Der Oldtimer-Sammler aus Luisenthal
Jochen Schmidt eröffnet einen Ausstellungsraum für seine Autos aus der Nachkriegszeit und verwirklicht sich damit einen Traum.
Ein eigener Schauraum für Oldtimer war Jochen Schmidts Traum, lange bevor er selbst einen rollenden Oldie hatte. Der 55-Jährige machte sich dann über Jahre hinweg auf die Suche nach geeigneten Autos. Und auch heute vergeht kein Tag, an dem er nicht nach Oldtimern Ausschau hält. Sein Beruf hilft ihm bei der Suche, denn er ist Kfz-Meister: „Früher nannte man so einen wie mich Autoschlosser.“
Wenn ihm etwas gefällt, kauft er es und bringt es nach Luisenthal. Dort ist in dieser Woche sein Ausstellungsraum fertig geworden und für Besucher zugänglich. In seinem Museum am Ortsende in Richtung Völklingen stehen nun ein kleines himmelblaues Goggomobil, ein Lastendreirad von Ape, zwei Austin Healey, ein Heinkel Tourist Motorrad mit Beiwagen, ein Citroën DS und weitere Sammlerstücke. Zehn Autos und 15 Motorräder sind dort fahrbereit. „Ich bin ein Sammler, aber ich trenne mich auch immer wieder von Fahrzeugen. Ich gebe welche ab, dann finde ich neue. So ist die Ausstellung immer im Fluss“, sagt er. Daneben hat er in seinem Showroom viele Utensilien gesammelt. Werkstattschilder, Zapfsäulen, Ölstationen, Modellautos – alles aus der Zeit der Fahrzeuge, die ausgestellt sind. In der Toilette kommt das Wasser aus einer Zapfpistole. Die Deckenleuchten sind alte Käfer-Strahler.
Jochen Schmidt
Detailverliebt wertete Schmidt sein Museum mit Kunst auf. Seine Lebensgefährtin, die Püttlinger Künstlerin Eva Müller, hat sie beigesteuert.
Schmidt widmet sich mit seinen Exponaten nur der Nachkriegszeit. „Ich schaue nach den Autos, die ich mit meiner Jugendzeit verbinde oder die zu dieser Zeit noch auf den Straßen zu sehen waren. Ich zehre von diesen Erinnerungen. Mit Vorkriegs-Oldtimern kann ich nichts anfangen“, sagt er.
So ist auch zu erklären, dass er viele „Normalo-Autos“besitzt, wie er sagt. Lieferwagen, die damals der Bäcker benutzte, oder auch das Goggomobil, das eine vierköpfige Familie mit 65 Stundenkilometern sogar bis nach Italien brachte. Bis auf zwei sportliche Austin-Fahrzeuge sind es Alltagsautos der 50er bis 70er-Jahre. Hinzugekommen ist ein feuerroter Renault 4, ein Fundstück aus erster Hand.
Feste Öffnungszeiten gibt es nicht, Besucher müssen sich im Geschäft nebenan anmelden. In Kürze wird Schmidt auch über dem Ausstellungsgebäude wohnen, um dann ständig in der Nähe seiner Schätze zu sein.
„Früher nannte man so einen wie mich Autoschlosser.“