Saarbruecker Zeitung

Schon 100 Jahre alt – aber in jeder Beziehung fit für die Zukunft

Corona verhindert­e die Festwoche zum runden Geburtstag von Rot-Weiß Waldhaus auf der Anlage am Meerwieser­talweg – 2021 wird alles nachgeholt.

- VON FRANK BREDEL Produktion dieser Seite: Michael Emmerich, Jörg Laskowski

Der Tennis-Cub RotWeiß Waldhaus wurde 1920 gegründet und ist heute die Tennis-Abteilung des Turnerbund­es St. Johann. 100 Jahre Tennis in St. Johann – das wäre Grund genug für eine Festwoche auf der Sportanlag­e am Meerwieser­talweg, doch Corona hatte andere Pläne. „Jetzt überlegen wir, die Feiern ins nächste Jahr zu legen“, sagt Vereinsspr­echer Walter Wendling. Trotzdem sei das Jubiläum Anlass genug, um zurückzubl­icken. Alte Fotos wurden gesucht, Chroniken durchstöbe­rt und die ältesten Mitglieder nach ihren Erinnerung­en befragt.

1920 wurden zwei Tennis-Plätze angelegt, damit ging es los. Mitten

im Meerwieser­talweg gegenüber vom heutigen Waldhaus, wo jetzt die Autos parken. „Wenn man weiß, wo man hinschauen muss, findet man dort auch heute noch Reste der Fundamente“, sagt Wendling. Die Tennis-Plätze waren in den 60er Jahren den Verkehrspl­änen der Landeshaup­tstadt im Wege, die eine neue Trasse zur Uni plante. Vierspurig sollte die werden, sagt Wendling. Von der Innenstadt zur Uni wäre fast eine breite Schnellstr­aße entstanden, die Wiese zwischen Parkplatz Waldhaus und Wildpark sei die dafür vorgesehen­e Fläche gewesen. „Für unseren Verein war das ein Glücksfall, denn wir bekamen in der Straße Waldwiese, einem Seitenweg des Meerwieser­talwegs, eine neue Fläche und konnten dort bis heute ein Clubheim, eine Tennis-Halle und acht Plätze anlegen, während die neue Straße dann doch nicht gebaut wurde.“

Die damals 100 Mitglieder zogen um, gaben ihre vier Plätze im Meerwieser­talweg auf und richteten sich in der Waldwiese neu ein. 1969 wurde erstmals Tennis am neuen Ort gespielt. Die Mitglieder­zahlen stiegen, Tennis wurde immer populärer und erlebte mit Steffi Graf und Boris Becker seine absolute Hochphase. „Erst Mitte der 90er Jahre ebbte der Boom ab“, erzählt Wendling. Neue Ideen seien gefragt gewesen, man habe auf einmal Werbung für den Tennis-Sport machen müssen, das habe man nicht gekannt. Doch die neuen Vorstände hätten sich dieser Aufgabe mit Bravour

gestellt. Schnuppert­rainings und Tennis-Camps habe man ausgericht­et. Heute stehe der Club sehr gut da und habe 340 Mitglieder mit Mannschaft­en in allen Altersklas­sen von den Bambinis bis zu den Ü 70-Seniorente­ams. Das Trainertea­m sei engagiert und die Corona-Krise bestens überstande­n. „Der Club ist finanziell gesund. Wir haben ausreichen­d Nachwuchs, und oft kommen über die Kinder auch die Eltern zum Tennis“, sagt Wendling. Die 100-jährige Tradition fortzusetz­en, werde am Waldhaus gelingen. Und 2021 will man den runden Geburtstag dann auch feiern.

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FOTO: BECKERBRED­EL Auf einem der Plätze des Tennis-Clubs Rot-Weiß Waldhaus: Trainer Gerrit Abel (Mitte) mit Matteo Lemke (links) und Niels Jung.

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