Kleine Unternehmen leiden im Saarland besonders unter der Krise
(dns) Die Corona-Krise trifft kleine und mittlere Unternehmen im Saarland hart. Wie aus einer Studie im Auftrag der Commerzbank hervorgeht, spüren 42 Prozent der saarländischen Firmen mit weniger als 15 Millionen Euro Jahresumsatz „sehr starke“Auswirkungen der Pandemie. Gut ein Drittel (34 Prozent) fühlt sich „weniger stark“betroffen, 24 Prozent „gar nicht“. Bundesweit melden 44 Prozent der Firmen „sehr starke“, 32 Prozent „weniger starke“und 24 Prozent gar keine Auswirkungen der Krise. Von den im Saarland stark betroffenen Firmen fühlt sich die Hälfte akut in ihrer Existenz bedroht, im Bund sind es mit 55 Prozent etwas mehr.
Viele Unternehmen müssen auf staatliche Kredite oder Zuschüsse zurückgreifen. Laut Commerzbank kamen deutschlandweit bisher 54 Prozent der Betriebe ohne solche Leistungen durch die Krise, im Saarland sind es nur 42 Prozent. „Bei 57 Prozent lag die Höhe der Unterstützung unter 10 000 Euro“, sagt David Schüler, Niederlassungsleiter der Commerzbank Saarbrücken. „Das heißt, dass insbesondere viele kleine Unternehmen betroffen sind.“Gut jeder zehnte Saar-Betrieb habe dagegen bereits Zuschüsse von über 100 000 Euro erhalten, fast doppelt so viele wie im Bundesdurchschnitt.
Am häufigsten nutzten saarländische Firmen mit 34 Prozent das Kurzarbeitergeld,
bundesweit tat das lediglich knapp ein Viertel. 19 Prozent der befragten Saar-Betriebe haben einen Einstellungsstopp verhängt, deutschlandweit waren es elf Prozent. Fünf Prozent der Saar-Firmen haben befristete Arbeitsverträge nicht verlängert (Bund: drei Prozent). Krisenbedingte Kündigungen meldeten sechs Prozent der Unternehmen im Saarland (Bund: acht Prozent).
Der aktuelle Lockdown wird die Saar-Wirtschaft laut Commerzbank noch einmal stark belasten. Man rechne „für das vierte Quartal nun bestenfalls mit einer schwarzen Null beim Bruttoinlandsprodukt, wobei das Risiko einer zweiten Rezession deutlich gestiegen ist“.