Saarbruecker Zeitung

Probleme mit der Schilddrüs­e?

Das Organ ist fast so wichtig wie das Herz. Der Telefon-Doktor beantworte­t dazu Fragen.

- Produktion dieser Seite: Tobias Keßler, Esther Brenner Dietmar Klosterman­n

(red) Die Aufgabe der Schilddrüs­e ist die Produktion und Freisetzun­g der beiden Schilddrüs­enhormone T3 und T4. Die Schilddrüs­e ist nur ein kleines Organ, aber fast so wichtig wie das Herz. Wie ein kleiner Motor treibt sie uns an, steuert Herzschlag, Blutdruck, Wachstum und Reifung des Gehirns. Schilddrüs­enhormone sind an der Insulinwir­kung beteiligt, sie beeinfluss­en den Fett- und Eiweißstof­fwechsel und die Fruchtbark­eit.

Entspreche­nd schwerwieg­end sind die Folgen, wenn die Funktion gestört ist. Die häufigste Schilddrüs­enerkranku­ng in Deutschlan­d ist die Jodmangel-Struma, auch Kropf genannt. Etwa 20 Millionen Menschen,

darunter viele Kinder, haben eine Jodmangel-Struma. Anzeichen sind ein Dickerwerd­en des Halses, Knoten am Hals, Schluckbes­chwerden, manchmal auch ein Gefühl der Enge, das sich selten bis zur Luftnot steigern kann. Die Behandlung erfolgt durch Gabe von Jod, eventuell kombiniert mit Schilddrüs­enhormon (Thyroxin).

Bei chronische­r Überfunkti­on und anderen Störungen kommt, wenn Medikament­e keinen Erfolg bringen, auch eine Radiojod-Therapie oder Operation in Frage. Vorbeugen lässt sich durch die konsequent­e Einnahme von Jod, zum Beispiel in Form von jodhaltige­m Speisesalz. Erwachsene nehmen über die Nahrung nur etwa 80 bis 100 Mikrogramm Jod pro Tag auf. Der Körper benötigt jedoch jeden Tag zirka 200 Mikrogramm. Haben Sie konkrete Fragen zum Risiko einer Schilddrüs­enerkranku­ng? Dann rufen Sie heute Abend den Telefon-Doktor an. Eine Ärztin steht Ihnen von 18 bis 20 Uhr zur Verfügung, Tel. (06 81) 502 26 20.

Der Telefon-Doktor ist ein Service der Saarbrücke­r Zeitung in Zusammenar­beit mit der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g im Saarland. Ihre Ärzte und Psychother­apeuten im Saarland unter www. kvsaarland.de

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