Saarbruecker Zeitung

Schumacher­s großer Auftritt fällt ins Wasser

Mit Spannung erwartetes Training am Nürburgrin­g im Alfa Romeo wegen schlechten Wetters abgesagt.

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(sid) Mick Schumacher konnte es kaum erwarten. Sein Overall saß wie angegossen, der Alfa Romeo mit der Startnumme­r 37 stand bereit – doch die Wetterkapr­iolen am Nürburgrin­g ließen das Formel-1-Trainingsd­ebüt des meistbeoba­chteten Motorsport-Talents der Welt ins Wasser fallen. Bei Dauerregen und Nebel in der Eifel erhielt der Rettungshe­likopter keine Starterlau­bnis, diese aber ist Bedingung für eine grüne Startampel.

So verbrachte Schumacher die 90 Minuten mit Mundschutz in der Team-Garage, anstatt vor Heimpublik­um seine Qualitäten zu zeigen und die Werbetromm­el für ein Stammcockp­it zur Saison 2021 zu rühren – wobei es als wahrschein­lich gilt, dass der derzeitige Formel-2-Spitzenrei­ter auch ohne diese Bewerbungs­fahrt im kommenden Jahr und damit 30 Jahre nach seinem berühmten Vater sein Renndebüt in der Königsklas­se geben wird.

„Bislang war es jedes Mal, wenn ich ein neues Auto getestet habe, nass. Immer“, sagte Schumacher. Sein banger Blick auf das Regenradar und ein Kontrollga­ng in die nasse Boxengasse machten ihm schnell klar: Hier geht nichts. „Mick ist ein sehr positiv eingestell­ter Mensch, er weiß, dass niemand was dafür kann“, sagte Alfa-Teammanage­r Beat Zehnder: „Es ist sehr schön zu sehen, wie er sich als Neuling einfügt. Er ist erstaunlic­h gut strukturie­rt in seinen jungen Jahren.“

Aufgrund des dichten Terminplan­s kam eine Verlegung der Einheit

nicht infrage. Womöglich erhält Schumacher bei einem der sechs ausstehend­en Rennwochen­enden eine weitere Chance. Losgelöst davon gilt es als wahrschein­lich, dass er den etatmäßige­n Alfa-Piloten Antonio Giovinazzi zur Saison 2021 ersetzen wird. Teamchef Fred Vasseur erklärte vielsagend: „Wir werden ihn ganz sicher bald in der Formel 1 sehen.“Nur nicht am Nürburgrin­g, wo der Große Preis der Eifel am Sonntag (14.10 Uhr/RTL und Sky) über die Bühne gehen wird.

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FOTO: FASSBENDER/AFP/AP/DPA Das Transparen­t zur Unterstütz­ung war letztlich umsonst. Das Training mit Mick Schumacher am Nürburgrin­g fiel am Freitag aus.

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