Zwei Weiher locken nach Jägersburg
Das Herbstwetter verwöhnt uns in diesen Tage mit viel Sonne, blauem Himmel und klarer Luft – also nichts wie raus in die Natur. In einer kleinen Serie stellen wir Seen und Weiher im Saarland vor. Heute: Der Brückund der Schlossweiher im Naherholungsgebiet
Frisch geangelte Forellen sind eine Delikatesse. Das wussten auch amerikanische Soldaten, die in den 1950er Jahren in Zweibrücken stationiert waren. Da in der Nähe kein Gewässer zum Forellenangeln war, bauten sie eines – in Jägersburg. So entstand zirka 1959 der Brückweiher, der eigentlich ein kleiner Stausee ist. Er hat eine Größe von rund sieben Hektar und ist heute Teil des Naherholungsgebietes Jägersburg. Dazu gehören Wege, Liegewiesen, Grillplätze, ein Bootsverleih und ein Kletterpark. Klettern und Boot fahren ist derzeit untersagt, auch der Minigolfund der Wasserspielplatz sind verwaist. Spaziergänger, Jogger und Angler hingegen genießen den goldenen Herbst in dem parkähnlichen Gelände. Bei unserem Besuch leuchten die Blätter zahlreicher Bäume in vielen Farben in der Sonne, auf dem Wasser tummeln sich Enten, ein Fischreiher lauert am Ufer. Auch ein paar Angler sind da. Der Angelsportverein Jägersburg bewirtschaftet den Brückweiher, diverse Fischarten leben hier, zum Beispiel Aal, Barsch,
Hecht, Karpfen, Rotauge, Rotfeder, Schleie, Wels und Zander.
An den Brückweiher schließen sich zwei Teiche an, die der Fischzucht dienen, und dann erreicht man den Schlossweiher. Der wird vom Erbach gespeist, der weiter durch die beiden kleinen Teiche zum Brückweiher fließt und schließlich zum Möhlwoog auf der anderen Seite der Landstraße nach Kleinottweiler. Der Schlossweiher diente früher den Einwohnern von Jägersburg als Badeweiher. Dass aus dem Ensemble aus Weihern, Wiesen und dem nahen Wald ein Naherholungsgebiet wurde, geht auf die Initiative von Walter Boßlet zurück, der von 1956 bis 1966 Bürgermeister war. Am Schlossweiher
steht auch das Wahrzeichen von Jägersburg, die barocke Gustavsburg. Im Obergeschoss wurde ein Museum zur Geschichte der Gustavsburg und des unter Herzog Christian IV. von Pfalz Zweibrücken erbauten Jagdschlosses eingerichtet.
Auf dem breiten, flachen Walter-Boßlet-Weg kann man den Brückweiher umrunden. Naturfreunde können in einem kleinen Arboretum, einer Sammlung von seltenen Hölzern, mächtige Bäume bewundern, zum Beispiel Roteiche, Sumpfzypresse, Europäische Lerche, Schwarzerle, Küsten-Douglasie oder Kanadische Hemlachstanne. Die Beschilderung mit den Namen der
Bäume allerdings ist zum Teil beschädigt. Wer mehr als spazieren möchte: Möglichkeiten für Ausflüge bieten sich in den angrenzenden Wäldern, zum Beispiel auf dem Saarland-Rundwanderweg. Auch Radfahrer finden in der Umgebung etliche Möglichkeiten für Touren.
Die zahlreichen gastronomischen Betriebe im Naherholungsgebiet haben derzeit geschlossen, bis auf die Peters Alm. Hier gibt es Speisen und Getränke zum Mitnehmen, beispielsweise Doppelte Currywurst, Wurstsalat mit Hausbrot, Gefüllte, Leberknödel oder verschiedene Schnitzelgerichte. Forellen (oder andere Fische) sind allerdings nicht dabei.