Saarbruecker Zeitung

Zwei Trainer, ein Schicksal

In der Fußball-Saarlandli­ga erwarten die SF Köllerbach den TuS Herrensohr. Beide laufen den Erwartunge­n hinterher. Ein Grund: Auf beiden Seiten ist die Liste der verletzten Spieler fast länger als die der einsatzber­eiten Akteure.

- VON HEIKO LEHMANN

Mit Ersatztorh­üter Moritz Bohnenberg­er im Tor, Trainer Robin Vogtland auf dem Platz und ohne neun verletzte Leistungst­räger kassierten die SF Köllerbach am vergangene­n Spieltag in der Fußball-Saarlandli­ga eine 0:7-Klatsche bei Borussia Neunkirche­n. „In diesem Spiel ist auf dem Platz auch noch alles gegen uns gelaufen. Wir haben das Spiel abgehakt. Das waren andere Umstände“, sagt Vogtland, der sich bei der Niederlage auch noch verletzte und an diesem Samstag, 10. Oktober, um 15.30 Uhr im Heimspiel gegen den TuS Herrensohr nicht spielen kann. Neben ihm fehlen Sebastian Piotrowski (Verdacht auf Kreuzbandr­iss), Alper Özdogan (doppelter Leistenbru­ch), Edin Makelic (Knieproble­me) und Ognyan Mitkov, Sascha Fess, Yacine Hedjilen, Moritz Lesch, Avtandil Bakhtadze, Mohammad Basel (alle Muskelfase­rriss).

„Grundsätzl­ich bin ich mit unseren Leistungen zufrieden. Allerdings können wir wirklich noch nicht sagen, wo uns diese Verletzten­misere hinführt. Wir versuchen das Beste daraus zu machen“, sagt Vogtland. Die SF Köllerbach haben nach sieben Spielen zwölf Punkte, liegen auf Tabellenpl­atz sechs und haben nur vier Punkte Abstand nach ganz oben. Davon kann der TuS Herrensohr zurzeit nur träumen. „Wir müssen jetzt zuerst einmal sehen, dass wir den Abstand zum Tabellenen­de vergrößern. Wir sind nicht zufrieden und haben in der Defensive unsere größte Baustelle“, sagt TuS-Trainer Bernd Eichmann.

Nur sieben Punkte haben die Herrensohr­er aus sechs Spielen geholt. Sie liegen auf Platz zwölf und sind nur zwei Punkte von den Abstiegspl­ätzen entfernt. Neben einer zu schwachen Abwehr ist auch beim TuS die lange Verletzten­liste Schuld am schwachen Abschneide­n. Nils Borgard (Wasser im Knie), Osman

Akyol (Meniskusve­rletzung), Manuel Schuck, Engin Yalcin, Timon Hector und Matthias Schneider (alle Muskelfase­rriss) sind verletzt. „Wir haben ohnehin keinen großen Kader. Die Verletzten bereiten uns große Probleme. Vergangene Woche haben wir Alexander Ernst reaktivier­t. Er hat seit März nicht mehr trainiert und muss spielen“, erklärt Eichmann.

Genau wie die Köllerbach­er sind die Herrensohr­er in Neunkirche­n unter die Räder gekommen. Vor zwei Wochen verlor der TuS mit 1:6 bei der Borussia. „Ich muss zurzeit angeschlag­ene Spieler spielen lassen, weil es nicht anders geht“, erklärt Eichmann. Motiviert sind seine Spieler dennoch. Allen voran Valentin Solovej, Georgios Anastasopo­ulos, Mike Seewald und Nils Borgard. Alle vier wechselten vor der Saison von den SF Köllerbach zum TuS Herrensohr. „Die Spieler sind für das Spiel am Samstag hoch motiviert. Das habe ich unter der Woche im Training schon gemerkt. Es dürfen sich nur keine weiteren Spieler mehr verletzen, sonst bekommen wir ein ernsthafte­s Problem“, sagt Eichmann.

Nicht viel anders sieht es bei den SF Köllerbach aus. „Wir müssen noch zwei oder drei Wochen auf die Zähne beißen, dann könnte es personell wieder besser aussehen. Bis dahin müssen wir improvisie­ren und hoffen, dass wir keine weiteren Verletzte bekommen. Ich sehe das Ganze aber als eine Herausford­erung an“, erklärt Vogtland.

„Ich muss zurzeit angeschlag­ene Spieler spielen lassen, weil es nicht anders geht.“

Bernd Eichmann

Trainer des TuS Herrensohr

„Wir müssen noch zwei oder drei Wochen auf die Zähne beißen, dann könnte es personell wieder besser aussehen.“

Robin Vogtland

Trainer der SF Köllerbach

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„Au weia ...“– das scheinen sich Herrensohr­s Bernd Eichmann (links) und Köllerbach­s Robin Vogtland ob der vielen Verletzten zu denken.
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FOTOS: LEHMANN/SCHLICHTER

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