16 Millionen für die Saar-Bergbauflächen
(nfo) Ganz im Zeichen der Restrukturierung stand das Jahrespressegespräch der RAG Montan Immobilien. Neben einigen neuen Projekten des Unternehmens will man sich auch intern neu organisieren. So wird die RAG Aktiengesellschaft das Geschäftsfeld „Management Nachbergbau“von dem Tochterunternehmen RAG Montan Immobilien übernehmen und so ermöglichen, dass sich diese besser auf ihr Kerngeschäft, die Flächenentwicklung ehemaliger Bergbauregionen, konzentrieren kann. Diese neue Ausrichtung wird von einer neuen Geschäftsführung um den Vorsitzenden Michael Kalthoff und die beiden Geschäftsführer Stefan Hager und Ulrich Wessel verfolgt.
Im Saarland investiert das Unternehmen dieses Jahr 16 Millionen Euro in die Sanierung ehemaliger Bergbauflächen. So zum Beispiel in die Halde Duhamel in Ensdorf. Rund 14 Hektar sind hier aufbereitet worden und stehen zur Nutzung bereit. Wie Rudolf Krumm, Prokurist der RAG Montan Immobilien, beim Pressegespräch erklärte, soll die Fläche
für eine „Mischung aus Gewerbe, Dienstleistungen und Wohnen“genutzt werden. Die Frage der Finanzierung werde aktuell allerdings noch mit der Gemeinde und dem Land geklärt.
Bei der Tagesanlage Luisenthal in Völklingen ist die Sanierung noch am Laufen. Hier soll der Nutzungsschwerpunkt beim Wohnungsbau liegen, auch ein Ort des Gedenkens für das Grubenunglück 1962 soll entstehen. In Zukunft wolle man verstärkt die steigende Nachfrage
nach Wohnbauland nutzen, kündigte Krumm an. Das von der RAG erschlossene Wohngebiet „An der Geißwies“in Friedrichsthal sei bereits erfolgreich vermarktet, ein weiteres Neubaugebiet wird aktuell in Riegelsberg „Auf dem Hahn“geplant. Auch die Bergehalde Maybach zählt mit Kosten von um die 20 Millionen zu den Großprojekten der RAG. Auf Friedrichsthaler Seite soll hier ein Gewerbegebiet entstehen.
Und auch an anderen Bergbau-Relikten im Saarland wird weiter gearbeitet: Die Fördergerüste an der Grube Itzenplitz in Schiffweiler sind laut Krumm in einem „bedenklichen Zustand“. Hier sei sowohl eine für Schiffweiler benötigte Kita als auch Wohnfläche im Gespräch, eine Finanzierung sei allerdings noch nicht geklärt. Eine Sanierung der Denkmäler könnte laut Krumm um die 5,8 Millionen Euro kosten.
Im Falle der Grube Velsen zeichnet sich dagegen eine Lösung ab. Dort werde das Stollensystem einschließlich Tagesanlage an den Verein Erlebnisbergwerk Velsen übertragen. Man habe ermittelt, so Krumm, wie viel es kosten würde, das Stollensystem zu füllen und die Tagesanlage abzureißen. Die Gelder hierfür überweist RAG über den Verein an das Bergamt zur Verwahrung. Sollte es irgendwann zu einer Schließung kommen, steht das Geld zur Verfügung. So seien die Weichen dafür gestellt, dass der Verein Eigentümer werde, erklärte Krumm. Eine eventuelle Steigerung der Kosten, die aktuell im siebenstelligen Bereich liegen, würde vom Land übernommen.