Initiative sieht Bürgerpark vernachlässigt
Weil die Pumpe kaputt ist, kippt der Teich, sagen engagierte Bürger. Das sei nicht der Fall, erwidert die Stadt.
Andreas Heiske holt die große Keule raus. „Die Bürgerpark-Initiative“, schreibt deren Sprecher, „bemängelt den derzeitigen Zustand des Parks und wirft Uwe Conradt Vernachlässigung vor.“Der Oberbürgermeister habe bei seinem Amtsantritt vor gut einem Jahr versprochen, „den Bürgerpark zur Chefsache“zu machen. Bisher sei aber wenig geschehen. Die bisherigen Erneuerungen, also die Beleuchtung und der Skatepark, „gehen noch auf den alten Stadtrat zurück“, schreibt Heiske. Damit könne sich der neue Oberbürgermeister
„nicht schmücken“.
Statt den Bürgerpark darüber hinaus weiterzuentwickeln, werde seine Attraktivität durch Vernachlässigung gefährdet, sagt die Initiative. Schon im Juli habe die Bürgerpark-Initiative darauf hingewiesen, dass die Pumpe des Wassertors kaputt ist. „Das Wahrzeichen der Parks, von jedem von der Westspange gut sichtbar“, betont Heiske. Der Verein befürchtete „ein Kippen des Teichs“. Nun sei genau das eingetreten.
Dem widerspricht die Stadtverwaltung. „Der Teich ist nicht gekippt“, sagt Stadtpressesprecher Thomas Blug. „Diese Behauptung entbehrt jeder Grundlage. Das Wasser muss abgelassen werden, um die Reparatur der Pumpe durchzuführen. Die Wasserqualität ist gut“, erklärt er.
„Dass technisches Equipment wie die Pumpen der Wasserwand auch mal kaputt geht und repariert werden muss, ist Routine. Zudem gilt, dass die Pumpen ohnehin jedes Jahr Anfang November stillgelegt werden, um Frostschäden zu vermeiden – wie bei anderen Wasserspielen und Brunnen in der Stadt im Übrigen auch“, sagt Blug.
Dass der Teich unter der Westspange abgelassen wird, sei „nichts Außergewöhnliches, vielmehr eine Notwendigkeit und hat seit Bestehen des Bürgerparkes schon mehrfach stattgefunden“, sagt Blug. Zum einen müsse der Teich hin und wieder von Unrat befreit werden. „Etwa alle zehn Jahre bedarf es zusätzlich einer Grundreinigung. Dabei wird der durch Algenbildung und Sedimentation entstandene Schlamm entfernt. Auch dafür muss das Wasser abgelassen werden. Um das Reinigen zu erleichtern, wurde der Teichboden eigens mit einer Asphaltdecke versehen. Natürlich müssen vorher die Fische entnommen werden“, heißt es in der Stellungnahme der Stadtverwaltung. Hierbei sei der Angelsportverein Saarbrücken dem Amt für Stadtgrün und Friedhöfe behilflich. „Die Fische werden an anderer Stelle wieder eingesetzt“, sagt Blug.
Dass das städtische Amt im Gespräch
mit der Initiative „Personalengpässe eingestanden“habe, wie Heiske behauptet, sei falsch. Die Amtsleiterin habe lediglich erläutert, „dass sich aufgrund eines Fachkräftemangels im Ingenieurbereich die Neubesetzung der Leitung der Planungsabteilung stark verzögert hat“. Es gebe auch keine Besonderheiten oder Probleme hinsichtlich der Reinigung des Parks. „Der Park wird täglich gereinigt. Dass in den Wintermonaten das Grünamt selbst reinigt, ist vollkommen normal und gilt für alle städtischen Parkanalagen“, erklärt Blug. Der städtische Reinigungsbetrieb ZKE unterstütze das Grünamt bei der Reinigung in den Sommermonaten, weil dann die Parkanlagen stärker genutzt werden. Von der „deutlichen Mehrbelastung im Grünamt zugunsten des ZKE“, wie von der Initiative behauptet, „kann überhaupt keine Rede sein“, versichert Blug.
Vielleicht hat die Bürgerpark-Initiative nur den Begriff „zeitnah“falsch verstanden und deshalb den Vorwurf der Vernachlässigung des Parks erhoben. Eine neue Pumpe werde „zeitnah angeschafft“, hatte die Stadtverwaltung Ende Juli angekündigt. Da kann man im November schon mal ungeduldig werden.