langes Teilstück des sowohl bei Spaziergängern als auch Radlern beliebten Köllertalradwegs gesperrt werden, denn der „Schwarzer Weg“genannte Abschnitt liegt im Bereich der Baustelle.
Gegen die geplante Sperrung lief man in Walpershofen Sturm (die SZ berichtete). Der EVS solle Alternativvorschläge prüfen, forderten Ortsvorsteher Werner Hund (CDU) sowie Vertreter des BUND und machten Gegenvorschläge. Doch um die scheint es nicht gut bestellt. Das jedenfalls war der Eindruck im
Walpershofer Ortsrat, wo EVS-Bereichsleiter Thomas Uckschies über den Stand der Dinge informierte: Weil die Baustellenzufahrt von der Heusweiler Straße über den Schwarzen Weg verläuft, müsse dieser sieben Jahren für Fußgänger und Radfahrer gesperrt werden.
Auch auf die Alternativvorschläge ging Uckschies ein. Alternative eins: ein neuer Radweg zwischen Schwarzem Weg und Saarbahntrasse. Dazu Uckschies: „Die Saarbahn sagt, eisenbahnrechtlich geht das nicht.“Alternative zwei: Der Schwarze Weg soll in den Hang zur Saarbahntrasse hinein verbreitert werden, um einen Parallelverkehr von Baustellenfahrzeugen und Radfahrern zu ermöglichen. Dies erfordere umfangreiche Rodungsmaßnahmen, außerdem müsste der Hang am Saarbahndamm abgefangen werden. Beides würde das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz ablehnen, sagte Uckschies. Zudem geriete man durch eine Verbreiterung des Schwarzen Weges in den „Einflusskörper“der Saarbahn, und dazu gäbe es von der Bahn keine Genehmigung.
Alternative drei: Da die Radfahrer über die stark befahrene Etzenhofer Straße umgeleitet werden sollen, solle dort ein Fahrradstreifen angelegt werden. Das hält Uckschies für unmöglich: „Auf einem Fahrradstreifen darf niemand parken oder halten. Ich glaube nicht, dass die Anwohner das sieben bis acht Jahre lang akzeptieren.“Die Frage, ob man eine Tempo 30 Zone durch die gesamt Etzenhofer Straße einrichten könne, sei von der zuständigen Straßenverkehrsbehörde noch nicht beantwortet worden, sagte Uckschies und brachte eine vierte Variante ins Spiel: Eventuell könnte der Radverkehr von der Heusweiler Straße über die Herchenbacher Straße nach Etzenhofen umgeleitet werden. Diese Variante will der EVS noch prüfen. Des Weiteren könnte man den Schwarzen Weg während der Bauphase an Wochenenden, also in Zeiten ohne Baustellenverkehr, für Fußgänger und Radfahrer freigeben. Eine gemeinsame Nutzung des Schwarzen Weges für Baustellenfahrzeuge, Radfahrer und Fußgänger sei aber unmöglich, weil viel zu gefährlich.