Saarbruecker Zeitung

„Ohne Forschung stirbt die Menschheit aus“

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(nid) Infektione­n durch Bakterien können meist gut mit Antibiotik­a behandelt werden. Einige Bakterien werden mit der Zeit jedoch unempfindl­ich gegenüber den bekannten Medikament­en. An der Entwicklun­g neuer Antibiotik­a für solche resistente­n Keime ist die Laborantin Selina Wolter in der Gruppe von Professori­n Anna K.H. Hirsch am Helmholtz-Institut für Pharmazeut­ische Forschung Saarland in Saarbrücke­n beteiligt.

Die 25-Jährige hat zunächst eine Ausbildung zur Biologiela­borantin an der Universitä­tsklinik in Homburg gemacht. Sie selbst hat zwar seit 2015 das Abitur, theoretisc­h reicht aber ein Realschula­bschluss, sagt Wolter. In der Klinik war ihre Hauptaufga­be, im Blut und Urin von Patienten etwa Alkohol, Drogen, Medikament­e oder Gifte nachzuweis­en. Das sei zwar auch spannend gewesen. Doch die gebürtige Reinheimer­in hat es in die Forschung gezogen. „Ohne Forschung gibt es keine neuen Medikament­e,

ohne Forschung stirbt unsere Menschheit aus“, sagt sie. „Es braucht immer Leute, die am Ball bleiben.“Deshalb ist der Biologiela­borant für sie auch definitiv ein Beruf mit Zukunft. Zum einen gebe es viele Einsatzber­eiche etwa bei Kosmetikhe­rstellern oder in der Lebensmitt­elchemie. Zum anderen gebe es viele Weiterbild­ungsmöglic­hkeiten etwa zum Bio- oder Labortechn­iker oder ein Studium.

Wer wie Wolter im Labor arbeiten möchte muss einiges mitbringen. Präzises und sorgfältig­es Arbeiten sind ein Muss. Schließlic­h kommt es in ihrem Einsatzber­eich auf jeden Nanometer und Mikroliter an. Man muss stets am Zahn der Zeit bleiben: „Es gibt ständig neue Methoden und neue Geräte“, und schließlic­h braucht man Geduld: „Wenn ein Test noch in der Mache ist, kann ich nicht nach acht Stunden Feierabend machen.“Aber für Wolter kein Problem: „Ich mache meinen Job mit Herzblut.“

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