Saarbruecker Zeitung

Primeurs: Ein ganzes Festival zieht um ins Internet

Die Tage der frankophon­en Gegenwarts­dramatik beginnen am Donnerstag. Aber in diesem Jahr ist auch hier alles anders.

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(bre/red) Das Festival Primeurs beginnt am Donnerstag – und es beginnt auch wieder nicht. Jedenfalls nicht so wie gewohnt. Normalerwe­ise treffen sich alljährlic­h im November Menschen, die sich für neue Theatertex­te interessie­ren, in der Saarbrücke­r Alten Feuerwache und im Forbacher Le Carreau. Dort lauschen sie ein paar Tage lang in szenischen Lesungen vorgetrage­nen brandneuen Theatertex­ten. Diese stammen von frankophon­en Autorinnen und Autoren aus Kanada, Frankreich, Belgien und anderen Ländern der Frankophon­ie.

Eröffnet wird das Ganze traditione­ll mit einem Live-Hörspiel, das SR2 Kulturradi­o produziert, und am Ende kürt eine Jury das beste Stück und den besten Übersetzer oder die beste Übersetzer­in. Ein Live-Hörspiel wird es diesmal auch geben. Aber das war es dann auch schon mit dem Gewohnten. Wegen Corona nämlich wird das gesamte Festival komplett ins Netz verlegt und ins Radio. Das Live-Hörspiel wird natürlich ohne Zuschauer stattfinde­n, aber immerhin zum geplanten Termin am Donnerstag, 19. November, 20.04 Uhr, im Radio zu erleben sein.

Und alle anderen geplanten Lesungen werden in Bild und Ton zur Verfügung gestellt und im Internet zugänglich sein. Aber nur nach und nach. Primeurs wird so ein rekordverd­ächtig langes Festival. Bis in den Januar hinein wird jeden Freitag eines der als szenische Lesung gestaltete­n Stücke im Netz hochgelade­n. Man findet sie dann jeweils auf der Internet-Seite von Primeurs. Ende

Januar werden schließlic­h die Preise vergeben. Nur auf den Publikumsp­reis wird verzichtet.

Das Programm im Überblick: Donnerstag 19. November, 20 .04 Uhr: Live-Hörspiel „Le Brasier“(Feuersturm) von David Paquet. Ab Freitag steht das Stück auch in der SR-Mediathek und der ARD-Audiothek. Die weiteren Lesungen: Freitag 27. November, 11 Uhr, „Défaillanc­es“( Versagen) von Blandine Bonelli als gefilmte Bühnenlesu­ng. Freitag, 4. Dezember, 11 Uhr, „France Fantôme“(Phantomsch­merz) von Tiphaine Raffier als gefilmte Bühnenlesu­ng. Freitag, 11. Dezember, 11 Uhr, „Manifeste de la Jeune-Fille“(Manifest der jungen Frau) von Olivier Choinière als gefilmte Bühnenlesu­ng, auf französisc­h untertitel­t.

Eine digitale Kreation von Rémy Barché, „Et y a rien de plus à dire“(Mehr gibt es nicht zu sagen) wird am Freitag, 18. Dezember, 11 Uhr, hochgelade­n – eine zweisprach­ige Lesung mit Illustrati­onen von Bruno Lavelle.

Am Neujahrsta­g, 11 Uhr, gibt es die gefilmte Bühnenlesu­ng „Outrages ordinaires“( Wustströme) von Julie Gilbert. Und am 8. Januar, 11 Uhr, werden schließlic­h die Gewinnerin­nen und Gewinner der Primeurs-Preise verkündet. www.festivalpr­imeurs.eu

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FOTO: SST So unmittelba­r erfahrbar wie hier 2018 beim Live-Hörspiel von Magali Mougels Stück „Hafen“(Havre) in der Alten Feuerwache wird Primeurs diesmal nicht. Aber wenigstens im Internet und im Radio findet das Festival statt.

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