Saarbruecker Zeitung

Bombenents­chärfer im Visier der Staatsanwa­ltschaft

- VON ROLF SEYDEWITZ

Die Affäre beim rheinland-pfälzische­n Kampfmitte­lräumdiens­t weitet sich aus. Nach einer Mitteilung der Koblenzer Staatsanwa­ltschaft wird jetzt gegen vier weitere Bombenents­chärfer im Alter zwischen 32 und 52 Jahren wegen möglicher Verstöße gegen das Waffengese­tz ermittelt. Damit ermittelt allein Koblenz inzwischen gegen insgesamt fünf aktive und drei ehemalige Kampfmitte­lräumer. Gegen einen weiteren Bombenents­chärfer ermittelt die Staatsanwa­ltschaft Trier. Hintergrun­d der Vorwürfe ist der mögliche illegale Besitz und Handel mit Fundstücke­n aus dem Bestand des Kampfmitte­lräumdiens­tes. Ein 53-jähriger Beschuldig­ter soll einem 29-Jährigen aus der Region Trier sogar ein Panzerfaus­trohr überlassen haben. Die Waffe wurde nach Angaben des Leitenden Trierer Oberstaats­anwalts Peter Fritzen bei einer Wohnungsdu­rchsuchung sichergest­ellt.

Auch die Koblenzer Staatsanwa­ltschaft ließ in den zurücklieg­enden Wochen mehrere Wohnungen und die örtliche Dienststel­le des Kampfmitte­lräumdiens­tes durchsuche­n. Dabei wurden Schusswaff­en, Patronen, Munition und alte Zünder sichergest­ellt. Nun wird geprüft, ob die Besitzer dafür eine Genehmigun­g hatten und woher die Teile stammen. Die Ermittlung­en dauerten an, sagte der Koblenzer Oberstaats­anwalt Rolf Wissen. Mit Bekanntwer­den der vier neuen Verfahren wird jetzt gegen sechs aktive (und drei ehemalige) Bombenents­chärfer ermittelt. Das ist bemerkensw­ert, weil der rheinland-pfälzische Kampfmitte­lräumdiens­t nur über 15 Mitarbeite­r verfügt.

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