Hockey-Ikone Fürste ist zurück
Gut zwei Jahre nach seinem Abschied feiert der zweimalige Olympiasieger überraschend seine Rückkehr.
(sid) Moritz Fürste war total perplex. „Als sie mich anriefen, dachte ich erst, sie wollen mich vielleicht als Trainer verpflichten“, sagte der zweimalige Hockey-Olympiasieger: „Es ist für mich genauso überraschend wie für alle anderen und war absolut nicht geplant.“Doch manchmal läuft es ja bekanntlich anders als geplant – und nun steht Fürste plötzlich vor seiner Rückkehr. Gut zwei Jahre, nachdem der 35-Jährige seinen Schläger in die Ecke gestellt hat, wird er selbigen hervorholen und wieder entstauben.
Am Mittwochabend nämlich gab der belgische Erstligist Royal Beerschot die Verpflichtung des Weltmeisters von 2006 bekannt, des langjährigen Aushängeschilds einer ganzen Sportart. „Der Verein hat einfach ins Blaue geschossen. Und es hat offensichtlich geklappt“, sagte Fürste. Ob es sich mit Hockey so verhält wie mit Fahrrad fahren, wisse er aber nicht: „Ich habe noch nie zwei Jahre nicht gespielt. Die Fitness ist aber da, das war mir wichtig.“
Der Grund für seine Rückkehr sei aber mitnichten die „Herausforderung Hockey, denn dann hätte ich auch noch mal bei meinem Heimatverein in Hamburg einsteigen können, die hätten auch nicht nein gesagt“, betonte Fürste. Vielmehr sei der finanzielle Aspekt ausschlaggebend gewesen: „Ich mache da keinen Hehl raus. Wenn das Angebot nicht so lukrativ gewesen wäre, hätte ich nicht darüber nachgedacht.“
Auch das Coronavirus ist im Grunde Mitschuld an seiner Rückkehr. Der zweifache Europameister ist Mitinhaber einer Sportmarketing-Firma, die hauptsächlich Sport-Fitness-Events plant und durchführt. „Aufgrund von Corona durchlaufen wir im Moment eine schwere Phase und haben zurzeit viel Leerlauf, da wir keine Veranstaltungen durchführen können“, erklärt Fürste: „Auch deshalb kann ich mir jetzt die Zeit für Beerschot nehmen. Das Timing passt einfach.“
Doch seine Rückkehr könnte deswegen auch sehr kurz ausfallen. Fest eingeplant ist er zunächst bis zum Ende der Hinrunde im November. „Das sind acht Spiele. Wenn wir dann mit der Firma wieder Veranstaltungen durchführen können, ist es schon wieder vorbei“, sagte Fürste: „Ansonsten bewerten wir die Situation im Februar noch mal neu, da beginnt die Rückrunde.“Kommende Woche Donnerstag geht es erst mal nach Belgien, am Sonntag darauf wartet schon das erste Spiel.