Saarland will Schließung von Heimen vermeiden
In zehn Einrichtungen gibt es Corona-Fälle. Trotzdem soll es keine generellen Besuchsverbote geben. Der Sozialverband VdK fordert sogar eine Lockerung.
Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen in saarländischen Alten- und Pflegeheimen wächst die Furcht vor erneuten Besuchsverboten wie im Frühjahr und vor sozialer Isolation der Pflegebedürftigen. Der Landesvorsitzende des Sozialverbandes VdK, Armin Lang, sagte: „Es darf nie mehr eine totale Schließung geben.“Die Menschen in den Heimen seien auf Wärme und Zuwendung angewiesen. Lang forderte deshalb, es Angehörigen
unter strengen Schutzmaßnahmen zu erlauben, die Bewohner auch wieder in ihren Zimmern zu besuchen. Er erkenne zwar an, dass dies für die Einrichtungen ein riesiger Aufwand wäre, ergreife aber Partei für die Schwachen.
In zehn der landesweit 150 Pflegeheime gibt es nach den Worten von Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU) inzwischen wieder Corona-Fälle. In einer Einrichtung in Marpingen wurden demnach 36 der 41 Bewohner und elf Mitarbeiter positiv auf das Virus getestet. „Das ist gewaltig“, sagte Bachmann. Sie signalisierte, dass es ein flächendeckendes Besuchsverbot nicht noch einmal geben wird. „Wir dürfen den sozialen Kontakt nicht noch mehr einschränken.“Und: „Alles, was ich will, ist, die Häuser nicht zu schließen. Vor allem nicht jetzt in der Zeit vor Weihnachten.“Offen zeigte sie sich, falls Träger Besuche nicht mehr täglich zulassen wollen. Angehörige dürfen die Zimmer der Bewohner aus Gründen des Infektionsschutzes nicht betreten. Treffen sind seit Mai in Besuchszonen und im Freien möglich. Letzteres wird wegen der Witterung aber immer schwieriger.
Der Dachverband der Pflegeeinrichtungen, die Saarländische Pflegegesellschaft, will keine einheitlichen Vorgaben machen. Jede Einrichtung sei bemüht, den Bewohnern „so viel Teilhabe am sozialen Leben wie möglich und vertretbar“zu gewähren, sagte Geschäftsführer Jürgen Stenger. Soziale Isolation solle vermieden werden.
Landespolitik
„Es darf nie mehr eine totale Schließung
geben.“
Armin Lang
Sozialverband VdK Saarland
(ter) Noch immer haben es Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans und- intergeschlechtliche Menschen schwer, in der Öffentlichkeit zu ihrer sexuellen Orientierung zu stehen. Sich dem Partner, der Familie, den Freunden und den Arbeitskollegen zu offenbaren, ist für viele ein Tabu – aus Angst, nicht akzeptiert zu werden. „Es muss aber enttabuisiert werden“, sagte am Dienstag Saar-Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU). Ihr
Ziel: Diskriminierungs- und gewaltfreie Lebensbedingungen zu schaffen und die Akzeptanz von Vielfalt zu fördern. Dazu hat Bachmann in Kooperation mit den anderen Ministerien im Land, dem Antidiskriminierungsforum Saar und dem Lesben- und Schwulenverband einen Landesaktionsplan auf den Weg gebracht. „Vielfalt sexueller und geschlechtlicher Identität akzeptieren – gegen Homo- und Transfeindlichkeit“lautet der Titel.
Dieses Papier, sagte Bachmann, müsse in der Gesellschaft „gelebt“werden. „Wir müssen offen darüber reden, es transparent machen, damit es Normalität wird.“Dazu gehörten auch Fortbildungen in Verwaltungen, Betrieben, in Schulen, im kulturellen sowie im Sportbereich.
Der Aktionsplan umfasst rund 100 Seiten mit Handlungsfeldern und Maßnahmen, die die Situation der Betroffenen verbessern soll.