Klimakatastrophe vor 252 Millionen Jahren
(byl) Das Klima auf der Erde ist das Ergebnis des Zusammenspiels vieler Kräfte. Und dieses Gleichgewicht ist außerordentlich empfindlich. Das zeigt eine Klimakatastrophe, die sich vor 252 Millionen Jahren ereignete – ihr fielen drei Viertel aller Tier- und Pflanzenarten an Land und fast das gesamte Leben in den Ozeanen zum Opfer, berichten Wissenschaftler des deutschen Geoforschungszentrums Potsdam der Helmholtz-Gemeinschaft.
Auslöser dieses Ereignisses sei ein mehrere tausend Jahre währender
Vulkanismus in der Region des heutigen Sibirien gewesen. Die Forscher des internationalen Teams um Hana Jurikova, die seine Ursache untersuchten, haben die Folgen dieser Katastrophe auch mit den Auswirkungen des modernen Klimawandels verglichen. Sie kommen zum Ergebnis, dass der Ausstoß des Klimagases Kohlendioxid der Menschheit heute vierzehnmal höher liegt als zur Zeit des Supervulkanismus. Die Wissenschaftler schränken allerdings ein, dass beide Entwicklungen nicht direkt miteinander verglichen werden können, denn der Menschheit stehe schlicht nicht genügend Brennmaterial zu Verfügung, um eine so verheerende Entwicklung wie damals auszulösen. Die Reserven an fossilen Brennstoffen seien „viel zu gering, um über tausende von Jahren so viel Kohlendioxid wie vor 252 Millionen Jahren freizusetzen“, sagt Hana Jurikova. Der Wert sei aber trotzdem bemerkenswert.
Die Forscher zweier Helmholtz-Zentren sowie von italienischen und kanadischen Universitäten
rekonstruierten den Kohlendioxid-Gehalt der Atmosphäre und des Meeres über die Analyse der Kalkschalen von Urzeit-Organismen, die heutigen Muscheln ähnelten. Sie kommen zum Ergebnis, dass die riesigen Kohlendioxid-Mengen, welche die Vulkane freisetzten, nicht nur einen starken Treibhauseffekt auslösten. Das Gas, aus dem sich bei Kontakt mit Wasser Kohlendioxid bildet, habe zu einer Versauerung der Ozeane geführt. So seien dort die Nährstoffkreisläufe zusammengebrochen.