TG Saar steht ohne Wettkampf im Finale
Der KTV Straubenhardt, Halbfinalgegner der Saarländer hat seine Teilnahme am Wettkampf am kommenden Samstag abgesagt.
An diesem Samstag sollte in der Dillinger Kreissporthalle der Halbfinal-Kampf der Kunstturn-Bundesliga zwischen der TG Saar und der KTV Straubenhardt stattfinden. Sollte, denn die KTV hat nach Tagen des Hin und Her am gestrigen Mittwochabend durch das Schreiben eines Anwalts ihre Teilnahme an dem Wettkampf endgültig abgesagt. Damit hat die
Thorsten Michels
TG Saar das große Finale der Deutschen Turnliga (STL) erreicht, ohne an die Geräte gehen zu müssen.
Vorausgegangen war ein Possenspiel in mehreren Akten. Nachdem die KTV aber den Wunsch geäußert hatte, den Kampf auf den Ausweichtermin 5. Dezember zu verlegen, entwickelte sich eine Hängepartie. Begründet wurde der Wunsch mit dem „Gesundheitsschutz aller Beteiligten“und der „Vorbildfunktion des Sports bei der Unterstützung der Eindämmungsmaßnahmen“angesichts der Corona-Pandemie.
Die TG Saar sah das anders und lehnte eine Verlegung ab. Verwunderung herrschte bei den Saarländern über die Art und Weise der Kontaktaufnahme des Kontrahenten, der seinen Wunsch auf Verlegung mit einem Anwaltsschreiben zum Ausdruck brachte (wir berichteten).
Weil kein Einvernehmen über eine Verlegung erzielt wurde, wurde der Antrag der KTV auf Absetzung/Verlegung des Wettkampfes von der Abteilung Männer der
Deutschen Turn-Liga (DTL) abgelehnt. Die von der TG Saar ergriffenen Schutzmaßnahmen seien behördlich genehmigt, damit stehe der Austragung des Wettkampfes nichts im Wege, heißt es von Seiten der DTL. Also blieb der ursprüngliche Termin bestehen.
Wie die Pforzheimer Zeitung am vergangenen Dienstag berichtete, schien die KTV Straubenhardt dies zu akzeptieren und nicht in Dillingen anzutreten. „Wir haben das ja nicht aus dem Bauch heraus entschieden. Wir können damit leben“, wurde KTV-Trainer Steve Woitalla zitiert. Auch, wenn er sein Unverständnis erneut betonte: „Die Deutsche Einzelmeisterschaft ist abgesagt. Die 2. und 3. Liga der DTL sind abgesagt, ebenso die Wettkämpfe in der Rhythmischen Sportgymnastik. Die DTL gibt uns die Chance auf einen Ausweichtermin. Dann verstehe ich nicht, warum man darauf pocht, unbedingt am 21. November zu turnen.“
Thorsten Michels traute dem Braten noch nicht. Dem Vorsitzenden der TG Saar bestand au eine rechtsverbindliche Bestätigung des Nichtantritts der Straubenhardter. Nur so konnte die zeitintensive und kostspielige Organisation des Halbfinalkampfes gestoppt werden. „Ein Satz in einem Presseartikel ist keine rechtsverbindliche Aussage“, sagte Michels: „Deshalb habe ich nach dem Erscheinen des PZ-Artikels mit dem Sportlichen Leiter der KTV telefoniert, und er hat mir daraufhin mündlich bestätigt, dass sie nicht antreten werden.“
Weil aber auch dies rechtlich nicht wasserdicht war, habe er „den Verein KTV Straubenhardt“um eine schriftliche Bestätigung dessen gebeten, berichtet Michels. Stattdessen flatterte erneut ein Schreiben der vertretungsberechtigen Kanzlei der KTV ins Haus. In dem stand zu lesen, dass der Rechtsanwalt des Vereins bis Mittwoch, 17 Uhr Stellung nehmen würde, was er schlussendlich dann auch tat.
Nun kann die TG Saar die Planungen für den kommenden Samstag einstellen. Jeder Tag der Ungewissheit war nicht nur mit organisatorischem Aufwand und Kosten für den Verein und seine Ehrenamtlichen verbunden, sondern auch mit einer psychischen Belastung der Turner, die sich bis zu einer endgültigen Absage auf den Wettkampf vorbereiten mussten.
„Ein Satz in einem Presseartikel ist keine rechtsverbindliche
Aussage.“
TG Saar