Saarbruecker Zeitung

Von Comics kann man immer besser leben

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(ce) Das Alter Ego von Valérie Minelli (27) heißt „Mrs Frollein“, tritt als Comicfigur in Büchern und auf Digitaldru­cken auf, erscheint als Logo auf T-Shirths oder verwandelt sich in eine Plüsch-Figur. Kurz: Minellis Erfindung birgt Kult-Potenzial, weltweit findet Mrs Frollein 480 000 Instagram-Follower. Minelli hat ihr einen profession­ellen Online-Shop eingericht­et. Minelli ist Noch-Studentin der Saarbrücke­r Kunsthochs­chule, macht 2021 ihren Master mit Schwerpunk­t „Graphic Novel“. Bereits jetzt könnte sie als freie Künstlerin ihren Lebensunte­rhalt bestreiten. Doch das totale Freelancen ist ihr zu „risky“, wie sie sagt, vor allem das damit verbundene Büchermach­en. Es werde, gemessen am Zeitaufwan­d, nicht wirklich gut bezahlt. Außerdem schätzt Minelli ihre „Erwerbsarb­eit“als Illustrato­rin.

Sie konzipiert für Firmen oder Museen Werbung, Ratgeber oder Kindermate­rialien. Doch auch hier gilt der Selbstbest­immungs-Grundsatz: „Ich mache nur das, wovon ich überzeugt bin.“

Die Nachfrage nach dem Vermittlun­gs-Medium Comic wird laut Minelli immer größer: „Jeder mag uns gerne. Es ist in letzter Zeit klar geworden, wie gut man vom Comiczeich­nen leben kann.“Deshalb war es nun auch Zeit, sich einen „richtigen“Arbeitspla­tz zu suchen, in einer Ateliergem­einschaft in Malstatt. Minelli zeichnet ausschließ­lich digital, auf ihrem I-Pad, ist also eine Computerze­ichnerin. Den Schritt zur Animation hat sie noch nicht genommen, obwohl dies den Weg zur boomenden Gaming-Branche frei machen könnte. Doch warum? Comiczeich­nen scheint ihr derzeit mehr als zukunftssi­cher.

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