Der Hohlstein im Holzer Konglomerat
Der Fels mit der kleinen Höhle ist eines von zwei Naturdenkmälern der Gemeinde Quierschied, er ist nicht beschildert aber leicht zu finden.
Der Waldboden zwischen Fischbach und Holz sieht an vielen Stellen, vor allem an Gräben und offenen Flächen, wie eine Bauschuttdeponie aus. Wie in Waschbeton stecken dort Kieselsteine in einem festeren Gestein. Brocken liegen herum, als hätte sie jemand nach Abrissarbeiten dort abgekippt.
Doch als diese Formationen entstanden, war an Beton noch nicht zu denken. Was man dort sieht, ist eine geologische Besonderheit, das Holzer Konglomerat.
Damit verbunden ist ein Naturdenkmal, der Hohlstein. Der markante Fels liegt ziemlich in der Mitte zwischen den beiden Orten im Wald und markiert eine Felsrinne, wo das Gestein des Holzer Konglomerats offen zu Tage tritt. Am Hohlstein gibt es eine kleine Höhle, die zwei Eingänge hat und maximal zwei Erwachsenen Platz bei einem Regenguss bieten würde. Der Fels ist eines von zwei Naturdenkmälern der Gemeinde Quierschied, er ist nicht beschildert, aber leicht zu finden.
Wir sind an der Klinik in Fischbach gestartet und links neben dem Klinikgelände dem Waldweg gefolgt. Zum Hohlstein geht es immer geradeaus, nach 20 bis 30 Minuten hat man zwei alte Bunker passiert und erreicht eine Futterstelle für den Eichelhäher. Ein Schild an einem Baum weist auf die Gemarkung „655 Hohlenstein“hin. Wer dort bergauf schaut, sieht im Wald Felsformationen,
darunter den Hohlstein mit seiner kleinen Höhle. 1937 wurde der Fels unter Naturschutz gestellt, keine Markierung, keine Tafel weist darauf hin.
Am Hohlstein lässt sich das Holzer Konglomerat besonders gut begreifen. Dort sieht man bei näherer Betrachtung wie die ehemaligen Flußkiesel in hartes Gestein eingebettet von Regen und Umwelt immer wieder einzeln herausgelöst werden, was dennoch für jedes Steinchen Jahrzehnte oder länger dauern muss, da das Gestein sehr hart ist und man von Hand nicht einmal die weit herausstehenden Kiesel abbrechen kann. Entstanden ist das Gestein vor rund 300 Millionen Jahren und es ist fest verbunden mit dem Kohlevorkommen in der Region. Die schräg zur Erdoberfläche auslaufenden Schichten des Karbon bestehen aus Kohleflözen und einer sie trennenden Schicht, dem Konglomerat, das in diesem Wald offen sichtbar wird.
Die Kiesel sollen aus den Vogesen und dem Hunsrück angeschwemmt worden sein. Viele Fachaufsätze von Geologen existieren hierzu. Wem der Weg zum Hohlstein zu weit ist, der kann am Holzer Platz eine Brunnenanlage aus dem betonähnlichen Gestein sehen und wird an typische Terrassensteine erinnert.