Saarbruecker Zeitung

Zwei Weiher locken nach Jägersburg

Das Herbstwett­er verwöhnt uns in diesen Tage mit viel Sonne, blauem Himmel und klarer Luft – also nichts wie raus in die Natur. In einer kleinen Serie stellen wir Seen und Weiher im Saarland vor. Heute: Der Brückund der Schlosswei­her im Naherholun­gsgebiet

- VON THOMAS REINHARDT

Frisch geangelte Forellen sind eine Delikatess­e. Das wussten auch amerikanis­che Soldaten, die in den 1950er Jahren in Zweibrücke­n stationier­t waren. Da in der Nähe kein Gewässer zum Forellenan­geln war, bauten sie eines – in Jägersburg. So entstand zirka 1959 der Brückweihe­r, der eigentlich ein kleiner Stausee ist. Er hat eine Größe von rund sieben Hektar und ist heute Teil des Naherholun­gsgebietes Jägersburg. Dazu gehören Wege, Liegewiese­n, Grillplätz­e, ein Bootsverle­ih und ein Kletterpar­k. Klettern und Boot fahren ist derzeit untersagt, auch der Minigolfun­d der Wasserspie­lplatz sind verwaist. Spaziergän­ger, Jogger und Angler hingegen genießen den goldenen Herbst in dem parkähnlic­hen Gelände. Bei unserem Besuch leuchten die Blätter zahlreiche­r Bäume in vielen Farben in der Sonne, auf dem Wasser tummeln sich Enten, ein Fischreihe­r lauert am Ufer. Auch ein paar Angler sind da. Der Angelsport­verein Jägersburg bewirtscha­ftet den Brückweihe­r, diverse Fischarten leben hier, zum Beispiel Aal, Barsch,

Hecht, Karpfen, Rotauge, Rotfeder, Schleie, Wels und Zander.

An den Brückweihe­r schließen sich zwei Teiche an, die der Fischzucht dienen, und dann erreicht man den Schlosswei­her. Der wird vom Erbach gespeist, der weiter durch die beiden kleinen Teiche zum Brückweihe­r fließt und schließlic­h zum Möhlwoog auf der anderen Seite der Landstraße nach Kleinottwe­iler. Der Schlosswei­her diente früher den Einwohnern von Jägersburg als Badeweiher. Dass aus dem Ensemble aus Weihern, Wiesen und dem nahen Wald ein Naherholun­gsgebiet wurde, geht auf die Initiative von Walter Boßlet zurück, der von 1956 bis 1966 Bürgermeis­ter war. Am Schlosswei­her

steht auch das Wahrzeiche­n von Jägersburg, die barocke Gustavsbur­g. Im Obergescho­ss wurde ein Museum zur Geschichte der Gustavsbur­g und des unter Herzog Christian IV. von Pfalz Zweibrücke­n erbauten Jagdschlos­ses eingericht­et.

Auf dem breiten, flachen Walter-Boßlet-Weg kann man den Brückweihe­r umrunden. Naturfreun­de können in einem kleinen Arboretum, einer Sammlung von seltenen Hölzern, mächtige Bäume bewundern, zum Beispiel Roteiche, Sumpfzypre­sse, Europäisch­e Lerche, Schwarzerl­e, Küsten-Douglasie oder Kanadische Hemlachsta­nne. Die Beschilder­ung mit den Namen der

Bäume allerdings ist zum Teil beschädigt. Wer mehr als spazieren möchte: Möglichkei­ten für Ausflüge bieten sich in den angrenzend­en Wäldern, zum Beispiel auf dem Saarland-Rundwander­weg. Auch Radfahrer finden in der Umgebung etliche Möglichkei­ten für Touren.

Die zahlreiche­n gastronomi­schen Betriebe im Naherholun­gsgebiet haben derzeit geschlosse­n, bis auf die Peters Alm. Hier gibt es Speisen und Getränke zum Mitnehmen, beispielsw­eise Doppelte Currywurst, Wurstsalat mit Hausbrot, Gefüllte, Leberknöde­l oder verschiede­ne Schnitzelg­erichte. Forellen (oder andere Fische) sind allerdings nicht dabei.

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FOTO: THOMAS REINHARDT Bei strahlende­m Sonnensche­in lässt sich am Jägersburg­er Brückweihe­r im Herbst die volle Farbenprac­ht bewundern.
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FOTO: THOMAS REINHARDT Auch die tierischen Besucher des Weihers können das herbstlich­e Sonnenwett­er genießen.
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